Hohenkirchen/Wangerland (4. 5. 2023) – In der nächsten Woche werden die ersten Flüchtlinge im „Dorf Wangerland“ erwartet. Nach den Worten von Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) sollen zunächst 38 Personen in die Außenstelle des Standorts Oldenburg der Landesaufnahmebehörde (LAB) in Hohenkirchen einziehen. Die Menschen, überwiegend Familien mit Kindern, kämen aus der Türkei, dem Iran, Afghanistan und aus Kolumbien.
Nach ersten Gesprächen am „Runden Tisch“ zum Thema Flüchtlingsunterkunft ist Szlezak zuversichtlich, dass die Dorfgemeinschaft in Hohenkirchen den zum Teil traumatisierten Menschen mit schweren Schicksalen aufgeschlossen gegenüber tritt. An der Gesprächsrunde seien neben Gemeindeverwaltung, Polizei und Feuerwehr auch Vertreter der örtlichen Vereine, der Wirtschaft, der Dorfgemeinschaft und der Kirche beteiligt. Ein eigener Sozialdienst der Betreiber der Einrichtung werde zudem nicht nur im „Dorf Wangerland“, sondern auch im Ort selbst als Ansprechpartner für Fragen und bei Problemen zur Verfügung stehen.
Die Ankündigung, in Hohenkirchen eine zentrale Flüchtlingsunterkunft für bis zu 500 Menschen einzurichten, hatte für Verunsicherung gesorgt. Gerade Vermieter von Ferienwohnungen befürchten, dass die Umwidmung des Hotels „Dorf Wangerland“ den touristischen Plänen für Hohenkirchen dauerhaft schaden könnte. Die Eigentümer des Hotels haben die Unterkunft befristet auf zwei Jahre an das Land Niedersachsen vermietet.
Szlezak geht davon aus, dass die Flüchtlinge sich jeweils für bis zu 80 Tagen im Wangerland aufhalten werden. So lange daure es, die Asylanträge zu bearbeiten und den Menschen eine Kommune zuzuweisen, in der sie bis zur Entscheidung über ihren Antrag leben können. Nach den Worten des Bürgermeisters werden in den kommenden Wochen jeweils 30 bis 50 Neuankömmlinge erwartet. „Wir gehen aber im Moment davon aus, dass die Kapazität des Hauses nicht voll ausgeschöpft werden braucht.“