Hooksiel/Wangerland (5. 3. 2024) – An diesem Mittwoch, am 6. März, ist dieses Jahr der „Equal Pay Day“. Ein Tag, der für die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen sensibilisieren soll – obwohl in den allermeisten Wirtschaftsbereichen und in öffentlichen Verwaltungen längst das Prinzip „Gleiche Arbeit, gleiches Geld“ gilt.
Ökonomen streiten darüber, inwieweit die Daten des Statistischen Bundesamtes, Grundlage für die Berechnung des „Equal Pay Day“, tatsächlich seriös Aufschluss über die geschlechtsspezifische Einkommenslücke geben. Aber für Katja Laghusemann ist klar, dass Frauen es schon aufgrund ihrer Biografie schwer haben, im Verdienst mit ihren männlichen Kollegen mitzuhalten. „Auch wenn sich schon vieles verbessert hat. Kindererziehung und häusliche Pflege der Eltern etwa sind immer noch weit überwiegend Frauensache“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Wangerland im Gespräch mit „Hooksiel-life“.
Ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte
Katja Laghusemann arbeitet seit 2016 als Verwaltungsangestellte in der Bauabteilung der Gemeinde. Zudem ist sie im Rathaus Ansprechpartnerin für Kultur- und Heimatpflege. Das nebenamtliche Ehrenamt als Gleichstellungsbeauftragte hat sie 2020 übernommen. Im Verbund mit den kommunalen Gleichstellungsbeauftragten in Friesland und Wilhelmshaven hat die Waddewarderin jetzt ein umfangreiches Programm rund um den Internationalen Frauentag (8. März) erarbeitet.
Unter anderem findet am Mittwoch, 13. März, ab 19 Uhr im Rathaus in Hohenkirchen eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum Thema „Was verdienen Frauen?“ statt. Der Eintritt ist kostenlos. „Ich würde mich wirklich freuen, wenn der Ratssaal voll wird“, sagt Laghusemann. Zum Abschluss des Veranstaltungsreigens (Gesamtprogramm unter www.friesland.de/gleichstellung) steht in Hooksiel ein vom Kreislandfrauen-Verband Friesland-Wilhelmshaven organisiertes „Pub Quiz“ auf dem Programm. Die weibliche Rätselrunde beginnt am Donnerstag, 4. April, um 19.30 Uhr in der „Bar Ahoi“. Der Eintritt beträgt 5 Euro, um Anmeldungen wird gebeten.
Das Thema Gleichstellung ist für Katja Laghusemann vielschichtig. Im Rathaus ist sie Ansprechpartnerin, wenn sich Mitarbeiter des einen oder anderen Geschlechts benachteiligt fühlen. Sie begleitet die Neubesetzungen von Stellen. Im öffentlichen Dienst wäre zum Beispiel bei der Besetzung einer freien Stelle in einer Männerdomäne bei qualitativ gleichwertigen Bewerbungen einer Frau der Vorzug zu geben. Umgekehrt hätte im „Erzieherinnen“-Bereich ein männlicher Bewerber beste Chancen. Handlungsbedarf besteht demnach in der Führungsriege der Gemeinde Wangerland. Alle Führungskräfte der Verwaltung sind männlich. „Aber es müssen halt auch entsprechende Bewerberinnen da sein …“, so Katja Laghusemann.
Diskrete Gespräche und Hilfe
Als Gleichstellungsbeauftragte hat sie einen direkten Draht zum Bürgermeister und zu den politischen Fraktionen im Rat. Sie könnte in jedem Fachausschuss mitdiskutieren und Anregungen aus dem Themenfeld Gleichstellung vorbringen. Katja Laghusemann versteht sich darüber hinaus als Ansprechpartnerinnen für alle Frauen im Wangerland, die sich benachteiligt oder gemobbt fühlen oder gar mit häuslicher Gewalt zu tun haben.
„Auch wenn ich in vielen Fällen nicht direkt helfen kann, so kann ich doch den Kontakt zu den richtigen Ansprechpartnerinnen oder Hilfsorganisationen herstellen“, sagte die Gleichstellungsbeauftragte. Häufig sei für Betroffene aber auch schon ein diskretes Gespräch mit einer anderen Person hilfreich. Und Diskretion sei für sie das oberste Gebot. Ihr Büro befindet sich im Obergeschoss des Rathauses. Telefonisch ist Katja Laghusemann unter 04463/989130 (Email: gleichstellung@wangerland.org) zu erreichen.