Endometriose: Anne Janssen fordert besseres Versorgungsnetz für Frauen

Anne Janssen
MdB Anne Janssen sprach am Freitag mit Vertretern der „Endometriose Vereinigung“, die vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin ihrer Enttäuschung Luft machten. Foto: Büro Janssen

Friesland/Wangerland (30. 9. 2023) – Die für den Wahlkreis Friesland-Wilhelmshaven-Wittmund zuständige Bundestagsabgeordnete Anne Janssen (CDU) fordert ein besseres Versorgungsnetz für Frauen, die an „Endometriose“ erkrankt sind. Die Wittmunderin zeigte sich enttäuscht, dass die Ampel-Regierung einen entsprechenden Antrag der CDU/CSU-Fraktion abgelehnt hat. Ziel sei es, die chronische und nicht heilbare Krankheit, an der rund zwei Millionen Frauen leiden, besser verstehen, behandeln, erforschen und begleiten zu können.

„Für die Patientinnen, die oft eine jahrelange Leidensgeschichte voller Schmerzen, Hilflosigkeit und Abweisung hinter sich haben, ist das ein trauriges Signal“, sagt Anne Janssen, die mit einer Rede im Bundestag für den Antrag geworben hatte. „Aufgrund von Unwissenheit beträgt allein die Dauer bis zur Diagnose noch immer im Schnitt bis zu zehn Jahre, zudem fehlt es dann an einem passgenauen Netz der medizinischen Versorgung.“ Ohne niedrigschwelligen Zugang zu einer medizinischen Versorgung werde häufig operiert, ohne die nachfolgende Behandlung mitzudenken.

Die CDU/CSU-Fraktion hatte den Ausbau und die Stärkung von Endometriose-Zentren, eine bessere Vergütung für die Beratung, mehr Forschung und Wissensvermittlung in der ärztlichen Ausbildung sowie eine bessere Aufklärung über Symptome und Auswirkungen in der Bevölkerung gefordert.

„Auch ohne politische Mehrheit konnten wir aber bereits Verbesserungen für die Betroffenen ins Rollen bringen“, so Anne Janssen. So habe man sich in einem Gespräch mit dem Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) und der „Endometriose-Vereinigung“ darauf verständigt, die Krankheit in die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV) aufzunehmen. Dies würde bedeuten: eine bessere Verzahnung von Ärztinnen und Ärzten in der ambulanten und stationären Versorgung sowie die Verbesserung einer individuellen Versorgung. 

Nach einer Nacht im Bett mit Eris ist klar: Corona gibt es noch

Hooksiel (1. 9. 2023) – Das Kratzen im Hals begann an einem Sonntagabend. Am Montag kamen Halsschmerzen und ein Gefühl der Müdigkeit hinzu. Dann leichtes Fieber und, am Dienstag, Gliederschmerzen am ganzen Körper. Was ist das? 

Corona? Gibt es das überhaupt noch? Ja, gibt es noch, wie ein Blick auf den zweiten, deutlich erkennbaren Strich des Selbsttests beweist. Corona, im Sommer? Ach ja, da war ja die große Feier am vergangenen Wochenende. Über Hundert Menschen in einem Zelt. Ideale Ausbreitungsbedingungen für das Virus. 

Offiziell nur 15 Fälle in Friesland

Traut man den offiziellen Zahlen, bin ich eine Ausnahme. Nach Angaben des Landkreises Friesland wurden von Ende Juli bis zum 23. August beim Gesundheitsamt in Jever nur 15 durch einen PCR-Test bestätigte Neuinfektionen mit dem Corona-Virus gemeldet. 15 Fälle, die der Landkreis ans Robert-Koch-Institut (RKI) meldet. Mein Fall ist nicht dabei. Ich habe in der Hoffnung auf einen „leichten Verlauf“ keinen PCR-Test machen lassen.

Corona positiv
Kein Zweifel. Das Corona-Virus ist noch da, wie der positive Selbsttest belegt. Foto: hol

15 Fälle. Eine Zahl, die eher dokumentiert, wie wenige Menschen mit Corona-Symptomen noch zum Arzt gehen, die aber mit der tatsächlichen Lage wenig zu tun haben dürfe. 15 Corona-Kranke konnte ich nach der Feier schon namentlich aufzählen. Viele verzichteten nach zwei oder drei Impfungen und einer bereits überstanden Covid-19-Infektion sogar auf einen Schnelltest, kaum jemand ging mit leichten Beschwerden zum Arzt. 

