Hooksiel (13. 7. 2024) – Am Montag läuft die Frist für das Interessenbekundungsverfahren für das ehemalige Feuerwehr-Grundstück am Alten Hafen ab. Mit der Nojalu GmbH hat auch ein Hooksieler Unternehmen ein Angebot bei der Gemeinde Wangerland abgegeben. Dahinter steht Tobias Geisen, der sich unter anderem auch als Sprecher des Arbeitskreises „Hooksmeer 2.0“ engagiert.
Für Geisen ist der Alte Hafen das vielleicht wichtigste Areal am Hooksmeer. Das Feuerwehr-Grundstück spielt dabei eine zentrale Rolle. „Durch die Möglichkeit der Gesamtumgestaltung bietet sich die Chance, ein weit über das Wangerland hinaus ausstrahlendes Ensemble zu schaffen.“
Preisangebot unter Erwartung
Die Hooksieler Feuerwehr ist bekanntlich im Mai in einen Neubau am Hohe Weg umgezogen. Das bisherige Feuerwehrhaus, bestehend aus einem Wohnhaus, einer Halle und einem rund 1000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Lange Straße und Alter Hafen gehört der Gemeinde, die es gern an einen Investor verkaufen möchte. Preisvorstellung: 420.000 Euro. Bürgermeister Mario Szlezak hatte allerdings bereits betont, dass das Grundstück nicht zwingend an den Meistbietenden verkauft werden wird.
Die Preisvorstellung hält Geisen ohnehin für überhöht. Er verweist auf den Bodenrichtwert, der bei 130 Euro je Quadratmeter liegt. Von der sich daraus ergebenden Summe müssten noch die Abbruchkosten für die vorhandenen Gebäude abgezogen werden. Im Ergebnis bietet die Nojalu GmbH 70.000 Euro.
Der Arbeitskreis „Hooksmeer 2.0“ will bekanntlich die touristische Anziehungskraft des Hooksmeeres mit Hilfe von Mitteln aus dem Kohlestrukturfonds aufwerten. Zu dem Projekt gehört unter anderem der Bau eines Terminalhauses am Außenhafen und der Betrieb einer Solarfähre auf dem Binnengewässer. Ein wichtiger Baustein soll zudem die Aufwertung des Alten Hafens werden.
Öffentliche Nutzung im Erdgeschoss
Für den Außenbereich sieht das jetzt bei der Gemeinde eingereichte Konzept unter anderem einen kinderwagen- und rollstuhlgerechten Bodenbelag, den Ausbau des Übergangs von der Nord- zur Südseite, eine Steganlage auf der Südseite des Hafen sowie die Sanierung der Kaimauer und den Bau einer neuer Toilettenanlage vor. Auf dem Feuerwehr-Areal soll ein Gebäude entstehen, das im Erdgeschoss eine öffentliche Nutzung hat.
Geisen könnte sich ein Restaurant vorstellen, ein Café oder ein Fischlokal. Denkbar seien auch Ausstellungs- oder Informationsräume. Vielleicht ein „Wasserstoff-Museum“, sagt Geisen mit Blick auf die Energieprojekte im benachbarten Wilhelmshaven. Wünschenswert wäre im Erdgeschoss auf jeden Fall ein Durchgang mit Außenrestaurant in Richtung Alter Hafen. Im Obergeschoss wäre zum Beispiel Platz für Hotelbetten, die vom Nachbarhotel mit bewirtschaftet werden könnten.
Geisen sieht die Nojalu GmbH als Projektentwicklerin mit dem Ziel, Mehrwert für Hooksiel zu schaffen. Ziele seien die Ansiedlung von Unternehmen, die Schaffung von Arbeitsplätzen, die Steigerung der touristischen Attraktivität durch ein wetterunabhängiges Angebot und letztlich auch erhöhte Gewerbesteuereinnahmen für die Gemeinde. Die konkrete Ausgestaltung des Areals soll im Rahmen eines Architektenwettbewerbs unter Einbeziehung aller relevanter Gruppen in Hooksiel und dem Wangerland entwickelt werden.
Finanzierung mit Kohle-Fördermitteln
Bei der Finanzierung der Infrastruktur-Investitionen setzt Geisen auf den Kohlestrukturfonds. Der Fonds unterstützt Projekte mit bis zu 90 Prozent der Kosten, die die durch den Ausstieg aus der Kohleverstromung entstehende Wertschöpfungsverluste in der Region ausgleichen können.
Dem Vernehmen nach werden im Rahmen der Interessenbekundung mehrere Vorschläge bei der Gemeinde eingehen. Die Angebote sollen zunächst in den politischen Gremien beraten und dann öffentlich vorgestellt werden. Viele positive Reaktionen im Ort hatte es zuletzt auf eine Projektidee des Bauunternehmers Bodo Rothert gegeben. Ob Rothert selbst sich an der Interessenbekundung beteiligt, bleibt abzuwarten.
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