Hooksiel (28. 1. 2024) – Kann man aus 42 Kunstwerken unterschiedlichster Art ein harmonische Ausstellung konzipieren? Man kann. Der Beleg dafür ist seit Sonnabend in Hooksiel zu sehen. In der Winterausstellung „Verborgenes“ ist es Kurator Henning Gieseke gelungen, das „Raumwunder“ Künstlerhaus optimal zu nutzen.
Die Palette der Kunstwerke reicht von der gezeichneten Skizze bis zum Ölgemälde, vom Foto bis zur abstrakten Skulptur. Ihre Gemeinsamkeit: der Bezug zu Hooksiel. Alle Werke sind dem Kunstarchiv der Gemeinde Wangerland entnommen, viele stammen von Stipendiaten, die seit den 1980er Jahren im Künstlerhaus Hooksiel gelebt und gearbeitet haben.
Aber es gibt Ausnahmen. Zu sehen sind auch drei Aquarelle von Arthur Eden-Sillenstede (1899-1977), von denen eines, die Mühle von Waddewarden, erst nach der systematischen Archivierung im Wangerland, Eingang ins Werkverzeichnis des Künstlers gefunden hat. Oder ein Gemälde des holländischen Malers Henk Bellaard (1896-1975), von dem niemand mehr weiß, wie es in den Besitz der Gemeinde gelangt ist. In der Ausstellung sind auch zwei Arbeiten von „namenlosen“ Künstlern zu sehen. „Wenn uns jemand helfen kann, die Bilder zuzuordnen, wären wir dankbar“, sagte Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann vor den rund 30 Besuchern der Vernissage.
Bürgermeister a. D. Björn Mühlena, heute Vorsitzender des Fördervereins Kunst- und Erlebnispfad Hooksiel, dankte Janßen-Niemann dafür, dass sie die Idee von Henning Gieseke für eine Ausstellung aus dem Besitz der Gemeinde aufgegriffen habe. Bislang wurden im Künstlerhaus im Winter meist Ausstellungen regionaler Kunstschaffender gezeigt. Angesichts des großen Archiv-Fundus, so Mühlena, biete sich ein jährlicher Blick ins Archiv an.
Renate Janßen-Niemann übergab im Rahmen der Ausstellungs-Eröffnung einen druckfrischen Katalog von der Ausstellung von Stephanie Hüllmann an die Künstlerin, die im Herbst vergangenen Jahres sieben Wochen lang als Stipendiatin in Hooksiel gewirkt hat. Hüllmann, eigens aus Winsen (Luhe) angereist, bedankte sich mit einer Liebeserklärung an den Sielort. „Als ich jetzt hier ankam, war es, als würde ich nach Hause kommen. Mit sind sofort neue Ideen für Projekte gekommen. Das ist längst nicht überall so.“
Die Ausstellung „Verborgenes“ ist bis Anfang März jeweils samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr zu sehen. Im Künstlerhaus kann auch der Hüllmann-Katalog erworben werden.