CDU fordert Förderprogramm für angehende niedergelassene Ärzte

Wangerland/Hannover (5. 5. 2023) –  Ewig lange Wartezeiten für einen Termin beim Facharzt, überfüllte Notaufnahmen und Menschen, die in die Notaufnahmen der Krankenhäuser kommen, weil sie keinen Termin in einer niedergelassenen Praxis in der Nähe erhalten: Der Ärztemangel ist auch in Friesland und Wilhelmshaven spürbar. „Besonders deutlich zeigt sich das beim Mangel an niedergelassenen Kinderärzten“, sagt die CDU-Landtagsabgeordnete Katharina Jensen (aus Wangerland). Zwei volle Kinderarztsitze für den Bereich Wilhelmshaven/Friesland seien unbesetzt und hätten teils trotz wiederholter Ausschreibung nicht besetzt werden können, sagt Jensen. 

Landtagsabgeordnete Katharina Jensen

Die Folgen: Eltern berichten von ihrer vergeblichen Suche nach einem Kinderarzt, in vielen Praxen herrscht Aufnahmestopp. Und das, obwohl die Region laut Bedarfsplan der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachen (KVN) mit 133,7 Prozent überversorgt ist. „Realität und Statistik klaffen weit auseinander“, stellt die Abgeordnete (Foto) fest. „Dieser Zustand darf sich nicht weiter verschlechtern. Es ist es deshalb dringend notwendig, den Ausbau der Medizinstudienplätze in Niedersachsen weiter voranzutreiben.

Um dem Ärztemangel entgegenzuwirken fordert die CDU-Fraktion im Landtag die rot-grüne Landesregierung auf, noch in dieser Legislaturperiode mindestens 200 zusätzliche Studienplätze in der Human- und 50 in der Zahnmedizin schaffen. „Die European Medical School (EMS) in Oldenburg soll dabei um 100 zusätzliche Studienplätze für Humanmedizin aufgestockt und der Campus entsprechend ausgebaut werden“, so Jensen. Zum Wintersemester 2029/2030 könnten so 250 Medizinstudienplätze in Oldenburg zur Verfügung stehen. 

Außerdem sollte es für angehende Medizinerinnen und Mediziner attraktiver gemacht werden, sich im ländlichen Raum anzusiedeln. „Deshalb fordert die CDU-Fraktion ein neues Landesförderprogramm, um Ärztinnen und Ärzte beim Schritt in die Selbstständigkeit mit eigener Praxis zu unterstützen. Flankierend sollte das Land eine Imagekampagne starten, die die Attraktivität des Berufes deutlich herausstellt“, erklärt Jensen.