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Mit Adler, Habicht und Falke auf Jagd im Wangerland

Wangerland/Hooksiel (18. 10. 2025) – Freitag vormittag in Minsen-Förrien. Auf dem Parkplatz des Hotels „Zum Deichgrafen“ blasen drei Jäger in ihre Hörner. Die „Beizjagd ist eröffnet“. Bereits zum 47. Mal trafen sich an diesem Wochenende Falkner aus ganz Niedersachsen, um mit Greifvögeln Hasen, Kaninchen, aber auch Krähen und Möwen zu jagen.

Mit insgesamt 18 Greifvögel gingen Falkner aus ganz Niedersachsen auf die Jagd auf Hasen, Kaninchen, Möwen und Krähen. Foto: hol

Die Falkner sind Gäste des Hegerings Minsen, für die Hegeringsleiter Enno Schmidt die Vogelträger und ihre Begleiter begrüßte. Die heimischen Jäger stellen den Falknern für zwei Tage ihr Revier zur Verfügung. Mit einem „Falkner heil!“ geht es ins Gelände. Gejagt wird unter anderem im Großraum Schillig und am Rand von Hooksiel. 

Gute Absprache erforderlich

Organisiert wird die Beizjagd in diesem Jahr von Johann Klöpper (Münkeboe) und Thomas Andre (Duderstadt) von der Jagdvereinigung der Falkner. Sie teilen die Teilnehmer je nach den von ihnen geführten Greifvögeln in Gruppen ein. Die Adler werden für die Jagd auf Hasen eingesetzt, Harris Hawks („Wüstenbussarde“) und Habichte auf Kaninchen, Falken schlagen vornehmlich andere Vögel wie Krähen und Möwen. Insgesamt sind diesmal 18 Greifvögel im Revier. 

Da sich die Vögel gegebenenfalls auch schon mal gegenseitig attackieren, ist eine gute Absprache erforderlich, erläutert Andre. „Es ist immer nur ein Greifvogel in der Luft.“ Mit dem Signal „Vogel frei“ wird der Vogel meist vom Arm des Falkners auf die Jagd geschickt. Nicht jeder Flug ist dabei erfolgreich. Und auch nicht immer kommt der Greifvogel direkt zum Falkner zurück. „Die Vögel tragen kleine Glöckchen und auch einen Sender, damit wir sie notfalls im Gelände wiederfinden.“ 

Die Falknerei ist eine traditionelle Jagdform, die vor allem in Revieren ihre Vorzüge hat, in denen nicht geschossen werden kann. Die Jagd auf Kaninchen ist gerade für die Deichsicherheit von Bedeutung. Frettchen-Führer setzen die kleinen Tiere am Eingang einem Kaninchenbau aus. Die flinken Treiben jagen die Kaninchen aus ihrem Bau. Sobald der Falkner die Kaninchen sieht, schickt er seinen Vogel.

Umfassende Ausbildung

Die Beizjagd ist ein anspruchsvolles Hobby. Nicht nur wegen des hohen Betreungsaufwandes für die Greifvögel. Jeder Falkner muss zunächst eine normale Jägerausbildung absolvieren. Der schließt sich dann die Falkner-Ausbildung an, die man nach den Worten von Andre in einem zweiwöchigen Vollzeitkursus absolvieren kann. 

Zu den Beobachterinnen der Beizjagd im Wangerland gehört Katja Freimuth aus Aurich. Die Jungjägerin spielt mit dem Gedanken, Falknerin zu werden. Einen eigenen Vogel hat sie aber noch nicht. „Ich bilde zunächst einmal meinen Jagdhund aus. Das ist deutlich zeitintensiver.“ 

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