
Hooksiel (28. 1. 2025) – Besatzungen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) sind im im Jahr 2024 rund 1.800 Mal auf Nord- und Ostsee im Einsatz gewesen. Dabei wurde nahezu 3.000 Menschen geholfen. Allein rund 500 Menschen mussten aus Seenot gerettet oder aus einer anderen Gefahrlage befreit werden.
Die DGzRS unterhält rund 60 Seenotrettungskreuzer und -boote. Im Hooksieler Außenhafen ist der Kreuzer „Bernhard Gruben“ stationiert, in Wilhelmshaven und Horumersiel Boote. Die Jahresstatistik weist insgesamt 1.775 Einsätzen (2023: 1.938), bei denen 2.967 (3.532) Menschen geholfen wurde. 79 (103) Menschen wurden aus Seenot gerettet, 403 (402) Menschen aus drohender Gefahr befreit, 243 (304) Mal wurden erkrankte oder verletzte Menschen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert und in 26 (40) Fällen wurden Schiffe und Boote vor dem Totalverlust bewahrt.
Über 87.000 Menschen gerettet
Hinzu kamen 900 (986) Hilfeleistungen für Wasserfahrzeuge aller Art sowie 616 (607) Einsatzanläufe und Sicherungsfahrten. Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 hat die DGzRS damit nach eigenen Angabe bis Ende 2024 insgesamt 87.308 Menschen aus Seenot gerettet oder Gefahrensituationen auf See befreit.
Die niedersächsische Nordseeküste gehörte zu den Haupteinsatzgebieten. 2024 hatten die DGzRS-Besatzungen hier 494 (578) Einsätze, bei denen 735 (1.066) Menschen geholfen wurde. 13 (39) Menschen wurden aus Seenot gerettet und 80 (97) weitere aus Gefahrensituationen befreit.
Die Seenotretter kamen im vergangenen Jahr zahlreichen Fischereifahrzeugen zu Hilfe. Sie waren aber auch vielfach für Seeleute von Handelsschiffen oder Passagiere von Fähren und Fahrgastschiffen im Einsatz. Auch Wassersportler konnten sich auf die Hilfe der DGzRS-Besatzungen verlassen. Zu den umfangreichsten Einsätzen der Seenotretter in den vergangenen Jahren gehört der Brand des Tankers „Annika“ in der Ostsee Ende Oktober 2024.
Sammelschiffe haben Jubiläum
Neuer ehrenamtlicher Botschafter der Seenotretter ist der Schriftsteller Klaus-Peter Wolf. „Mir imponieren die Schiffe, vor allem aber die Seenotretter, die damit fahren. Für diese Menschen werde ich gerne Platz in meinen Büchern machen. Da rattert es schon in meinem Kopf“, kündigt der Erfolgsautor an. Der Erfinder des Ostfriesland-Krimis plant, den Seenotrettern in seinem nächsten Roman eine nicht unwesentliche Rolle zuzuschreiben.
Die DGzRS wird dieses Jahr 160 Jahre alt. Die Organisation ist spendenfinanziert. Zu ihren Markenzeichen zählen die markanten Sammelschiffen in Form von historischen Rettungsbooten. Sie wurden 1875 eingeführt, also vor genau 150 Jahren. Mit den Einnahmen finanziert die DGRS unter anderem die permanente Modernisierung ihrer Flotte. Allein 2024 nahmen vier neue Seenotrettungsboote ihren Dienst auf.