Hooksiel (13. 3. 2023) – Um die Ostertage werden am Pakenser Altendeich die Autos gezählt. Das hat die Straßenverkehrsbehörde beim Landkreis Friesland gegenüber der Gemeinde Wangerland in Aussicht gestellt. Die Erkenntnisse über die Verkehrsbelastung sollen Grundlage für die Bewertung eines Antrags bilden, die Höchstgeschwindigkeit auf der Gemeindestraße vom Verkehrskreisel (Höhe Tankstelle) bis zum Ortskern auf 30 km/h zu begrenzen.
Einen entsprechenden Antrag hatte der Hooksieler Werner Doyen kürzlich bei Gemeinde und Landkreis eingereicht. Wie der für Ordnungsfragen zuständige Abteilungsleiter im Rathaus, Markus Gellert, gegenüber „Hooksiel-life“ sagte, unterstütze die Gemeinde den Vorstoß. Zuständig ist aber die Verkehrsbehörde beim Kreis – und die wiederum ist an die Straßenverkehrsordnung (StVO), eine Bundesverordnung, gebunden.
Doyen verweist auf das hohe Verkehrsaufkommen auf dem Pakenser Altendeich, insbesondere während der Urlaubssaison. Tempo 30 würde nach seiner Überzeugung die Verkehrssicherheit erhöhen sowie den Verkehrslärm und den Schadstoffausstoß der Autos verringern. An der Straße gebe es eine Reihe von Gefährdungspotenzialen: Zahlreiche Grundstückseinfahrten, Altenwohnungen und einen nur einseitig angelegten, viel zu schmalen Rad- und Fußweg. Die Funktion einer Durchgangsstraße habe der Pakenser Altendeich schon seit dem Bau der Ortsumgehung nicht mehr.
Mehr Sicherheit für Radfahrer
Der Antrag dürfte wesentlich größere Erfolgsaussichten haben als vergleichbare Vorstöße in der Vergangenheit. Zum einen pochen inzwischen bundesweit Hunderte von Kommunen darauf, dass der Bundesgesetzgeber ihnen die Befugnis überträgt, innerörtliche Tempo-30-Zonen nach eigenem Ermessen anordnen zu können. Die StVO lässt das nur sehr eingeschränkt zu. Zum anderen hat der Landkreis Friesland sich mit einem Radwegkonzept auf die Fahnen geschrieben, das Radwegenetz im Landkreis auszubauen, Radwege zu verbreitern und die Sicherheit der Radler zu erhöhen.
Würde die vorhandene verkehrsberuhigte Zone vom Hooksieler Ortskern bis zum Verkehrskreisel erweitert, würde der Pakenser Altendeich die Voraussetzungen für so genannte gemischte Verkehre, gegebenenfalls sogar für eine Fahrradstraße erfüllen. Radfahrer könnten die Hauptfahrbahn nutzen, Autofahrer müssten entsprechend Rücksicht nehmen. Der Charme einer solchen Lösung: Die aufwendige Verbreitung des vorhandenen Radweges wäre entbehrlich.
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