Fahrgastschiff „Jantje von Dangast“ rettet havarieren Segler aus der Jade

Jolle in der Jade verunglückt
Nach der Rettung des Seglers wurde dessen Jolle mit einer Markierung zurückgelassen. Mitglieder des örtlichen Wassersportvereins übernahmen die Bergung. Foto: Jantje von Dangast/Wolfgang Krug

Hooksiel/Wilhelmshaven (26. 6. 2024) – Die Besatzung des Fahrgastschiffes „Jantje von Dangast“ hat am Dienstag den Segler einer gekenterten Jolle im Jadebusen aus Lebensgefahr gerettet. Der Mann wurde zwischen Dangast und Wilhelmshaven aus dem Wasser geborgen und an das Seenotrettungsboot „Peter Habig“ der Station Wilhelmshaven der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) übergeben.

Während einer Ausflugsfahrt mit über 100 Gästen an Bord hatte die Besatzung der „Jantje von Dangast“ kurz vor 17 Uhr die gekenterte Jolle entdeckt. Wenig Seegang und Wind ermöglichten dem Kapitän mit dem 32 Meter langen Fahrgastschiff auf Rufweite heranzumanövrieren. Versuche des Seglers, seine Laserjolle unterdessen selbstständig aufzurichten, scheiterten jedoch, so dass der Kapitän der „Jantje von Dangast“ die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See alarmierte und gleichzeitig ein Rettungsmanöver einleitete. 

Unter tatkräftiger Mithilfe von Fahrgästen konnte die Besatzung den Mann an Bord nehmen. Erschwert wurde das Manöver durch das Risiko für die „Jantje von Dangast“ bei dem starken Ebbstrom selbst festzukommen.

Mit Funk-Beratung durch den medizinischen Arbeitsplatz in der Rettungsleitstelle See führte die Besatzung die Erstversorgung des Seglers durch. Auch hierbei unterstützten Fahrgäste die Besatzung und bildeten mit Decken einen Sichtschutz.

DGzRS Rettungboot

Schon 20 Minuten nach der Alarmierung war das Seenotrettungsboot „Peter Habig“ (Archiv-Foto: DGzRS/Alexander Krüger) Freiwilligenstation Wilhelmshaven vor Ort. Ein Seenotretter und eine Seenotretterin stiegen auf das Fahrgastschiff über und bereiteten die Übernahme des Seglers vor.

Nach eigenen Angaben war der Mann ungefähr eine Stunde im Wasser gewesen. Aufgrund seines geschwächten Zustandes wurde er auf einer Trage liegend von der „Jantje von Dangast“ auf die „Peter Habig“ übernommen. Seenotretter versorgten den leicht unterkühlten Segler an Bord weiter und brachten ihn unter Höchstgeschwindigkeit an Land. Dort übergaben sie ihn an einen Rettungswagen.

Die Jolle wurde von der Fahrgastschiff-Besatzung mit einem gut sichtbaren Fender gekennzeichnet, einem kugelförmigen Kunststoffball, der normalerweise beim Anlegen die Bordwand eines Schiffes schützt. Der Kapitän setzte sich mit Mitgliedern des Jade Yacht-Clubs Dangast-Varel in Verbindung, die sich sofort um die Bergung der Jolle kümmerten.

„Wir üben regelmäßig mit den Seenotrettern“, sagte Kapitän Eike Wassermeier von der „Jantje von Dangast“, „zuletzt bei der großen SAREx-Übung der DGzRS im April. Das hat sich wirklich bemerkbar gemacht. Unsere Abläufe für den Seenotfall funktionieren reibungslos – und die Seenotretter kennen unser Schiff genau. Das war eine hervorragende Zusammenarbeit!“

Seenotrettungsboot PETER HABIG (Archivbild) (2), Foto: „Die Seenotretter –