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High Heels statt Reitstiefel: 3. Platz bei den Deutschen Meisterschaften

Hooksiel (25. 5. 2025) – Daniela Mödden ist eine Mutmacherin. Ihre Botschaft: Wenn man sich etwas vornimmt, kann man es auch erreichen, zumal mit guten Freunden an der Seite. Auf dem Wohnzimmertisch der Hooksielerin steht eine Siegertrophäe, daneben eine große Medaille. Der Lohn für fünf Monate harte Arbeit, sehr harte Arbeit.

Daniela Mödden hat bei den Deutschen Meisterschaften im Bodybuilding einen dritten Platz belegt. Ihre Tochter Mia und Hund Marley sind stolz auf den Erfolg der Hooksielerin. Foto: hol

Zur WM nach Südfrankreich

Die 40-jährige Mutter einer 18-jährigen Tochter hat bei ihrem ersten Bodybuilding-Wettbewerb überhaupt gleich einen dritten Platz bei den Deutschen Meisterschaften gewonnen und damit ein Ticket für die Weltmeisterschaften gelöst, die am Pfingstsamstag in La Ciotat in Südfrankreich stattfinden. „Ich kann es irgendwie immer noch nicht fassen …“

Daniela Mödden ist Hooksielerin. Hier ist sie aufgewachsen, hat die Grundschule und später die weiterführende Schule in Hohenkirchen und die Berufsbildenden Schulen in Jever besucht. Hier lebt sie heute und arbeitet als Sozialpädagogische Assistentin in der Kindertagesstätte Hooksiel. Schon als Mädchen war sie sehr sportlich. Ihr Herz gehörte dem Reitsport, den sie intensiv beim Reit- und Fahrverein Hooksiel betreib. Bis ihr Pferd vor einigen Jahren starb … 

Training wie Kurzurlaub im Kopf

„Da bin ich irgendwie in ein Loch gefallen“, erinnert sich Daniela Mödden im Gespräch mit „Hooksiel-life“. Hinzu kamen Veränderungen im privaten Umfeld. Ein Gutschein in einer Zeitung lockte sie in ein Fitness-Studio in Wilhelmshaven. Am Anfang stand eine Körperanalyse, die Einweisung in die Geräte und ein individueller Trainingsplan. Dreimal in der Woche ging es ins Studio. Freiwillig kam schnell ein vierter „Luxus-Trainings-Tag“ hinzu. „Da habe ich schnell gemerkt, das ist voll mein Ding. Jede Stunde Training war wie ein Kurzurlaub im Kopf.“

Das ist jetzt gerade mal zweieinhalb Jahre her. Und seither ging der Weg steil bergauf. Im Studio lernte die Hooksielerin die Wilhelmshavener Fitness-Athletin Stephanie Georg („Heute meine beste Freundin“) kennen, die sie mit ihrem Mann Marcel mit Rat und Tat unterstützte. Nach einem gemeinsamen Besuch bei einem Bodybuilding-Wettbewerb in Cuxhaven dann die Überlegung: Willst du nur trainieren, oder willst du auch selbst einmal auf einer Bühne stehen und posen?

Unter Posen versteht man verschiedene Körperhaltungen, bei denen Kraft- und Fitnesssportler ihre Muskelpartien in Szene setzen: Bizeps und Trizeps, Bauch und Po, Beine und Rücken …

Eigene Choreografie

Daniela Mödden ist kein Muskelpaket. Sie ist 1,74 Meter groß und sehr schlank. Aber die Straffung der Muskulatur durch gezielte Trainings- und Ruhephasen zeigte schnell Wirkung. „Ich stand vor dem Spielgel und war zufrieden“, sagt die 40-Jährige. Aber vor Publikum auftreten? Sich einer Jury stellen? Auf hochhackigen Schuhen einen Walk über die Bühne, in eigene Choreografie , aber mit vorgeschriebenen Bewegungselementen? „Ich dachte, das schaffe ich nie“, erinnert sich Daniela Mödden, die zugibt, sich in Reiterstiefeln deutlich wohler zu fühlen als in High Heels mit zwölf Zentimeter hohen Absätzen. 

Die Entscheidung für die Bühne fiel an Weihnachten 2024. Eine Freundin schenkte ihr einen Bikini für die Show und Schuhe fürs Posing. Das Ziel war gesetzt: Die Deutschen Meisterschaft der „World Fitness Federation“ (WFF) im Mai in Bad Langensalza (Thüringen). Der Weg dahin: Fünf Monate hartes Training und eiserne Disziplin, gerade auch in der Ernährung. „Vor allem die ,Peak Week‘ ist wirklich hart“, schildert die Hooksielerin. Unmittelbar vor dem Wettkampf versuchen die Athleten dabei ihren körpereigenen Wasserhaushalt so zu beeinflussen, dass die Muskeln optimal sichtbar werden. 

Zahlreiche Unterstützer

„Steffi und Marcel, Mandy, Markus, meine Eltern, meiner Tochter Mia, ihr Freund Max, mein Hund Marley… ohne die Unterstützung von allen Seiten hätte ich das nie geschafft“, sagt Daniela Mödden. Das Training ist anstrengend, aber das Alltagsleben geht weiter. Die Arbeit will gemacht, die Tochter versorgt, der Hund betreut werden. 

Dann die Meisterschaft selbst, bei der die Hooksielerin als Mitglied des Bodychecker-Athlenteams in den Disziplinen „Bikini Masters“ und „Glamour Models“ antrat. Die Anreise am Vortag. In der Tasche einen Glücksbringer ihrer Eltern Claudia und Bert Albrecht. Der Auftritt auf der Bühne. Nervosität pur. Präsentation in der Gruppe, Einzel-Walk vor der Jury. Preisverleihung. Die Startnummern werden nach ihrer Platzierung aufgerufen. 18. Platz, 17. Platz … , 5. Platz, 4. Platz … „Da dachte ist , ich hätte meine Startnummer gehört und wollte schon nach vorn gehen.“ War aber nicht so. Im Glamour-Model-Wettbewerb belegt die Startnummer 13 den 3. Platz: Daniela Mödden aus Hooksiel.

Der Rest war Jubel, Freude, Stolz … Aber schon in dieser Woche beginnt wieder der harte Teil der Sportart. Die Vorbereitung auf die WM in Frankreich. „Da ist mir die Platzierung fast schon egal. Aber einmal dabei zu sein, damit geht ein Traum in Erfüllung.“ 

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