Bewertungskommisson vom Engagement in Hooksiel beeindruckt

Hooksiel (16. 5. 2028) – Die Bewertungskommission aus Hannover war beeindruckt. Auf jeden Fall vom Engagement der Initiative „Hooksiel soll Nordseebad werden!“ und dem unermüdlichen Einsatz der Arbeitsgruppe Hooksiel. 

Die neunköpfige Kommission, die unter dem Dach des Wirtschaftsministeriums die Vergabe von touristischen Prädikaten prüft, war am Mittwoch in Hooksiel. Ein Ergebnis erwartet Armin Kanning, Geschäftsführer der Wangerland Touristik GmbH, in einigen Wochen. Insgesamt sei der Eindruck vor Ort aber positiv gewesen, verriet der Kurdirektor am Mittwochabend vor dem Tourismus-Ausschuss des Gemeinderates. 

Arbeitsgruppe am Kreisel
Mitglieder der Arbeitsgruppe Hooksiel pflegten am Mittwoch das Grün am Verkehrskreisel. Foto: Giesecke

Das offizielle Ergebnis der Begehung werde aber das Wirtschaftsministerium selbst voraussichtlich in einigen Wochen verkünden. Bekanntlich möchte der Küstenbadeort Hooksiel als Nordseebad anerkannt werden. Damit würde man eine Stufe auf der Prädikatisierungsleiter aufsteigen. Neben positiven Effekten bei den Urlaubern könnte der Titel „Nordseebad“ vielleicht auch das Einwerben von Zuschüssen für künftige Projekte erleichtern.

Kanning dankte vor dem Ausschuss ausdrücklich den Hooksielern für ihre Putzaktion im Vorfeld des Besuchs der Kommission. Der Ort habe sich in einem sehr schönen Zustand gezeigt. Auch die Kommissionsmitgliedern hätten schon im Vorfeld von dem Engagement vor Ort gehört. „Als die Prüfer dann noch bei der Fahrt nach Hooksiel die Arbeitsgruppe bei der Pflege des Beetes am Verkehrskreisel bei der Arbeit gesehen haben, waren sie wirklich beeindruckt“, so Kanning.

Wie der WTG-Chef sagte, stehe das nächste Prädikatisierungs-Projekt schon an. Mit der Eröffnung des Gesundheitstempels „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel (Eröffnung 21. Juni) werde man sich für den Ort um das Prädikat „Thalasso Nordseeheilbad“ bewerben. 

Gegen Dreck und Unkraut: Putzaktion für das Prädikat Nordseebad

Putzen am Hooskieler Hafen
Wolf Hegemann (rechts) vom Seebadeverein Hooksiel wies seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter am Alten Hafen in die Arbeit ein. Foto: hol

Hooksiel (12. 5. 2024) – Hooksiel soll Nordseebad werden! Diese Forderung bekräftigen am Samstag rund 40 Aktive aus dem Küstenbadeort, die sich aufgrund einer Initiale aus dem Seebadeverein Hooksiel zu einer Putzaktion zusammengefunden hatten. 

Cheforganisator Wolf Hegemann, 2. Vorsitzende des Seebadevereins, zeigte sich am Abend ebenso zufrieden wie Bruno Bölts als Sprecher der Arbeitsgruppe Hooksiel, die sich ebenfalls in die Aktion eingebracht hat. „Wir haben wirklich viel geschafft“, sagte Hegemann. „Und es war mit Sicherheit nicht die letzte Aktion dieser Art.“

Hegemann begrüßte am Alten Hafen rund zwei Dutzend Freiwillige, die unter anderem die Sitzbänke abschliffen und neu strichen, die das gesamte Hafengelände von Unrat und Unkraut befreiten. rund um Unrat Besonderen Einsatz zeigte Bertram Völkle, der von einem Kanu aus am historischen Sieltor Unrat aus dem Wasser fischten.

Unterdessen kümmerte sich die Arbeitsgruppe mit 12,5 Aktiven um das Areal am Gästehaus. Die halbe Kraft war der Zwergpinscher-Mischling Gigi, der die Gruppe seit einigen Monaten unterstützt. Natürlich auch mit einer gelben Weste bekleidet, dem Markenzeichen der Gruppe. „Gigi kann zwar nicht richtig arbeiten, sorgt aber dafür, dass Bürger uns mit kleinen Spenden für unsere Arbeit unterstützen“, sagte Bölts gegenüber „Hooksiel-Life“.

Die Arbeitsgruppe hat an diesem Nachmittag unter anderem sämtliche Sitzbänke rund ums Gästehaus auf Vordermann gebracht, den Rasen gemäht und die Leuchten und Laternen gereinigt. 

Zum Abschluss der Aktion stärken sich alle Mitstreiter am Awo-Heim, wo gemeinsam gegrillt wurde. Hegemann verloste unter den Teilnehmern Gutscheine und Präsente, die die Wangerland Touristik GmbH und Gewerbetreibende aus dem Ort für die Aktion zur Verfügung gestellt hatten – um das Ziel „Hooksiel soll Nordseebad werden!“ zu unterstützen.

