Anlagenbetrug: Polizei warnt vor „traumhaften Renditen“

Friesland/Wilhelmshaven (28. 5. 2024) – Ob Love-Scamming, Enkeltrick, falsche Polizeibeamte, Haustürgeschäfte oder überteuerte Arbeiten: Das Vorgehen der Betrüger ist facettenreich. Die Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland warnt vor dem Hintergrund eines aktuellen Anlagebetruges zum wiederholten Mal vor derartigen Machenschaften.

Der Polizei in Friesland liegen unter anderem drei Anzeigen mit einer angegebenen Schadenssumme insgesamt rund 81.000 Euro vor. „Allein bei einer Tat brachten Betrüger eine Geschädigte zu Investitionen von 64.000 Euro“, so die Polizei. 

Hinter diesen Delikten stecken professionelle Banden, die arbeitsteilig vorgehen. Das Ziel ist immer, das Vertrauen zu erschleichen, um dann einen größeren Bargeldbetrag oder eine Überweisung zu erhalten. In den aktuellen hätten die Betrüger laut Polizei unter anderem Prominente als Werbemittel nutzen, um ihre vermeintliche Seriosität zu unterstreichen.

„Bei Geldgeschäften ist immer Vorsicht geboten“, sagt Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland. „Ob bei der Suche nach einem schnellen Kredit ohne Schufa-Auskunft oder nach einer lukrativen Geldanlage. In beiden Fällen gilt es, die Seriosität der Anbieter und insbesondere ihre Angebote zu prüfen“, so Reents weiter.

Bei einem Anlagebetrug wird in der Regel gezielt mit falschen oder unwahrheitsgemäßen Angaben zu Renditen und Risiken geworben. Manchmal werden hohe Gewinne vorgegaukelt, indem im Schneeballsystem Gelder eines Investors zur Zahlung von Renditen eines anderen Investors genutzt werden. Der Schwindel fällt dann erst auf, wenn das Schneeballsystem zusammenbricht.

Katja Reents warnt vor „traumhaften“ Renditen: „Man sollte sich nicht von Gier leiten lassen und gerade bei der Aussicht auf angeblich hohe Gewinne vorsichtig sein“, rät sie. „Dahinter können Anlagebetrüger stecken, die mit dem Versprechen auf traumhafte Gewinne, beispielsweise hohe Zinsen, an das Geld leichtgläubiger Anleger wollen.“ 

Finanzdienstleister sind dazu verpflichtet, die Risiken ihrer Anlageprodukte in der Kundenberatung ausdrücklich zu nennen.Die Beratung muss protokolliert werden und dem Kunden vor Abschluss eines Vertrags ausgehändigt werden. Ein Tipp von Katja Reents: „Lassen Sie sich nicht von hohen Gewinnversprechen blenden. Der Aussicht auf einen hohen Gewinn steht immer ein hohes Risiko, bis hin zum Totalverlust, gegenüber.“

Das Präventionsteam der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland bietet Beratung an. Katja Reents ist unter der Rufnummer 04421/942-108 erreichen. Im Landkreis Friesland ist Anja Kienetz, Sachbearbeiterin Prävention beim Polizeikommissariat Jever, unter Telefon 04461/7449-181 ansprechbar.