Hooksiel (20. 11. 2023) – Hooksiel ist mit rund 2000 Einwohnern der größte Ort im Wangerland. Für Kinder und Jugendliche gibt es Sportangebote in Vereinen und einen Jugendraum mit Koch- und Spielangeboten, Kicker- und Billardtisch. Allerdings hat der von der Jugendpflege der Gemeinde Wangerland betreute Raum bislang einen Tag in der Woche geöffnet (dienstags von 15 bis 20 Uhr).
Reicht das aus? Gibt es darüber hinaus Bedarf? Was wünschen sich die jungen Leute im Ort? Diesen Fragen will Vanessa Müller (20) nachspüren. Die junge Hooksielerin studiert im dritten Semester an der Hochschule Emden/Leer „Soziale Arbeit“. Im Rahmen des Projektes „Bewegte Pädagogik in der sozialen Arbeit“ bietet sie Hooksieler Jugendraum, dessen Zugang sich an der Rückseite der Turnhalle befindet, in den nächsten Monaten zusätzlich freitags von 16 bis 20 Uhr einen „Jugendtreff“ an.
Der Jugendraum ist ein Angebot für Kinder und Jugendliche ab elf Jahren. Zur Premiere des „Jugendtreffs“ kamen fünf junge Leute. „Wir haben vier Stunden lang zusammen gespielt“, sagt Vanessa Müller. „Das hat richtig Spaß gemacht.“ Ihr Eindruck: Auch die jungen Besucherinnen und Besucher fanden das „cool“.
Im Rahmen ihres Projektes möchte die angehende Sozialpädagogin zusammen mit den Kindern und Jugendliche Ideen entwickeln, was man machen kann und will. Ein Ziel der pädagogischen Arbeit sei es, dass die jungen Leute lernen, sich selbst einzubringen. Erste Überlegungen sind ein Jugendgottesdienst am Buß- und Bettag (22. November), Back- und Kochstunden sowie ein Boßeltraining Anfang nächsten Jahres. „Boßeln gehört zur Tradition unserer Region. Aber immer weniger Jugendliche können das.“
Vanessa Müller liegt die Jugendarbeit im Blut. Aktuell leitet sie die Jugendfeuerwehr Hooksiel, der sie selbst schon seit Jahren angehört. Und auch im Konfirmations-Unterricht hat sie sich sehr aktiv eingebracht. „Ich weiß, dass mir die Arbeit mit Jugendlichen viel Spaß macht. Deshalb habe ich nach dem Abitur den Studiengang gewählt.“
Das Projekt „Jugendtreff“ wird aktiv von der Jugendpflege der Gemeinde Wangerland unterstützt. Deren Leiterin, Imke Gerdes, steht der Hooksielerin als pädagogische Ansprechpartnerin zur Seite. Ob aus dem Jugendtreff, der zunächst bis Juni 2024 laufen soll, ein dauerhaftes Angebot werden kann, ist ungewiss. Schon aus personellen Gründen. „Zunächst geht es erst einmal darum, den Bedarf zu prüfen“, sagt Vanessa Müller, die hofft, dass der neue Treffpunkt sich schnell im Ort herumspricht. „So viele Alternativen für Jugendliche gibt es in Hooksiel ja nicht.“