Matrose über Bord gegangen

Ostfriesland (17. 6. 2024) – Die Hoffnung, einen am Sonntagmorgen in der Osterems über Bord gegangenen Matrosen, noch lebend bergen zu können, sind auf ein Minimum gesunken. Wie die Rettungsleitstelle See der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) mitteilte, ist die Suche nach dem Matrosen eines Krabbenkutters am Abend gegen 22 Uhr ergebnislose eingestellt worden.

Der Kapitän eines Krabbenkutters hatte gegen 7.30 Uhr die Seenotretter alarmiert. Sein Kollege war im Wattfahrwasser der Osterems zwischen Borkum und Greetsiel über Bord gestürzt. An der groß angelegten Suchaktion waren mehrere Seenotrettungskreuzer und DGzRS-Boote, niederländische Rettungskräfte, SAR-Hubschrauber, Marineflieger sowie zahlreiche Kutter und Behördenfahrzeuge beteiligt.

Im Seegebiet herrschten zum Zeitpunkt des Unglücks gute Sichtverhältnisse bei Wind aus südlicher Richtung um vier Beaufort (bis zum 28 km/h) und rund 14 Grad Celsius Wassertemperatur.

Norweger aus der See gerettet

Havarie eines Seglers
Nachdem eine Segelyacht vor Norderney auf einer Sandbank festgekommen ist, sind Kiel und Mast gebrochen. Das stark beschädigte Boot wr den Kräften der See ausgesetzt. Foto: Seenotretter DGzRS

Ost-Friesland (8. 6. 2024) – Die freiwilligen Seenotretter aus Norddeich haben am Freitagabend einen Segler aus Lebensgefahr befreit. Der Norweger war mit seiner Yacht zwischen Juist und Norderney in Seenot geraten und schließlich über Bord gegangen. 

Gegen 17.10 Uhr fing die von der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) betriebene Rettungsleitstelle See in Bremen einen schwer verständlichen Funkspruch auf. Bald stellte sich heraus: Ein norwegischer Alleinsegler war im Seegatt zwischen Juist und Norderney auf einer Sandbank festgekommen. 

Skipper lehnt zunächst Hilfe ab

Der Seenotrettungskreuzer „Eugen“ (Norderney) befand sich zufällig in der Nähe der havarierten Segelyacht, die etwa 2,5 Kilometer vor der Westspitze Norderneys lag. Aufgrund des Niedrigwassers konnten die Retter die Yacht nicht direkt erreichen. Zudem lehnte der Skipper zunächst jede Hilfe ab. 

Inzwischen war auch das Seenotrettungsboot „Otto Diersch“ (Norddeich) vor Ort eingetroffen. Mit auflaufendem Wasser nahm die Brandung am Abend immer mehr zu. Vor Ort habe Windstärke 4 mit etwa drei Meter hohen Wellen geherrscht. Die Segelyacht wurde mehrfach auf die betonharte Sandbank geworfen. Zunächst sei ihr Kiel und kurze Zeit später auch der Mastgebrochen, teilte die DGzRS mit.

Der 46-jährige Segler habe sein Boot schließlich aufgegeben und sei kurzerhand in die Nordsee gesprungen. Die Strömung habe ihn sofort von der stark beschädigten Yacht fortgerissen. Den freiwilligen Seenotrettern der „Otto Diersch“ sei es aber gelungen, den unterkühlten Schiffbrüchigen zu fassen, an Bord zu ziehen und an Land zu bringen.

„Santiano“ spendet Song-Erlös

Wie die DGzRS weiter mitteilt, wird die Shanty-Rockband „Santiano“ die Seenotretter unterstützen. Die Band spendet die kompletten Einnahmen aus dem Verkauf der neuen Single „Retter in der Not“ (ab 14. Juni auf dem Markt) den Seenotrettern auf Nord- und Ostsee. Der Song wird auf allen gängigen Streaming- und Download-Plattformen erhältlich sein.

