Hooksiel/Bremen (11. 11. 2024) – In einer groß angelegten fünfstündigen Suche mit mehreren Rettungseinheiten und Behördenfahrzeugen haben die Seenotretter in der Nacht zu Sonntag einen orientierungslosen Segler in Sicherheit gebracht. Der in Hooksiel stationeirte Seenotrettungskreuzer „Bernhard Gruben“ der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) fand den 64-Jährigen unterkühlt und erschöpft vor dem Seegatt zwischen den Inseln Langeoog und Spiekeroog. Die Seenotretter brachten ihn und sein Boot sicher in den Hafen.
Gegen 19.30 Uhr hatte der Skipper einer rund 11,5 Meter langen Segelyacht über Seefunk die Seenotretter alarmiert. Er meldete einen Ausfall der Elektrik an Bord, der Motor war aber intakt. Eine genaue Positionsangabe konnte der Mann nicht machen. Die Verständigung über ein Handfunkgerät war schlecht. Kurz darauf riss der Kontakt ganz ab. Lediglich das Funkrelais, über das die Seenotretter den Notruf empfangen hatten, gab einen Anhaltspunkt über den ungefähren Aufenthaltsort von Skipper und Boot.
Die von der DGzRS betriebene deutsche Rettungsleitstelle See, das Maritime Rescue Coordination Centre (MRCC) Bremen, leitete eine groß angelegte Suche ein. Das Suchgebiet erstreckte sich von Cuxhaven im Osten bis zu den östlichen ostfriesischen Inseln im Westen, einschließlich Außenjade und Außenweser. An der Suche beteiligten sich mehrere Seenotrettungskreuzer sowie die Lotsenstationsschiffe „Weser“ und „Elbe“ und das Mehrzweckschiff „Mellum“ der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung. Aus der Luft unterstützte ein Such- und Rettungshubschrauber des Typs „Sea Lion“ der Marineflieger die Seenotretter.
Recherchen der Rettungsleitstelle See bei der Familie des Skippers ergaben, dass der Mann mit seinem Boot vom niederländischen Den Helder nach Brunsbüttel unterwegs war. Gegen 0.45 Uhr fand die Besatzung der „Bernhard Gruben“. Dank ihrer guten Revierkenntnis den Havaristen nahe der Ansteuerungstonne Otzumer Balje zum Seegatt zwischen Spiekeroog und Langeoog. Gemeinsam mit der Besatzung des auf Wangerooge stationierten Rettungsbootes „Fritz Thieme“ versorgten die Hooksieler den unterkühlten und erschöpften Skipper.
Der Seenotrettungskreuzer nahm die Segelyacht auf den Haken. Gegen 4.30 Uhr erreichte der Schleppverband Hooksiel. Dort übernahm der Rettungsdienst an Land die weitere Versorgung des Skippers. In der Nacht zum Sonntag herrschten im Einsatzgebiet südwestliche Winde bis vier Beaufort und etwa ein halber Meter Seegang.