Erneute Verhandlung vorm Landgericht über das Hallenbad-Restaurant

Saal des Hllenwellenbades
Unklar ist, ob der renovierte Saal im Hallenwellenbad jemals genutzt werden wird. Archiv-Foto: hol

Hooksiel (24. 12. 2024) – Der Termin für den nächsten juristischen Schlagabtausch zwischen der Wangerland Touristik GmbH (WTG) und der Salzwiesen Gastronomie & Event GmbH steht. Der neuerliche Verhandlungstermin vor dem Landgericht Oldenburg ist für Mittwoch, 12. Februar, angesetzt. Das bestätigte ein Gerichtssprecher gegenüber „Hooksiel-Life“. In der Sache geht es um die Trennung der WTG als Eigentümerin des Meerwasser-Hallenwellenbades in Hooksiel von der bisherigen Pächterin der Hallenbad-Restauration.

Die Salzwiesen GmbH hatte das Restaurant 2021, vor Beginn der Corona-Krise, übernommen. Esslokal, Saal und Außenanlagen wurden umgebaut und saniert. Die Arbeiten waren allerdings noch nicht abgeschlossen, als die WTG das Bad während der Pandemie und der sich anschließenden Energiepreiskrise schloss. Als das Bad Mitte Juli 2023 wieder geöffnet wurde, konnte der Pächter zwar einen möglichen Betreiber präsentieren – zu wann die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sein würden, blieb aber unklar. 

Die mit dem Gemeinderat identische Gesellschafterversammlung der WTG entschloss sich, der Pächterin fristlos zu kündigen. Die Salzwiesen GmbH ihrerseits bezweifelt die Rechtmäßigkeit der Kündigung und fordert für den Fall einer Trennung eine Abstandszahlung von mehreren Hunderttausend Euro für ihre nach eigener Darstellung bereits getätigten Investitionen. Die WTG bezweifelt die Werthaltigkeit der Investitionen. Das Restaurant blieb geschlossen – bis heute.

Im Juni dieses Jahres vor dem Landgericht vereinbarte außergerichtliche Einigungsbemühungen verliefen im Sande. Zu dem für Oktober angesetzten Folgetermin erschien kein Vertreter der Salzwiesen GmbH, so dass das Gericht ein Versäumnisurteil fällte, gegen das die Salzwiesen GmbH dann Einspruch einlegte. Deshalb wird der Vorgang samt Räumungsklage jetzt im Februar neu verhandelt.

Die möglicherweise finale Phase des Rechtsstreits fällt in für die WTG alles andere als leichte Zeiten. Bekanntlich kämpft das Unternehmen mit den Folgen der Kostenexplosion beim Bau des „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel. Eine sechsstellige Entschädigungssumme würde die Finanzen des gemeindeeigenen Unternehmens zusätzlich belasten. Zudem, so merken Kritiker an, fehle es Gemeinde und WTG ohne die von der Salzwiesen GmbH verfolgten Hotel-Pläne im Umfeld an einer Langzeit-Strategie für den Erhalt des über 40 Jahre alten Hallenbades. 

Das Unternehmen hatte gehofft, das Bad auch seinen Hotelgästen anbieten und das Restaurant als zentrale Rezeption nutzen zu können. Zu konkreten Vereinbarungen dazu kam es aber nie. Selbst vom geplanten Apartment-Hotel sind bislang lediglich die Fundamente im Erdreich zu erkennbar. Die Baustelle ruht seit mehreren Jahren.