Friesland/Hooksiel (3. 11. 2023) – Wohnungseinbrüche schmerzen zwei Mal. Zum einen fehlen möglicherweise geliebte Wertsachen. Zum anderen bleibt bei Betroffenen oft dauerhaft ein Gefühl der Angst. „Das Sicherheitsgefühl und das Wohlbefinden der Menschen wird nachhaltig beeinträchtigt“, wissen die Fachleute der Polizeiinspektion Wilhelmshaven-Friesland. Zusammen mit dem Wilhelmshavener Verein zur Förderung kommunaler Prävention (VKP) gibt die Polizei deshalb Tipps, wie Bürger den Schutz vor Einbrüchen verbessern können.
Sicherung von Türen
Haus- und Wohnungstüren sollten einbruchhemmend sein. Eine Selbstverständlichkeit? Nein. Viele Außentüren lassen sich schon allein mit körperlicher Gewalt, also ohne Einbruchwerkzeug, leicht überwinden.
Auch wer Haus oder Wohnung nur kurzzeitig verlässt, sollte die Tür nicht nur ins Schloss ziehen, sondern auch zweifach abschließen. Ein weitere Tipp: „Verstecken Sie Ihren Haus- oder Wohnungsschlüssel niemals draußen! Einbrecher kennen jedes Versteck.“ Schlüssel verloren? Dann sofort den Schließzylinder austauschen. Und: „Lassen Sie bei einer Tür mit Glasfüllung den Schlüssel niemals innen stecken.“
Türen, die nach der Norm DIN EN 1627 (mindestens Widerstandsklasse [RC] 2) geprüft sind, gewährleisten einen guten Einbruchschutz. Ihr Schutz bezieht sich auf die Gesamtkonstruktion, also auf Türblatt, Zarge, Schloss und Beschlag. Bereits eingebaute Türen können nachgerüstet werden.
Die Präventions-Fachleute weisen zudem darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit von Keller- und Nebeneingangstüren dem der Eingangstüren entsprechen sollte. Vorsicht auch bei der Auswahl von Verbindungstüren zwischen Garage und Wohnhaus geboten. Katja Reents, Beauftragte für Kriminalprävention der PI, rät zu so genannten „Multifunktionstüren“, die sowohl die Anforderungen des Brandschutzes als auch die der Einbruchhemmung erfüllen.
Schwachstelle Garagentore
Nachträglich seien Garagentore schwer zu sichern, da häufig die gesamte Konstruktion nicht auf die Einbruchhemmung abgestimmt ist. Tipp: Falls die Garage selbst gesichert werden soll, am besten bereits in der Planung eine geprüfte einbruchhemmende Torkonstruktion berücksichtigen.
Mehrfachverriegelung gibt Schutz
Eine fachgerecht montierte Mehrfachverriegelung, etwa mit Hakenriegeln, erhöht den Widerstandswert einer Tür auf der Schlossseite. Eine Mehrfachverriegelung mit Rollzapfen genügt aber nicht, warn Katja Reents, da diese nicht tief genug in die Schließbleche eingreifen.
Ein gutes Zusatzschloss, zum Beispiel Sperrbügel, erhöhe hingegen den Sicherheitswert einer Tür. Durch den Sperrbügel wird das Aufstoßen der spaltbreit geöffneten Tür verhindert. „So können Sie sich vor ungebetenen Besuchern schützen.“
Türspion und Videosprechanlage
„Bauen Sie in Ihre Haus- oder Wohnungstür einen Weitwinkel-Spion ein (mindestens 180°-Winkel), damit Sie sehen, wer zu Ihnen will“, raten Polizei und VKP. „Wenn Sie öffnen, dann nur mit vorgelegtem Sperrbügel!“ Der Bereich vor der Tür und der Zugangsweg sollten ausreichend beleuchtet sein. Eine Türsprechanlage, eventuell in Kombination mit einer Videokamera, sorgt für Gewissheit, wer wirklich vor der Tür steht.
Als Ansprechpartnerinnen für Fragen der Kriminalprävention stehen bei der Polizei in Wilhelmshaven Katja Reents (Tel. 04421-942-108) und in Jever Anja Kienetz (Tel. 04461-7449-181) zur Verfügung. VKP-Geschäftsführerin Teelke Battermann ist unter der Rufnummer 04421-778-0942 zu erreichen. Polizeilich empfohlene Hersteller und Fachbetriebe können auch im Internet unter www.k-einbruch.de/herstellersuche oder unter www.k-einbruch.de/fachbetriebssuchegefunden werden.
Pingback: Einbrecher gelangen häufig durch die Garagentore in Wohnhäuser | Hooksiel-life: Vom Leben an der Küste