Ost-Friesland (8. 6. 2024) – Die freiwilligen Seenotretter aus Norddeich haben am Freitagabend einen Segler aus Lebensgefahr befreit. Der Norweger war mit seiner Yacht zwischen Juist und Norderney in Seenot geraten und schließlich über Bord gegangen.
Gegen 17.10 Uhr fing die von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) betriebene Rettungsleitstelle See in Bremen einen schwer verständlichen Funkspruch auf. Bald stellte sich heraus: Ein norwegischer Alleinsegler war im Seegatt zwischen Juist und Norderney auf einer Sandbank festgekommen.
Skipper lehnt zunächst Hilfe ab
Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ (Norderney) befand sich zufällig in der Nähe der havarierten Segelyacht, die etwa 2,5 Kilometer vor der Westspitze Norderneys lag. Aufgrund des Niedrigwassers konnten die Retter die Yacht nicht direkt erreichen. Zudem lehnte der Skipper zunächst jede Hilfe ab.
Inzwischen war auch das Seenotrettungsboot „Otto Diersch“ (Norddeich) vor Ort eingetroffen. Mit auflaufendem Wasser nahm die Brandung am Abend immer mehr zu. Vor Ort habe Windstärke 4 mit etwa drei Meter hohen Wellen geherrscht. Die Segelyacht wurde mehrfach auf die betonharte Sandbank geworfen. Zunächst sei ihr Kiel und kurze Zeit später auch der Mastgebrochen, teilte die DGzRS mit.
Der 46-jährige Segler habe sein Boot schließlich aufgegeben und sei kurzerhand in die Nordsee gesprungen. Die Strömung habe ihn sofort von der stark beschädigten Yacht fortgerissen. Den freiwilligen Seenotrettern der „Otto Diersch“ sei es aber gelungen, den unterkühlten Schiffbrüchigen zu fassen, an Bord zu ziehen und an Land zu bringen.
„Santiano“ spendet Song-Erlös
Wie die DGzRS weiter mitteilt, wird die Shanty-Rockband „Santiano“ die Seenotretter unterstützen. Die Band spendet die kompletten Einnahmen aus dem Verkauf der neuen Single „Retter in der Not“ (ab 14. Juni auf dem Markt) den Seenotrettern auf Nord- und Ostsee. Der Song wird auf allen gängigen Streaming- und Download-Plattformen erhältlich sein.