Südbeck: Klimawandel setzt Ökosysteme im Wattenmeer unter Druck

Wangerland/Bensersiel (13. 11. 2024) – Im Zentrum der heutigen Tagung des „Weltnaturerbe-Forums“ in Bensersiel standen die Auswirkungen des Klimawandels auf das Wattenmeer und die Küstenregion. Deutlich geworden sei, dass die Folgen des Klimawandels erhebliche Veränderungen für die Natur im Wattenmeer als auch für die Menschen in der Region mit sich bringen, teilte die Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer im Nachgang mit.

Expertinnen und Experten stellten den über Hundert Teilnehmenden mögliche Anpassungsstrategien im Natur- und Küstenschutz sowie im Tourismus vor. Auf einer Podiumsdiskussion seien Projekte von kleinen Schritte für den Alltag bis hin zur unternehmerischen Planungen vorgestellt worden.

Weltnaturerbeforum
Über 100 Vertreter der Region trafen sich zum Weltnaturerbe-Forum. Auf der jährlichen Veranstaltung ging es um die Auswirkung des Klimawandels aufs Wattenmeer und die Küste.Foto: Tabea Kappler / NLPV

Seit der Auszeichnung des Wattenmeers zum UNESCO-Weltnaturerbe 2009 treffen sich die Akteure aus Naturschutz, Kommunen, Verwaltung, Politik, Wirtschaft, Tourismus und Umweltbildung jährlich zum Weltnaturerbe-Forum. Die Veranstaltung wird gemeinsam organisiert von der Nationalparkverwaltung und der Tourismus-Agentur Nordsee (TANO). „Wir möchten ein Bewusstsein dafür schaffen, dass der Klimawandel sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Folgen hat, die in einem verantwortungsvollen Tourismusmanagement zu berücksichtigen sind“, sagte Mario Schiefelbein, Geschäftsführer der TANO.

Lena Hübsch vom Niedersächsischen Kompetenzzentrum Klimawandel gab einen Überblick zu den erwartenden Veränderungen hinsichtlich Temperatur- und Meeresspiegelanstieg sowie der Häufigkeit von Extremwetterereignissen. Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung, betonte: „Durch den Klimawandel geraten die einzigartigen Ökosysteme des Wattenmeeres zusätzlich unter Druck. Zum Schutz des Weltnaturerbes bedarf es daher eines gemeinsamen Engagements aller Akteure und Akteurinnen.“

Wie die Erwärmung des Wassers zu bereits feststellbaren Veränderungen in der Zusammensetzung der Arten führt, stellte Dr. Andreas Waser vom Alfred-Wegener-Institut Sylt vor. Fraglich sei, wie lange die Watten- und Salzwiesenflächen beim Aufwuchs noch mit dem Meeresspiegelanstieg Schritt halten können.

Cordula Berkenbrink vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zeigte die Herausforderungen im Küstenschutz und in der Binnenentwässerung auf. Anpassungsstrategien und gute Beispiele im Tourismus präsentierte Robert Wenzel von Tourismus Marketing Niedersachsen.