Konsequente Trennung von Schwarz und Weiß schützt Feuerwehrleute

Feuerwehr-Auschuss
Der Feuerwehrausschuss des Gemeinderates zeigte sich von den vielen guten Ideen beeindruckt, die im neuen Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel umgesetzt wurden. Foto: hol

Hooksiel (12. 6. 2024) – Zwar sind die Restarbeiten am neuen Feuerwehrgerätehaus in Hooksiel auch einen guten Monat nach der offiziellen Einweihung des Gebäudes noch nicht abgeschlossen. Dennoch konnten die Mitglieder des Feuerwehrausschusses des Wangerländer Gemeinderats vor Ort einen guten Eindruck davon gewinnen, wie die Millionen-Investition zum Wohle der ehrenamtlichen Feuerwehrleute und des Brandschutzes eingesetzt wurden. 

Ortsbrandmeister Jörg Nöchel und Gemeindebrandmeister Eike Eilers stellten den Neubau vor: Die geräumige Halle für die Feuerwehrfahrzeuge mit Waschplatz vor der Tür, die verschiedenen Lagermöglichkeiten, den nach Frauen und Männern getrennten Umkleide- und Sanitärbereich, die Aufenthalts- und Besprechungsräume, die von den Aktiven, aber auch von den Mitglieder der Jugendfeuerwehr und der Altersabteilung genutzt werden. Was noch aussteht, sind vor allem Teile der Pflasterarbeiten im Umfeld. 

Als wichtige Neuerung betone Eilers die konsequente Trennung „des weißen und des grauen Bereichs“. Feuerwehrleute, die zum Beispiel nach einem Brandeinsatz mit verrußter Ausrüstung ins Gerätehaus zurückkehren, können die getragenen Sachen separat ablegen und die Duschen erreichen, ohne mit dem Ruß ihre Zivilbekleidung zu kontaminieren. Nöchel verwies auf Studien, die gezeigt hätten, dass vom Einsatz mit nach Hause gebrachte Schadstoffe in der Vergangenheit zu einer erhöhten Krebserkrankungsrate bei Feuerwehrleuten und deren Angehörigen geführt haben. 

Eilers stellte dem Ausschuss im Anschluss an die Gebäudebegehung das Einsatzgeschehen in den ersten Monaten des Jahres vor. Herausragend dabei der Großbrand auf der Hofstelle Gronhuse, bei dem das Haupthaus und ein angrenzender Stall komplett abbrannten, aber weder Menschen noch Tiere zu Schaden kamen. Insgesamt verzeichnen die sieben freiwilligen Feuerwehren im Gemeindegebiet im Schnitt zwischen 160 und 180 Einsätze im Jahr. 

Schwierig gestalten sich für die Gemeinde die für die Feuerwehr notwendigen Investitionen. Aktuell, so Eilers, seien vier neue Fahrzeuge im Zulauf. Mehrere Millionen Euro teuer dürfte der geplante Neubau eines Feuerwehrgerätehauses in Hohenkirchen werden. Der Ausschuss für Gemeindeentwicklung sicherte für das Projekt kürzlich ein Grundstück im Gewerbegebiet. Am bisherigen Standort im Ortskern, darüber besteht im Rat inzwischen Einvernehmen, reicht der Platz für eine Erweiterung nicht aus. 

Ratsherr Immo Müller (UWW) scheiterte mit seinem Antrag, die Bauleitplanung für das Gemeinwohl-Grundstück in Hohenkirchen mit Blick auf die finanziellen Engpässe der Gemeinde zurückzustellen. Allerdings, so Holger Ulfers (SPD), werde mit dem Beschluss lediglich das nötige Baurecht geschaffen und noch keine Investitionsentscheidung gefällt. Ulfers: „Das Baurecht verursacht uns keine Bauchschmerzen.“