EU-Aktionsplan: Ministerin Staudte stellt sich hinter die Küstenfischer

Hooksiel/Neuharlingersiel (16. 3. 2023). Die niedersächsische Fischereiministerin Miriam Staudte hat sich heute gegen den Aktionsplan der EU-Kommission gegen die Schleppnetzfischerei ausgesprochen. Die Grünen-Politikerin sprach in Neuharlingersiel (Ostfriesland) mit Vertretern des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, dem Deutschen Fischerei-Verband und Kommunalpolitikern. 

Miriam Staudte und Fischer
Fischer Nils Sander erklärt Ministerin Miriam Staudte die Funktionsweise der Netze, die ein Garant für nachhaltige Fischerei vieler Betriebe sind. Foto: ML

„Der Aktionsplan scheint mir ein Schnellschuss zu sein. Er hätte existenzgefährdende Auswirkungen auf die Krabben- und Muschelfischerei in Niedersachsen“, sagte Staudte im Anschluss und bestätigte damit die Kritik der Fischer. Auch Hooksieler Fischer hatten zuvor gewarnt, dass die Umsetzung des Aktionsplans das Aus zumindest für die Krabbenfischerei bedeuten würde. Staudte: „Es ist notwendig, dass nachhaltige Fangmethoden weiterhin gefördert werden – das ist nicht die Frage. Ein pauschales Verbot von Grundschleppnetzen in Schutzgebieten kann aber nicht die Lösung sein.“

Die niedersächsische Krabbenfischerei erzielt mehr als 50 Prozent ihrer Umsätze im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Krabbenfang und Muschelwerbung sind nur am Meeresgrund möglich. Grundsätzlich hänge die Auswirkungen bodenberührender Fanggeräte von der Art des Meeresbodens und der Störungsempfindlichkeit seiner Lebensgemeinschaften, der Art der Fischerei und ihrer Intensität ab. Die Ministerin im Anschluss. „Die Krabben- und Muschelfischerinnen und -fischer haben meine volle Solidarität. Unser Ziel ist es, dass sich der Bund bei der EU-Kommission für die Zukunft der Krabben- und Muschelfischerei im Niedersächsischen Wattenmeer einsetzt. Ohne Wenn und Aber.“

Vor den Konsequenzen des EU-Aktionsplans haben heute auch die Bundestagsabgeordnete Anne Janssen und die Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (beide CDU) gewarnt. Verbot der „grundberührenden Fischerei“ auszuüben. „Das würde das Aus der Küstenfischerei bedeuten, so wie sie vor unseren Küsten seit Jahrhunderten praktiziert wird“, sagte Katharina Jensen (Wangerland). 

Die Küstenfischer müssen um ihre Existenz bangen und für die Menschen in den Küstenregionen könnte es weitere weitreichende Folgen geben, kritisiert sie. „Deswegen habe ich für diesen Vorstoß seitens der EU keinerlei Verständnis und werde alles tun, was mir möglich ist, um das abzuwenden.“ Sie fordere Ministerin Staudte auf, sich hinter die Küstenfischer zu stellen.

Anne Janssen (Wittmund) fordert von Bundesagrarminister Cem Özemir (Grüne) „unbedingt ein starkes Signal“ in Richtung EU gegen die Verbotspläne. Nur so kann es gelingen, dass auch nach 2024 noch Krabben- und Muschelfischerei im Wattenmeer möglich ist.

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