Die Bewertungskommission mit Vertreten des Wirtschaftsministeriums in Hannover und von Tourismusverbänden wird am Mittwoch erwartet. „Auch wenn die Anerkennung von Hooksiel sicherlich nicht allein vom optischen Eindruck abhängt, ist es doch schön, wenn sich der Ort sauber präsentiert“, sagte Wolf Hegemann. Durch die Putzaktion am Samstag ist Hooksiel zumindest ein Stück weit sauberer geworden.

Streichen am Gästehaus Hooksiel
Peter Müller (links) und Uwe Brandes von der Arbeitsgruppe Hooksiel schliffen am Gästehaus Bänke ab und strichen die Sitzgelegenheiten neu an. Foto: hol

Keine Mole in Sicht: Küstenbadeort Hooksiel will Nordseebad werden

Alter Hafen
Schöne Idylle am Alten Hafen: Hooksiel möchte wieder Nordseebad werden. Foto: hol

Hooksiel (26. 7. 2023) – Heidi Lauter ist zuversichtlich, dass der „Küstenbadeort“ Hooksiel bald wieder den Status „Nordseebad“ erhält.  Die Qualitätsbeauftragte der Wangerland Touristik GmbH hat den Antrag gemäß der Verordnung über die staatliche Anerkennung von Kur- und Erholungsorten 2022 im Wirtschaftsministerium in Hannover eingereicht. Dass es bislang von dort noch keinen Termin für eine Begehung – der Voraussetzung für eine Anerkennung – gab, wertet sie aber nicht als schlechtes Omen. „In der Corona-Zeit sind dort eine ganze Reihe von Anträgen liegen geblieben, die jetzt nach und nach abgearbeitet werden.“

In diesem Mai hatte die WTG ihr erstes Erfolgserlebnis. Die Kommission wird die Verlängerung des jeweils für zehn Jahre geltenden Status von Horumersiel als Nordseeheilbad ab dem Moment bestätigen, an dem das in Bau befindliche „Thalasso Meeres Spa“ in Betrieb geht. Geplant ist die Eröffnung für Dezember. In dem Gespräch habe sie den Eindruck gewonnen, dass es auch gegen die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad keine grundsätzlichen Bedenken gibt – vorbehaltlich der Begehung vor Ort.

Wirtschaftsminister Bode hatte eine Mole zugesagt

Hooksiel war bereits jahrelang Nordseebad. Dann wurde das Prädikat mit Blick auf Pläne zur Erweiterung von Industrieanlagen auf dem Voslapper Groden in Wilhelmshaven zu einem Politikum. Ende 2010 schloss der damalige Wirtschaftsminister Jörg Bode (FDP) mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy und dem damaligen Wangerländer Bürgermeister Harald Hinrichs einen Vertrag über die Eckpunkte der touristischen Entwicklung von Hooksiel. Ziel war der regionale Interessenausgleich zwischen Industrialisierung und Tourismus.

Danach sollte Hooksiel sich mit dem Prädikat „Küstenbadeort“ zufrieden geben und die Klage für die Anerkennung als „Nordseebad“ vor dem Verwaltungsgericht zurückziehen. Im Gegenzug wollte das Land am Außenhafen eine begehbare Mole bauen, die den Sandabtrag am Strand stoppen könnte und die zugleich eine touristische Attraktion wäre. 

Dass die 225 Meter lange und bis zu fünf Millionen Euro teure Mole später nicht gebaut wurde, wurde mit Zweifeln an ihre Sandschutz-Funktion begründet. Damit war die Grundlage für den Vertrag entfallen, zumal auch die damaligen Expansionspläne der Industrie auf Eis gelegt wurden. Die Gemeinde Wangerland stellte in der Folge 2019 den neuerlichen Antrag, Hooksiel als Nordseebad zu prädikatisieren. 

Vor der Prädikatisierung steht ein Fragebogen

Dem Antrag liegt ein 28-seitiger Fragebogen zugrunden, in dem alle Daten und Fakten zu dem betreffenden Ort abgefragt werden – von der Zahl der Einwohner, den Verkehrs- und Lärmverhältnissen über Hygiene- und Abfallfragen, mögliche Altlasten, die Luft- und Wasserqualität bis hin zur touristischen Infrastruktur wie etwa Gästehaus, Ruhebänke im Ort oder Kurpark – oder genauer: „gestaltete oder gärtnerisch bearbeitete“ Flächen. Im Antrag für Hooksiel sind hier allein vier Flächen benannt, so Heidi Lauter, vom Garten am Gästehaus bis zum Seepark am Strand.

Aus ihrer Sicht sind alle Kriterien für die Anerkennung von Hooksiel als Nordseebad „komplett erfüllt“, so Heidi Lauter. „Wir warten jetzt erst einmal auf einen Terminvorschlag für die Begehung von Hooksiel. Dann wissen wir mehr.“