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SPD und Unabhängige rücken im Gemeinderat zusammen

Wangerland/Hooksiel (6. 6. 2025) – Im Wangerländer Gemeinderat gibt es eine neue (Mehrheits-) Gruppe. Wie die Hooksieler Ratsherren Holger Ulfers (SPD) und Dieter Schäfermeier (ZUW) gegenüber „Hooksiel-life“ bestätigten, haben sich die Sozialdemokraten und der Verbund der Unabhängigen zur SPD/ZUW-Gruppe zusammengeschlossen. 

Die Hooksieler Ratsherren Holger Ulfers (SPD; links) und Dieter Schäfermeier (ZUW) sind künftig gleichberechtigte Sprecher der neuen SPD/ZUW-Gruppe im Wangerländer Gemeinderat. Foto: hol

Mit 13 Sitzen ist die neue Gruppe stärkste Kraft im 25-köpfigen Rat. Die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (CDU/Grüne/FDP) besetzt 10 Sitze. Hinzu kommen die Stimmen von Horst David (Freie Bürger), der der ZUW den Rücken gekehrt hat, und von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD). Ziel der neuen Mehrheit sei es keineswegs, eine klassische Mehrheitsgruppen-Politik zu betreiben, versichern Ulfers und Schäfermeier als gleichberechtigte Sprecher der Gruppe. „Unser Zusammenschluss ist kein Schritt gegen CDU, Grüne und FDP. Wir wollen, dass es bei der bisherigen konstruktiven Zusammenarbeit im Rat bleibt.“

Weiter Zusammenarbeit mit GfW

Nach der Kommunalwahl 2021 kam die Gruppe „Gemeinsam fürs Wangerland“ (GfW) auf neun Sitze, die SPD auf acht und der „Zusammenschluss unabhängiger Wählergemeinschaften“ (ZUW) auf sieben Sitze. Innerhalb der ZUW ist die vor vier Jahren erstmals angetretene „Wählergemeinschaft Pro Wangerland“ um Schäfermeier die stärkste Kraft. Sie holte bei der Wahl allein fünf Mandate. Zuwachs verzeichnete die GfW dann vor einem Jahr durch den Wechsel von Nadine Kirschner von der SPD zur GfW. 

Die drei Blöcke im Rat einigten sich auf einen neuen Stil im Rat. Ziel dabei war es, fair miteinander umzugehen, sich gegenseitig zu informieren und bei möglichst vielen Themen Einvernehmen herzustellen. Ausdruck dieser politischen Kultur war die Besetzung des wichtigen Verwaltungsauschusses (VA), der nicht-öffentlich tagenden Schnittstelle zwischen den politischen Kräften und der Gemeindeverwaltung. Ihm gehörten neben dem Bürgermeister je zwei Vertreter von GfW, SPD und ZUW an.

Kein Gruppenzwang

Diese Statik drohte jetzt, durch die Neuorientierung von David ins Wanken zu geraten. Die Zahl der ZUW-Stimmen sinkt dadurch auf sechs. Nach dem Verteilerschlüssel für Ratsgremien hätte das bedeutet, dass die ZUW im VA einen Sitz an die GfW verlieren würde. Durch die neue SPD/ZUW-Gruppe wird das verhindert. Als Beigeordnete im VA sitzen künftig weiterhin mit Alice Brandenburg-Bienek (CDU) und Angelika Kirschner (Grüne) zwei GfW-Politikerinnen sowie Marianne Kaiser-Fuchs und Holger Ulfers (beide SPD), Dieter Schäfermeier und Immo Müller (beide ZUW).

Die Zusammenarbeit von SPD und ZUW wird in einem Vertrag geregelt, der ausdrücklich keinen Gruppenzwang vorsehe, so Ulfers und Schäfermeier. „Wir arbeiten zusammen, haben aber nicht den Zwang, die gleiche Position vertreten zu müssen.“ Aus Sicht von Ulfers ergänzen sich beide Formationen aber inhaltlich gut. Die SPD-Fraktion habe ihre Stärken bei sozialen Themen wie etwa Schulen und Kindergärten, die ZUW verfüge über große Expertise etwa im Bau- und Planungsrecht. Bürgermeister Szlezak werde weiter an den Sitzungen der SPD-Fraktion teilnehmen, habe hier aber kein Stimmrecht. 

Mit der neuen Gruppenbildung und der veränderten personellen Besetzung des Rates wurden auch eine Reihe von Sitzen in den kommunalen Gremien umbesetzt. Diese Veränderungen ergaben sich unter anderem aus dem Rückzug von Reiner Tammen (Grüne) aus dem Rat, für den Dirk Bremers nachgerückt ist. So wird künftig etwa die Sitzungen des wichtigen Fachausschusses für Gemeindeentwicklung und Sanierung von Dieter Behrens-Focken (CDU) geleitet. Innerhalb der ZUW wurden die bisherigen Aufgaben von Horst David neu verteilt, der als Einzelkämpfer im Rat künftig nur noch über ein Grundmandat verfügt. 

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