Hooksiel (18. 3. 2023) – Wangerlands Bürgermeister Mario Szlezak hat gegenüber „Hooksiel-life“ großes Verständnis für den Unmut der Hooksieler Eltern signalisiert, die mit der großen Zahl Schließzeiten bei den Kindergärten unzufrieden sind. „Ich habe selbst Kinder und weiß, wie schnell Familien in Not geraten, wenn die Kinder nicht verlässlich betreut werden“, sagte Szlezak.
Er bedaure, dass die Verfasster des Protestschreibens ihn im Vorfeld nicht persönlich angesprochen hätten. Er werde aber gern nach Hooksiel kommen, um mit den aufgebrachten Müttern direkt zu sprechen.
Stefanie Seiler, Elternsprecherin des Kindergartens in Hooksiel, hatte sich in einem offenen Brief an die Gemeinde gewandt. Darin beklagte sie unter anderem die hohe Zahl von Schließtagen in den Einrichtungen – in der Ferienzeit, aber auch für Fortbildungen, Betriebsausflug und für die beiden „Regenerationstage“, die Erzieherinnen in Niedersachsen seit 2022 jährlich tariflich zustehen.
Im vergangenen Jahr hätten die beiden Regenerationstage im Wangerland noch kurz vor Weihnachten umgesetzt werden müssen, schildert Stefanie Seiler. „Eine Notbetreuung zumindest für einzelne Kinder konnte zu dem Zeitpunkt nicht durchgesetzt werden.“
Der Bürgermeister (Foto) räumt ein, dass diese Regelung unglücklich gewesen sei. Die Regenerationstage dürften nie zur Schließung einer Einrichtung führen. Ebenfalls sagte Szlezak zu, dass für Schließtage außerhalb der Ferien auf jeden Fall eine Notbetreuung angeboten werden soll – und zwar in jedem Kindergarten im Wangerland. Die Elternsprecherin hatte beklagt, dass ihr lediglich eine zentrale Notbetreuung in einem der fünf Kitas der Gemeinde in Aussicht gestellt worden war.
Um Verständnis bittet Szlezak die Eltern darum, dass bei einer hohen Zahl von kurzfristigen Ausfällen keine geregelte Betreuung angeboten werden kann. So seien in Hooksiel phasenweise 9 der 15 Mitarbeiterinnen krank gewesen. Die Gemeinde stelle jetzt eine weitere Erzieherin für die Kita-Hooksiel ein.
Aber die Forderung nach einer weiteren Aufstockungen des Personals, um etwa die Betreuungszeiten insgesamt auszuweiten, sei alles andere als leicht zu erfüllen. „Gerade im Bereich der Erzieherinnen macht sich der Fachkräftemangel extrem bemerkbar“, so Szlezak. Nach seiner Ansicht müssten hier die Rahmenbedingungen der Ausbildung verändert werden, um den Beruf attraktiver zu machen.