Keine Pflicht zur Isolation

Eine Pflicht zur Isolation gibt es ja ohnehin nicht mehr. Im Bundesgesundheitsministerium setzt man hingegen auf den gesunden Menschenverstand. „Wer krank ist, sollte zu Hause bleiben und Kontakte vermeiden“, sagt ein Sprecher. Grundsätzlich appelliere man daran, sich bei Erkältungssymptomen testen zu lassen, das sei aber die Verantwortung der einzelnen Person.

Das Virus ist da, auch wenn das kaum jemand wissen will. Schließlich gibt es ja genug andere Probleme in diesen Wochen. Krieg, Inflation, Rezession. Eine erneute Pandemie? Wieder Lockdowns? Das können wir uns gar nicht leisten. Aber, so der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß: „Es gibt wieder höhere Infektionszahlen, es gibt auch wieder mehr Covid-positiv getestete Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen.“ Noch lägen die gemeldeten Zahlen auf einem niedrigen Niveau. Von einer Infektionswelle könne man (noch) nicht reden.

Dreifach Geimpfte brauchen in der Regel keine Auffrischung

„Alle Personen zwischen 18 und 59 Jahren sollen über eine Basisimmunität gegen SARS-CoV-2 verfügen. Das heißt: Sie sollten drei immunologische Ereignisse durchgemacht haben – davon mindestens zwei Impfungen. Das dritte Ereignis kann entweder eine Impfung oder eine Infektion mit dem Coronavirus sein“, rät das Gesundheitsamt Friesland auf Anfrage von „Hooksiel-Life“. 

In beiden Fällen komme das Immunsystem mit dem Erreger in Kontakt und lerne, sich gegen ihn zu verteidigen. „Wer dreimal gegen Covid-19 geimpft ist, braucht danach keine weiteren Impfungen“, so das Gesundheitsamt. Und weiter: „Gesunden Erwachsenen bis 59 Jahren und Schwangeren werden also keine weiteren Auffrischimpfungen empfohlen – sie sollten aber die Basis-Immunität erreicht haben.“ 

Anders verhalte es sich bei über 60-Jährigen und bei Angehörigen von Risikogruppen. Und den Ungeimpften. Insgesamt etliche Millionen Menschen. Diese Personen könnten weiterhin, wenn sie in Kontakt mit dem Coronavirus kommt, schwer erkranken. Dazu gehörten zum Beispiel Menschen in Alten- und Pflegeheimen, Menschen mit Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Trisomie 21 und Menschen mit einem geschwächtem Immunsystem. 

Hier empfehle die Ständige Impfkommission (Stiko) alle zwölf Monate eine Booster-Impfung, vorzugsweise im Herbst. „Die Empfehlung gilt auch für Menschen, die in Medizin und Pflege arbeiten und dadurch ein erhöhtes Infektionsrisiko haben“, ergänzt das Gesundheitsamt. 

Mit „Variante von Interesse“ in den Herbst

Entwarnung hört sich anders an. Zumal neue Covid-Varianten unterwegs sind – und der Herbst erst noch kommt. Das RKI meldet bereits seit einigen Wochen steigende Zahlen von nachgewiesenen Corona-Fällen, wenn auch auf niedrigem Niveau. Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) stuft die neue Omikron-Mutation EG.5.1. als „Variante von Interesse“ ein. Ihr offizieller Name „Eris“.

Vermutlich habe ich Eris kennengelernt. Ich lag mit ihr einen Tag im Bett. Nach den Gliederscherzen habe ich von ihr nur noch wenig gesehen. Nach sieben Tagen war auch der zweite Strich auf dem Selbsttest wieder verschwunden. Eris hat mich verlassen – auf der Suche nach anderen, bei denen sie vielleicht mehr Schaden anrichten kann. Also aufgepasst. Der Herbst kommt noch. Und „Eris“ bleibt da.