Hooksiel (14. 4. 2024) – Weiter geht es. Wir wollen das schöne Wetter im Wangerland nutzen. Wir wollen das schöne Wetter im Wangerland nutzen. Unsere zweite Tour im Zuge der Serie „Hooksiel radelt“ führt uns nach Horumersiel. Vor uns liegen rund 17 Kilometer Strecke.
Wir starten wieder am ZOB Hooksiel. Los geht es in die Friesenstraße. Nach 200 Metern rechts in die Batterie abiegen, am Gästehaus und dem neuen Feuerwehrhaus vorbei die Nee Straat entlang, über den Middeldiek hinweg zur zweiten Deichline am Hallenwellenbad. Von dort nach links in Richtung Campinglatz.
Hinter der Bäderstraße an der Campingplatz-Zufahrt müssen wir uns entscheiden. Fahren wir die ersten 500 Meter binnendeichs oder außendeichs, also auf der dem Binnenland oder auf dem der Jade zugewandten Seite des Deiches? Beide Radweg-Strecken sind gut ausgebaut. Allerdings: Da auf dem Deich in der Regel Schafe weiden, ist der Weg auf der Binnendeichs-Seite häufig mit Schafsköteln übersät. Empfehlung von unseren Radtouren-Experten Ulrich Hellkuhl: „Wer Schafe sehen und riechen will, fährt innen, wer ein sauberes Rad behalten möchte, radelt außendeichs.“
Am Camingplatz-Eingang waren wir übrigens auch schon bei unserer ersten Tour vorbeigekommen, bei der wir durchs Freizeitgelände zum Hooksieler Außenhafen und am Strand entlang zurück gefahren waren. Wer mag, kann beide Radtouren gut verbinden, indem er vom Campinplatz den Weg nach Horumersiel nimmt. Die Gesamtstrecke beträgt dann rund 27 Kilometer.
Der Weg nach Horumersiel führt zunächst zwischen Deich und Campingplatz hindurch. Der Deichverteidigungsweg führt uns etwa sechs Kilometer lang direkt am Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entlang – mit herrlichem Ausblick auf die Jade und bei Ebbe aufs Watt mit seinen Salzwiesen. Ein paar nützliche Hinweise: Hier und dort sind am Deich Schaftore aufgestellt, die man aber problemlos passieren kann. Dafür sollte man kurz vom Rad absteigen. An der Stecke stehen immer wieder Bänke. Unbedingt eine Pause einplanen, um den Blick auf die Vogelwelt im Wattenmeer genießen zu können. Wer Glück hat, entdeckt dann auch noch einen Seehund oder einen Schweinswal in der Jade.
Der Radweg endet am Hafen von Horumersiel. An den Stegen liegen Segler, Motorboote und Ausflugsschiffe. Wenn man sein Rad über das Sieltor hinweg schiebt, liegt der Kurort Horumersiel vor einem. Die „Friesland-Therme“, das „Thalasso Meeres Spa“, das demnächst eröffnet wird, und der historische Aussichtsturm der Seenotretter unmittelbar vor der Zentrale der Wangerland Touristik samt Tourist-Info und nutzbaren Toiletten.
Horumersiel bietet vielfältige Möglichkeiten einzukaufen, gut zu essen, spazieren zu gehen. Aber wir wollen ja zurück nach Hooksiel. Also der viel befahrenen (!) Goldstraße entlang mitten durch den Ort in Richtung Rudolf-Garlichs-Straße und geradeaus weiter quer durch den grünen Wiardergroden in Richtung St. Joostergroden und Crildumersiel. Die schmale, zum Teil frisch gepflasterte Straße ist gut befahrbar. Aber Vorsicht: Nicht jeder Autofahrer denkt an den nötigen Seitenabstand zu Radlern. Im Zweifelsfall also lieber absteigen, zumindest wenn ein größeres Fahrzeug entgegen kommt.
Für technisch Interessierte empfiehlt sich kurz hinter der Brücke über das Hohenstief ein kleiner Abstecher nach links zum Hohenstiefersiel. Das dortige Schöpfwerk Wangerland ist für die Entwässerung des halben Jeverlandes zuständig. Das ankommende Wasser wird bei Bedarf in den so genannten Speicherpolder hinter dem Schöpfwerk gepumpt, von wo es bei Ebbe in die Jade abfließen kann.
Auf der Gemeindestraße von Horumersiel bis Crildumersiel kann man gut die ehemaligen Deichlinien im Wangerland erahnen. Wir radeln vorbei an landwirtschaftlichen Betrieben, an grasenden Kühen und an idyllischen Landarbeiter- oder Altenteiler-Häuschen. In Crildumersiel mündet die Gemeindestraße an der Kreisstraße 331. Bögen wir nach links ab, kämen wir nach wenigen Hundert Metern wieder an den Deich. Wir kreuzen die K 331und fahren rechts herum auf den gut ausgebauten Radweg Richtung Hooksiel-Schmidtshörn, passieren das Hooksieler Klärwerk und sind wenig später an der Landesstraße 810. Achtung: Die Einmündung K331/ L810 ist für Radfahrer nicht ganz ohne.
Von Schmidtshörn sind es auf dem Radweg der L810 bis zum Hooksieler Kreisel nur einige Minuten. Weiter geht es geradeaus über den Kreisel entlang der Straßen Pakenser Altendeich und Lange Straße bis zur Einmündung Friesenstraße, von wo aus wir den Ausgangspunkt unserer Tour , den ZOB, bereits sehen können.
Ein Tipp von Ulrich Hellkuhl: Wer längere Touren unternimmt, sollte einen Helm auf dem Kopf und eine gute Fahrradtasche am Rad haben, in der sich unter anderem ein wenig Proviant verstauen lässt. Die Taschen bieten auch Platz für Regenjacke und Flickzeug. Auch ein Ersatzschlauch kann sinnvoll sein. Gerade für Strecken am Wasser entlang sollte man auf jeden Fall ein Fernglas einpacken.