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Von der Liebe zum Holz zur Zimmerin mit Auszeichnung

Hooksiel (6. 10. 2025) – Manchmal muss man mutige Entscheidungen treffen, um den richtigen Weg zu finden. Ein Beispiel dafür ist Geesche Erdwien. Die 22-jährige Hooksielerin hat nach einem Jahr Lehre als Bootsbauerin in die Ausbildung zur Zimmerin gewechselt. Jetzt wurde sich von der Kreishandwerkerschaft Jade für „sehr gute Leistungen“ ausgezeichnet, weil sie als eine der Besten ihres Jahrganges die Abschlussprüfung absolviert hat.

Als eine der besten ihren Jahrgangs hat Geesche Erdwien ihre Ausbildung zur Zimmerin abgeschlossen. Ihre Lehrherren Frank (links) und Christoph Langenhorst gehörten zu den ersten Gratulanten. Foto: privat

Lehrherr Frank Langenhorst ist mächtig stolz auf seine Mitarbeiterin, die jetzt als Gesellin das zwölfköpfig Team der Zimmerei verstärkt. „Geesche hatte schon eine sehr gute Zwischenprüfung hingelegt, obwohl sie ja erst mit einem Jahr Verspätung die Lehre bei uns angefangen hat. Und jetzt die Auszeichung als Jahrgangsbeste. Glückwunsch!“

Prüfungen sehr gut bestanden

Die Prüfung bestand aus einem theoretischen und einem praktischen Teil. In der Theorie mussten die angehenden Gesellen unter anderem Winkel berechnen (klassisch mit Bleistift), Materialmengen ermitteln, eine Walmdach-Konstruktion zeichnen und Dämmwerte kalkulieren. Der achtstündige praktische Teil bestand unter anderem aus der Planung und dem Bau einer Walmdach-Ecke. Für beide Prüfungsteile wurde die Hooksielerin mit sehr guten Noten belohnt.

Geesche Erdwien hat die IGS in Schortens besucht. Aus „Liebe zum Werkstoff Holz“ suchte sie nach einem Beruf im Handwerk. Da im Bootsbau sehr viel mit Kunststoff gearbeitet wird, wechselte sie in die Zimmerei. Standesgemäß erschien die junge Frau zur Abschlussfeier im Theater am Dannhalm in Jever in Zimmermannskluft, mit schwarzer Cordhose und doppelreihiger Weste. Aber auf die Walz, die mindestens dreijährige traditionelle Gesellenwanderschaft, wird sie sich nicht begeben. „Das ist mir dann doch zu aufwendig“, verriet die Junggesellin gegenüber „Hooksiel-life“.

Das Gesellenstück von Geesche Erdwien. Ein Teilstück eines Walmdaches. Foto: privat

Auch weil die andere Pläne hat. Vielleicht doch noch ein Studium?. Architektur oder doch lieber Bauingenieurwesen? Zunächst aber wird Geesche Erdwien ein Jahr lang in der Zimmerei Langenhorst praktische Erfahrungen sammeln, eigenständig auf Baustellen unterwegs sein und dabei auch die anderen Auszubildenden anleiten. 

Winkelberechnung kein Hexenwerk

Dabei macht die Hooksielerin allen anderen jungen Leuten Mut, die sich für den Zimmerer-Beruf interessieren. „Man muss in der Schule kein Mathe-Genie sein, um Zimmerer werden zu können. Obwohl Winkelberechnungen natürlich sehr wichtig sind. Aber das bekommt man hin, wenn man erst einmal das Prinzip verstanden hat.“

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