Auf zum Tanz auf der Siloplatte

Osterfeuer
Osterfeuer haben im Wangerland Tradition. Foto: hol

Hooksiel (4. 4. 2023) – Tradition ist eine gute Voraussetzung für Begegnung. Beim „Tanz auf der Siloplatte“ in Warfen werden sich am Ostersonnabend Hooksieler Bürger und zahlreiche Urlaubsgäste treffen, Musik hören, ein Bierchen trinken und vielleicht auch tatsächlich tanzen.

Gastgeber für das 49. Osterfeuer in Hooksiel sind Bert Albrecht und der Landwirt Hennig Lange, auf dessen Hof am Ortsrand von Hooksiel in Verlängerung der Pakenser Straße das Feuer gegen 18 Uhr entzündet wird. Natürlich erst nachdem der riesige Grünschnitt-Haufen zuvor noch einmal ordentlich umgeschichtet wurde. Dadurch soll verhindert werden, dass es sich möglicherweise schon brütende Vögel in dem Geäst gemütlich gemacht haben.

Trotz Feinstaub-Belastung und Klimadebatte: Osterfeuer haben im Wangerland Tradition. Gut 70 Feuer werden am Sonnabend im Gemeindegebiet angezündet. Die meisten davon in privatem Rahmen. Landwirte verbrennen den Grünschnitt, der auf ihren Höfen angefallen ist. 

Öffentliche Osterfeuer gibt es nur weniger. In diesem Jahr eines am Wangermeer in Hohenkirchen und eben das in Hooksiel-Warfen. Stimmung ist dabei garantiert, dank Discjockey und Vollverpflegung. Die großen öffentlichen Osterfeuer in dem Urlaubsort gehen bis auf das Jahr 1974 zurück, erinnert sich Bert Albrecht. Initiator des ersten Feuers auf dem damals noch unbebauten Batteriegelände (heute Standort des Gästehauses) war sein Vater Hans Albrecht

Zwei Jahre zuvor war die Jugendfeuerwehr in Hooksiel gegründet worden. Bert Albrecht, selbst lange Leiter der Jugendfeuerwehr in Hooksiel, übernahm die Organisation des Traditionsfestes, das später nahe des Stelzengebäudes im Freizeitgelände gefeiert wurde. Zum Teil mit mehreren Tausend Besuchern. 

Seit ein paar Jahren lodern die Flammen in Warfen. Die Feuerwehr hat sich aus der Organisation zurückgezogen. Bert Albrecht ist geblieben. „Der Standort Warfen liegt etwas dichter am Dorf“, sagte Albrecht. „Da kommen jetzt auch wieder mehr Hooksieler hin.“ Die Zeichen stehen nicht schlecht, dass das Fest nach dem Ende der Corona-Pandemie wieder so gut angenommen wird wie früher. Parken können Besucher auf dem Hof beziehungsweise an der Zufahrtsstraße. Am besten aber sie kommen zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Tipps vom Landkreis Friesland

Damit bei Osterfeuern keine Schäden und Gefahren für Mensch, Tier und Umwelt stehen, gerät der Landkreis Friesland: Das Abbrennen von (Garten-) Abfällen ist in Niedersachsen seit knapp zehn Jahren verboten. Aber Osterfeuer gelten als Brauchtumspflege. Daher sind sie erlaubt. Allerdings muss jedes Osterfeuer im Vorfeld bei der zuständigen Kommune angemeldet und als öffentlich zugängliche Veranstaltung durchgeführt werden.

Das Brauchtum darf nicht zur illegalen Müllentsorgung ausgenutzt werden. Altreifen, Kunststoff, Sperrmüll, Öle und andere Abfälle gehören ordnungsgemäß entsorgt und nicht ins Osterfeuer. Gleiches gilt für behandeltes oder beschichtetes Holz.

Das Brennmaterial darf erst am Ostersonnabend zu einem Haufen zentriert beziehungsweise das Material muss vollständig umgeschichtet werden, damit Wildtiere die Möglichkeit zur Flucht haben und Veranstalter ungeeignete Stoffe aussortieren können.

Der Standort für das Feuer ist so zu wählen, dass Sicherheitsabstände zu beispielsweise Hecken, Baum- und Strauchreihen sowie Gebäuden, öffentlichen Verkehrsflächen und Sicherheitsanlagen (etwa Stromleitungen) eingehalten werden.

Der Veranstalter ist für Brennmaterial, Kontrolle auf Abfälle bei den Vorbereitungen sowie ordnungsgemäßen Ablauf und ordnungsgemäße Beseitigung der Reste verantwortlich.

Weitere Hinweise geben die Ordnungsämter der Städte und Gemeinden. Eine Broschüre des Landkreises Friesland zum Thema Osterfeuer gibt es auf www.friesland.de/osterfeuer. Zudem sind viele Informationen und Termine unter dem Suchbegriff „Osterfeuer“ gesammelt, zu finden über die Suchzeile auf www.friesland.de