Sturm drückt Fähre gegen Kaianlage

Wangerland/Harlesiel (14. 11. 2023) – Aufgrund des starken Windes ist heute gegen 10 Uhr eine Personenfähre im Hafen von Harlesiel mit zwei kleineren Fahrzeugen und einer Steganlage kollidiert. Verletzte gab es nach Angaben der Polizei nicht. 

Die von Wangerooge kommende Fähre wollte in den Hafen von Harlesiel einlaufen. An Bord befanden sich 143 Fahrgäste. In Höhe des Liegeplatzes beabsichtigte der Kapitän, das Schiff im Hafenbecken wie üblich zu drehen, jedoch sei das erste Manöver aufgrund des starken Westwindes, der zeitweise in Böen neun Windstärken erreichte, misslungen, berichtet die Wasserschutzpolizei. 

Der Kapitän entschied sich, weiter in das geschütztere Hafenbecken zu fahren, um hier ein Drehmanöver über Steuerbord zu fahren. Aber auch dieses Manöver misslang, da das Schiff keine Fahrt mehr machen konnte und vom Wind in Richtung der östlichen Kaianlage gedrückt wurde. 

Es kam dann laut Polizei zu einer leichten Kollision mit dem Bug mit einer kleinen Schnellfähre. Um weitere Schäden zu verhindern, steuerte der Kapitän die Personenfähre rückwärts wieder in Richtung Hafeneinfahrt. Bei diesem Versuch habe die Fähre mit dem Heck eine Steganlage am Westkaje des Hafens sowie ein weiteres am Steg liegendes Fahrzeug beschädigt.

An der Personenfähre ist am Bug und Heck lediglich Farbabrieb zu erkennen. Da alle Fahrzeuge bei diesem Seeunfall beschädigt worden sind, müsse eine Begutachtung erfolgen. Die Wasserschutzpolizeistation Wilhelmshaven hat die Ermittlungen in diesem Fall aufgenommen.

Wikingerschiff im Hafen gesunken

Tyrkir gesunken
Nur noch der Mast und der Drachenkopf der „Tyrkir“ ragen aus dem Wasser. Foto: hol

Hooksiel (24. 9. 2023) – Der Alte Hafen von Hooksiel ist an diesem Wochenende Anziehungspunkt für zahlreiche Schaulustige. Der Grund: das Wikingerschiff „Tyrkir“ ist an seinem Liegeplatz an der Nordseite des Hafens nahe der historischen Packhäuser gesunken. 

Zumindest teilweise. Eine Festmacherseil verhinderte, dass das 14 Meter lange Boot bis auf den Grund des Hafenbeckens sinken konnte. Die Ursache des Unglücks ist bis heute noch unbekannt. Nach den Befürchtungen der Mitglieder des Vereins Historische Seefahrt, der das Ausflugsboot betreut, könne jemand das Boot manipuliert haben. Andreas de Roover gegenüber „Hooksiel-life“: „Von allein sinkt so ein Boot nicht.“

Aktuell ragen noch Teile des Mastes und der markante Drachenkopf aus dem Wasser. Gut erkennbar sind die Hebekissen, die das Boot nach und nach wieder in die Höhe tragen soll, damit es mit einer Lenzpumpe vom Wasser befreit werden kann.

Türkin am Kai
Das nachgebaute Wikingerschiff „Tyrkir“ gehört seit 2016 zum Bild des Hooksieler Hafens.Foto: hol

Einer Spaziergängerin war das gesunkene Boot am Sonnabend kurz vor 8 Uhr aufgefallen. Sie alarmierte die Wasserschutzpolizei, die umgehend die Ermittlungen aufnahm. Seither läuft die Suche nach der Unglücksursache. Schaden für das Wasser im Hooksmeer und im Hafen ist nicht zu befürchten, da die „Tyrkir“ keine wassergefährdenden Betriebsstoffe an Bord gehabt haben soll. 

Die „Tyrkir“ bietet an Deck Platz für 25 Personen. Die Rundfahrten über das Hooksmeer, die der Verein Historische Seefahrt seit 2016 anbietet, sind nicht nur bei Urlaubern sehr beliebt. Aufgrund von Personalnöten fanden sie diesen Sommer aber nur selten statt.