Bei Rettungseinsätzen auf See muss jeder Handgriff stimmen

Wilhelmshaven/Hooksiel (23. 4. 2024) – Schiffbrüchige suchen und retten, Verletzte versorgen und Havaristen schleppen: Das sind einige der Herausforderungen für die Seenotretter bei der SAREx Wilhelmshaven 2024. SAREx steht für „Search and Rescue Exercise“, also eine Such- und Rettungsübung. Ausrichten wird die Übung vom Mittwoch bis Sonntag, 24. bis 28. April, die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Acht Rettungseinheiten der DGzRS sowie einige externe Schiffe und Hubschrauber nehmen daran teil.

DGzRS-Übung
Trainingsszenarien wie die Rettung Verletzter (hier im Frühjahr vergangenen Jahres auf der Nordsee) erwarten die Seenotretter bei der SAREx Wilhelmshaven. Archivfoto:Die Seenotretter – DGzRS

Während der SAREx trainieren die Seenotretter vor allem die Koordinierung gemeinsamer Einsätze. Die genauen Szenarien werden den beteiligten Besatzungen erst mit der jeweiligen „Alarmierung“ mitgeteilt, um möglichst realistische Situationen zu erzeugen. Auch die medizinische Erstversorgung und der Verletztentransport sind Bestandteile der geplanten Trainings an den Kernübungstagen Freitag und Samstag. Erstmals ist ein Szenario bei Dämmerung und in der Dunkelheit vorgesehen. Am Stationsgebäude der Seenotretter im Fluthafen informieren ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DGzRS über die Arbeit der Seenotretter.

Am Donnerstag trainieren die beteiligten Besatzungen im Wechsel wichtige Handgriffe und Fertigkeiten im Hafen an Bord und an Land, darunter die Übergabe Schiffbrüchiger von Schiff zu Schiff, die Rettung aus engen Schiffsinnenräumen, international einheitliche SAR-Einsatzverfahren wie Suchmuster und Führungsaufgaben sowie technische Navigation.

Größere Übungen dieser Art fanden in den vergangenen Jahren bereits in der Lübecker Bucht, in der Eckernförder Bucht, vor Büsum und im Greifswalder Bodden statt. An der SAREx Wilhelmshaven nehmen die Seenotrettungskreuzer „Hermann Marwede“ (Helgoland), „Hermann Rudolf Meyer“ (Bremerhaven) und „Bernhard Gruben“ (Hooksiel) teil. Hinzu kommen von den Freiwilligen-Stationen die Seenotrettungsboote „Peter Habig“ (Wilhelmshaven), „Gillis Gullbransson“ (Brunsbüttel), „Paul Neisse“ (Eiderdamm), „Hans Dittmer“ (Juist) und „Courage“ (Neuharlingersiel).

Außerdem werden das Wasserschutzpolizeiboot „WSP 3“, ein Such- und Rettungshubschrauber der Marineflieger, ein Rettungshubschrauber von NHC Northern Helicopter und ein ADAC-Rettungshubschrauber bei der Übung dabei sein. Für realistische Szenarien stehen mehrere Schiffe als Havaristen-Darsteller zur Verfügung.