Elterncafe: Gespräche unter Müttern sind Hilfe für Familien

Elterncafe Hooksiel
Sozialpädagogin Britta Voigt (rechts) freut sich auf die Gespräche it den Müttern im „Elterncafe“ im Walter-Spitta-Haus in Hooksiel. Foto: hol

Hooksiel (15. 2. 2023) – „Guten Morgen, wir winken uns zu …“. Der Gesang beginnt, große und kleine Hände drehen sich. Freundlich geht es zu im „Elterncafe“ Hooksiel. Mit einem kleinen Lied und einer Tasse Tee begrüßen sich Britta Voigt und ihre Gäste im Walter-Spitta-Haus. Hier trifft sich die Mitarbeiterin des Familien- und Kinderservicebüros (FamKi) des Landkreises Friesland einmal in der Woche mit Müttern und deren Kleinkinder.

„Es können auch gern Väter oder Großmütter mit den Kleinen kommen“, sagt die Sozialpädagogin. Aber vermutlich liege es an der für Arbeitnehmer ungünstigen Zeit – jeweils dienstags von 10 bis 11 Uhr – , dass bislang ausnahmslos Mütter mit ihr das Begrüßungslied angestimmt haben.

Dabei geht es erst in zweiter Linie um die Erwachsenen. Im Zentrum der Treffen stehen die Kinder, Säuglinge bis zu einem Jahr. Niedliche Schnullerkinder auf dem Weg zum Krabbeln – aber manchmal auch Schreikinder, die ihre Eltern um den Schlaf bringen. „Die Kinder lernen hier andere Kinder kennen, erfahren soziale Kontakte“, schildert eine junge Mutter, die darüber hinaus die Informationsangebote des „Elterncafes“ schätzt. Zuletzt ein Vortrag über Zahnpflege bei Säuglingen. Demnächst einer über gesunden Schlaf. 

Manchmal kämen drei, manchmal auch sechs Kinder zu den lockeren Treffen, sagt Britta Voigt, die das „Eltercafe“ als „niederschwelliges Angebot der Familienhilfe“ beschreibt. Soll heißen: Im lockeren Gespräch schildern Mütter ihre Sorgen und Nöte, aber auch ihre positiven Erfahrungen etwa bei der Auswahl von Windeln oder Schnullern. Oder: Wie regiert man eigentlich, wenn der „Nachtschreck“ ein Kind im Schlaf erfasst? Die Säuglinge schreien, wachen aber gar nicht richtig auf.

Die Hilfe für die Eltern besteht im Austausch von Erfahrungen. Die Kleinen interessiert das noch herzlich wenig. Sie strahlen vor sich hin, halten sich an ihren Muttis fest oder testen das ausliegende Spielzeug. Offenkundig fühlen sich alle wohl auf den Krabbelmatten am Boden.

Gelegentlich wird bei der „frühen Hilfe“ auch der Bedarf an intensiverer Beratung offenkundig. Zum Beispiel wenn ernsthafte Entwicklungsprobleme bei den Kindern angesprochen werden oder Stress im Miteinander in den Familien. Beratend stehen den „Elterncafes“ der FamKi dann etwa eine Hebamme oder Ärzte zur Seite. Auch in Fällen von häuslicher Gewalt bietet Britta Voigt Hilfe an: Zum Programm der FamKi gehört auch Scheidungsberatung.

Beim Besuch von „Hooksiel-Life“ im „Elterncafe“ ist das aber kein Thema. Im Gegenteil. Wie stets singen Mütter, Kinder und Sozialpädagogin ein Abschiedslied, winken sich noch einmal zu und freuen sich auf das Treffen am nächsten Dienstag ab 10 Uhr. Weitere Eltern mit Kleinkindern sind dazu herzlich eingeladen.

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