Oldenburg/Hooksiel (3. 3. 2023) – Der Oldenburger Energiedienstleister senkt zum 1. April seine Preise für Gas und Strom in der Grundversorgung um 15 und 16 Prozent. Davon profitieren nach Unternehmensangaben 350 000 Strom- und 170 000 Gaskunden, darunter auch Bürger der Gemeinde Wangerland.
Der Arbeitspreis je Kilowattstunde Strom sinkt von derzeit brutto 49,97 Cent auf 40,96 Cent ( -16%) . Der jährliche Grundpreis von brutto 199,55 Euro bleibe unverändert. Für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 2800 Kilowattstunden sinke die monatliche Stromrechnung um 21 Euro.
Der Gaspreis sinkt in der Grundversorgung pro Kilowattstunde von brutto 17,47 Cent auf 14,71 Cent (-15%). Auch hier bleibt der jährliche Grundpreis (182,28 Euro). Die Entlastung für einen Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 20000 Kilowattstunden beziffert die EWE mit 46 Euro im Monat.
„Wir sind froh, dass nach dem massiven Anstieg der Großhandelspreise im vergangenen Jahr aus der aktuellen Marktentwicklung sinkende Beschaffungskosten resultieren und wir in Verbindung mit unserer Beschaffungsstrategie jetzt für unsere Kunden die Preise senken können“, erklärt der EWE-Vorstandsvorsitzende Stefan Dohler. Als Grund für die Entwicklung nennt er beim Gas den bislang milden Winter sowie das in diesem Winter reduzierte Risiko einer drohenden Gasmangellage – nicht zuletzt aufgrund immer noch hoher Speicherfüllstände.
Beim Strom, so Dohler, seien die Stromgestehungskosten gesunken, weil zum einen durch den sinkenden Gaspreis auch die Herstellung von Strom aus Gas günstiger werde. Zum anderen werde zunehmend weniger Strom exportiert, da gerade Frankreich perspektivisch wieder stärker eigene Kernkraftwerke zur Stromerzeugung nutze.
Die staatlich beschlossene „Preisbremse“, Oliver Bolay, Geschäftsführer der EWE Vertreib GmbH, werde EWE ab dem 1. März bei den betreffenden Kunden in den Abschlagszahlungen berücksichtigen. Für rund 50 Prozent der EWE-Kunden komme die Preisbremse aber nicht zum Tragen, da ihre Preise unter dem Niveau liegen, ab dem die Preisbremse greife.
Bolay weist auch darauf hin, dass die Preisbremsen nur für 80 Prozent des Verbrauchs zur Anwendung kommen und – als Anreiz zum Energiesparen – für die restlichen 20 Prozent der vertraglich vereinbarte Preis gelte. Die Kunden sollen ab Mitte Februar schriftlich über die Anwendung der Preisbremse informiert werden. Zusätzliche Informationen bietet das Unternehmen im Internet.
Trotz der aktuellen Stabilisierung der Energiemärkte sei die Energiekrise noch nicht vorüber, warnt Dohler. Energiesparen bleibe das Gebot der Stunde. „Jede Kilowattstunde, die wir jetzt einsparen, hilft uns dabei, vor dem nächsten Winter die Speicher wieder zu füllen. Dass der dann ebenfalls mild verläuft, kann eine trügerische Hoffnung sein.“
Als Beitrag zur Versorgungssicherheit wertet der EWE-Chef insbesondere den Bau einer circa 70 Kilometer langen LNG-Pipeline, über die das Unternehmen Gas aus dem Raum Wilhelmshaven weiter zu den nordwestdeutschen Gasspeicherstandorten leiten will – unter anderem zu den EWE-Speichern in Nüttermoor und Jemgum sowie zu den Ferngasleitungen. „Perspektivisch soll grüner Wasserstoff durch diese Leitung strömen“, versichert Dohler.