Neue Stipendiatin entdeckt in Hooksiel den Reiz des Wattenmeeres

Stipendiatin Astrid Homuth in Hooksiel
Die Aquarellmalerin Astrid Homuth aus Leipzig (2. von rechts) wird die nächsten Wochen in Hooksiel leben und arbeiten. Marianne Kaiser-Fuchs (links) und Renate Janßen-Niemann begrüßten die Stipendiatin und ihren Künstlerfreund Andreas Mattern bei der Ausstellungseröffnung. Foto: hol

Hooksiel (23. 9. 2024) – Ihre Motive sind eher unspektakulär. Bäume, Blumen, Landschaften. Aber auch wenn man als Betrachter den Eindruck hat, einige der Bilder in ähnlicher Form schon einmal gesehen zu haben. Jedes der Aquarell-Gemälde ist ein Unikat, das Ergebnis eines kreativen Prozesses, umgesetzt mit faszinierend sauberer Technik.

Die Malerin Astrid Homuth aus Leipzig ist die neue Stipendiatin der Gemeinde Wangerland. Die nächsten fünf Wochen wird sie im Künstlerhaus Hooksiel leben und arbeiten. Am Sonntag wurde ihre Ausstellung mit einer Vernissage eröffnet. Künstlerhaus-Leiterin Renate Janßen-Niemann und Wangerlands stellvertretende Bürgermeisterin Marianne Kaiser-Fuchs begrüßten die Künstlerin und gut zwei Dutzend Interessierte. 

Andreas Mattern, freischaffender Künstler und Dozent für Aquarellmalerei aus Berlin, stellte Astrid Homuth und ihre Arbeitsweise vor. Die Malerin, Jahrgang 1964, sei für ihn eine Konstante. Neugierig, geprägt von positivem Ehrgeiz und frei von affektierten Künstlerattitüden. Gerade bei der Aquarellmalerei sei Disziplin des Künstlers wichtig. Zum Beispiel die Geduld, den Hintergrund zunächst trocknen zu lassen, um dann die Motive im Vordergrund malen zu können.

Astrid Homuth ist in Wittenberge in Brandenburg geboren. Ihre künstlerische Karriere hat die studierte Ökonomin 2010 begonnen. Unter anderem hat sie an der Abendakademie der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Malerei studiert. Die Nordsee, so schilderte die Künstlerin, habe sie bislang nur von einem Urlaub in Bensersiel gekannt. Entsprechend skeptisch habe sie ihrem Aufenthalt in Hooksiel entgegen gesehen. Der Grund: die Gezeiten.

„Ich habe mir vorgenommen, meine Bilder von Meerwasser überspülen zu lassen“, sagte Astrid Homuth. Aber bei Ebbe sei das ein schwieriges Unterfangen, zumal sie nicht der Typ sei, der Kilometer weit in Watt laufen wolle. 

Vor Ort angekommen hat sich die Skepsis in neue Perspektive verwandelt. Die Strukturen des Wattenmeeres seien für sie spannender als das Meer bei Hochwasser. Wenn dazu noch ein Sturm kommt ….

Die Hooksieler Künstlergemeinde darf gespannt sein auf die Werke, die Astrid Homuth während ihres Stipendiats im Wangerland erschaffen wird. Vorgestellt werden sollen sie im Rahmen eines Werkstattgesprächs am Samstag, 19. Oktober, ab 16 Uhr.