Rundkurs durchs Jeverland: Tief, Teiche und tolle Aussicht

Hooksiel radelt
Rund 30 Kilometer durchs wunderschöne Jeverland: Von Moorhausen nach Nadorst empfiehlt der Hooksieler Ulrich Hellkuhl eine gut befahrbare Spurbahn quer durchs Land. Foto: hol

Hooksiel (18. 4. 2024) – Mühlen gehören zum Jeverland. Und zwar nicht nur die modernen Windkonverter, die heute das Rückgrat unserer Stromversorgung bilden. Auch früher gab es schon wichtige Mühlen. Zum Beispiel die Schlachtmühle in Jever, der wir am Rande unserer heutigen Radtour, der dritten im Rahmen der Serie „Hooksiel radelt“, einen kleinen Besuch abstatten.

Wir starten erneut mit unserem Fahrradtour-Experten Ulrich Hellkuhl am ZOB in Hooksiel. Vor uns liegen knapp 30 Kilometer Strecke – ein Rundkurs durchs Binnenland. Wie fahren die Nee Straat in Richtung Alter Hafen, biegen aber schon gegenüber der Straße Altendeich nach rechts ab, queren die Lange Straße und fahren geradeaus die Pakenser Straße aus dem Ort heraus, unter der Landesstraße 810 hindurch auf der Straße Wüstenei.

Rast an der Landjugend-Hütte

Weiter geht es bis Tünnen, wo links ein Schild auf einen unscheinbarer Grasweg hinweist. Wir müssen uns entscheiden. Weiter geradeaus über Tünnen nach Haddien oder links abbiegen in Richtung Landjugend-Hütte. Wir wollen uns auf dem Weg nach Nadorst rund 1,3 Kilometer Wegstrecke sparen und fahren links herum. Aber: Es ist feucht heute, der Untergrund stellenweise entsprechend rutschig. Also aufgepasst. 

Aber schon nach wenigen Hundert Metern werden wir für unseren Mut belohnt. Vor uns steht die von der Landjugend aufgestellte Rasthütte, daneben an einem kleinen Weiher eine Sitzbank. Ein wunderschönes Plätzchen mit herrlichem Blick über freies Land.

Nach einer kurzen Pause fahren wird weiter. Der Weg führt uns nach Tain, wo wir uns links halten und auf Nadorst zusteuern. Wie folgen der grünen Radweg-Beschilderung, biegen an der Straße von Waddewarden nach Sillenstede ( K 93) links ab und erreichen gleich hinter der Brücke über das Hooksieler Tief den Hooksweg. Die gerade von Radlern viel befahrene Straße führt am Tief entlang bis nach Jever, Frieslands Kreisstadt, der Marienstadt.

Zwischenstation Schlachtmühle

Das Tief. Kleine Seen. Vernässtes Moorland. Wir radeln an stattlichen Bauernhöfe und zwei Schöpfwerken vorbei, die bei der Entwässerung des Jeverlandes über das Schöpfwerk Wangerland in Hohentiefersiel helfen. Schon von weitem sehen wir Jevers Türme: das Schloss, die Stadtkirche, die Gärtürme des Brauhauses und die Schlachtmühle, auf die wir, in Jever ankommen, direkt zufahren.

Die über 200 Jahre alte Schlachtmühle ist ein zweistöckiger Galerieholländer mit Windrose. Die Mühle gehört zum Schlossmuseum Jever. Sie beherbergt die vollständige historische Mühlentechnik mit einem Peldegang und Roggen- und Weizen-Mahlgängen. Gebäude und Technik wurden in den vergangenen Jahren komplett erneuert. In der Regel sind die Mühle und das angeschlossenen Landwirtschaftsmuseum von 14 bis 17 Uhr für Besichtigungen zugänglich.

Quer durch Jever

Von der Mühle aus sind es nur wenige Hunterd Meter bis zur Innenstadt, zum Shoppen, zum Essen oder auch zu einer Bierprobe. Aber wir wollen weiter, die Natur genießen. Wir fahren den Hooksweg ein kurzes Stück zurück, biegen rechts in den Warfsweg und wenig später erneut rechts in den Ochsenhammsweg ein. Jetzt wird es kleinteilig: Links über Kostverloren, Grashausweg und Alexanderstraße. Von dort links ab in den Mühlenweg. An dessen Ende nach einer Engstelle an einem Spielplatz vorbei ins Neubaugebiet bis zur Friedrich-Barnutz-Straße. Wir halten uns rechts. Die Straße führt uns bis zum Verkehrskreisel an der Mühlenstraße (alte B 210). 

Schöpfwerk am Hookstief
Vom Hooksweg aus hat man einen guten Blick auf die Schöpfwerke, die das Moorland um Jever herum entwässern. Foto: hol

Wir fahren auf dem Radweg links der Straße entlang bis Höhe Famila-Markt, wo wir links in Richtung Sillenstede abbiegen. Es wird wieder übersichtlicher. Die Sillensteder Straße (L 807) ist zwar stark befahren, aber der (leider viel zu schmale) Radweg ist von der Hauptstraße abgesetzt. Wir queren die Bundesstraße 210 (Vorsicht an der Ausfahrt!), an Gut Mettcker vorbei bis nach Moorhausen, wo wir nach links in den Weg Bösselhausen abbiegen. Rechts und links Teiche, rundherum Grün, gute Fahrbahn. Das Rad fährt fast von allein.

Herrlicher Blick aufs Grün

In Gummelstede angekommen, halten wir uns rechts, um nach 100 Metern gleich wieder nach links abzubiegen. Auf einer neu angelegten Spurbahn geht es entlang von Obstbäumen in Richtung Hooksiel zurück. Sillenstede lassen wir rechts liegen. Der Weg mündet in die Mühlenreihe (K 93). Wir biegen nach links ab und sind nach wenigen Hundert Metern wieder in Nadorst, an der Brücke über das Hooksieler Tief. 

Wir fahren rechts herum, halten uns jetzt in Tain aber links, meiden so den feuchten Grasweg und fahren über die Tainer Straße Richtung Haddien. In Haddien fahren wir rechts und nach 80 Metern erneut rechts. Der Tünnenser Weg führt uns durch die schöne friesische Landschaft zurück zur Pakenser Straße, womit wir wieder in Hooksiel angekommen sind.

Tipp von Ulrich Hellkuhl: Autofahrer nehmen als kürzeste Verbindung von Hooksiel nach Haddien und weiter nach Waddewarden die Landesstraße 812. Vorsicht, für Radfahrer ist diese stark befahrene Straße nicht geeignet. Schon gar nicht für Familien mit Kindern. An diesem Teilstück der L 812 gibt es noch keinen Radweg. 

Alle Beitrage zur Radtouren-Serie von „Hooksiel-life“ finden Sie unter dem Menüpunkt: „Hooksiel radelt“.