Katharina Jensen: Quereinsteiger in Lehrerberuf brauchen eine Perspektive

Wangerland/Jever (10. 9. 2024) – Die Wangerländer CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen beklagt die schlechte Unterrichtsversorgung in den Schulen. Auch im neuen Schuljahr sei die Lage schwierig. „Es fällt Unterricht aus, die Unterrichtsversorgung und es gibt leider auch keine Anzeichen dafür, dass sich diese Lage nachhaltig verbessert“, kritisiert die Politikerin mit Blick auf die von ihr betreuten Wahlkreisen Friesland/Jade und Wilhelmshaven.

Jensens Forderung: Die Anstrengungen etwa für die Gewinnung von Quereinsteigern in den Lehrerberuf müssten deutlich erhöht werden. Für sie sei es unverständlich, dass Niedersachsen im Sommer 2022 zwar mit dem „Lehrkräfte-Gewinnungspaket“ eine neue Möglichkeit des Quereinstiegs für Bewerber mit einem Meister- oder Fachschulabschluss an allgemein bildenden Schulen als Fachpraxislehrer geschaffen hat, diese Möglichkeit seitdem aber in ganz Niedersachsen nur von acht Personen genutzt worden sei. Jensen bezieht sich dabei auf die Antwort auf eine Kleine Anfrage, die sie mit dem bildungspolitischen Sprecher ihrer Fraktion, Christian Fühner, gestellt hatte.

Eine Klippe für Quereinstiege ist offenbar die zwingende Befristung ihrer Verträge. Katharina Jensen nennt das Beispiel eines Tischler-Meisters, der an der Oberschule Jever aushilft und dort auch gern unbefristet weiterbeschäftigt werden würde. Auch die Schulleitung würde sich darüber freuen. Das sei allerdings derzeit nicht möglich, 

„Die grundsätzliche Befristung der Verträge bietet aber natürlich auch keinen großen Anreiz, sich auf eine derartige Anstellung zu bewerben“, beklagt die CDU-Politikerin. „Vor allem da die Bewerber mit einem Meister- oder Fachhochschulabschluss bereits hoch qualifiziert sind und problemlos in der freien Wirtschaft eine unbefristete Anstellung finden.“

Das Kultusministerium wolle nun zwar immerhin prüfen, ob eine Entfristung zumindest von bereits geschlossenen Verträgen möglich sei. „Aber das geht in keinem Fall weit genug“, so Jensen. „Es wäre sinnvoll für die Fachpraxislehrer eine echte berufliche Perspektive zu schaffen. Und zwar nicht nur für die acht Personen, die schon da sind, sondern auch für die, die diesen Weg künftig einschlagen wollen.“

Die CDU-Landtagsfraktion hat einen Sieben-Punkte-Plan erarbeitet, wie der Lehrermangel verringert werden könnte. Darin schlägt sie neben Anreizen für Quereinsteiger eine vereinfachte Anerkennung von Lehrkräften aus anderen Bundesländern und dem Ausland, eine Reform für einen deutlich höheren Praxisanteil in der Lehrerausbildung, zusätzliches Personal an den Schulen, digitale Lösungen etwa im Vertretungsunterricht sowie eine Offensive für Bürokratieabbau vor.