Die Kanone ist wieder da: Böllerschüsse und ein dreifaches Hip Hip Hurra

Hooskieler Kanone steht wieder am Deich
Die preußische Kanone aus dem Jahr 1849 steht nach drei Jahren wieder an ihrem angestammten Platz auf dem Deich: Darüber freuen sich (von links) Wieland Rosenboom, Wolf Hegemann, Erwin Abels, Peter Müller, Frank Wenzel und Wolfgang Ademes. Foto: hol

Hooksiel (30. 6. 2024) – Hooksiel hat seine Kanone wieder. Nach drei Jahren Sanierungsdauer wurde die historische Waffe aus dem Jahr 1849 am Samstag, begleitet von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, mit einem Kaltblüter-Gespann vom Hooksieler Ortskern zum Alten Hafen und von dort weiter per Hand auf den angestammten Platz auf der Krone des Deiches am Hooksmeer gezogen. 

Der Kraftakt endete mit einer millimetergenauen Platzierung der Lafette unterhalb des Hohen Stuhls. Die Belohnung für die von Gert Kelterborn dirigierte Freiwilligentruppe rund um den Seebadevereins-Vorsitzenden Erwin Abels: Zwei Böllerschüsse und ein dreifaches Hip-hip-Hurra als Signal an alle potenziellen Eindringlinge, dass Hooksiel ab sofort wieder wehrhaft ist.

Ursprünglich hatten die Preußen zwei Kanonen auf dem Hooksieler Deich platziert, als Schutz gegen dänische Kaperfahrer. Während das eine Exemplar über Jahre und Jahrzehnte gehegt und gepflegt wurde, gilt das andere als verschollen. Heimatfreund Wieland Rosenboom aus Horumersiel, der als humorvoller, launiger Redner und Hauptmann der Schutztruppe die zahlreichen Schaulustigen am Altern Hafen begrüßte, erinnerte daran , dass das Rohr der zweiten Kanone noch lange am heutigen Künstlerhaus gelegen habe … 

Die Sanierung der Kanone war ebenso wie der Festakt ihrer Neuaufstellung ein Gemeinschaftswerk. Als „Herr der Kanone“ stellte Abels seinen Stellvertreter Wolf Hegemann vor, der die Sanierung in den vergangenen drei Jahren koordiniert hat. Wieland Rosenboom hatte seine Schutztruppe mit schmucken Uniformen samt Pickelhauben der Freiwilligen Feuerwehr Minsen ausgestattet. 

Beeindruckend auch der Auftritt von Gerd Kelterborn vom „Friesland-Stern“ in Horum auf dem Kutschbock. Zwei Kaltblüter-Pferde vorweg, dahinter die historische Kanone. Ein schönes Bild, das zahlreiche Medienvertreter und Hunderte Schaulustige mit ihren Smartphones und Kameras im Bild festhielten. Applaus gab es auch für das Wendemanöver des Gespanns am engen Hafenplatz und die fachmännischen Kommandos von Kelterborn, der die Kanone auf dem Deich zu ihrem Stellplatz „für die nächsten 80 Jahre“ manövrierte. 

Bevor im Hafen das kleine Festbüfett mit eigens importiertem Kanonen-Bier eröffnet wurde, danke Abels den zahlreichen Helfern, die an der Sanierung der Kanone beteiligt waren. Dazu gehörten neben Wolf Hegemann unter anderem die Wagnerei Hauck in Bayern, der Bootsbauer Wolfram Heibeck, der Schmied Uwe Schuster, Frank Wenzel als Anstreicher, die Neue Jadewerft in Wilhelmshaven, die Hooksieler Arbeitsgruppe und die zahlreichen Spender, ohne deren Unterstützung dem Seebadeverein die Finanzierung des Projektes kaum möglich gewesen wäre.

Zum Abschluss überreichte Abels an Hegemann eine Miniatur-Nachbildung des Leuchtturms „Roter Sand“ – das in der Nordsee an der Zufahrt zur Weser stehende Schifffahrtszeichen sucht bekanntlich einen neuen Standort. Hooksiel ist dabei noch im Rennen. Hegemann gilt als Unterstützer des Projektes.