Erster Schritt zu passender Alarmanlage ist eine intensive Beratung

Friesland/Wangerland (18. 11. 2023) – Alarmanlagen können Wohnungen und Häuser sicherer machen. Darauf weisen das Präventionsteam der Polizeiinspektion (PI) Wilhelmshaven/Friesland und der Verein für Kommunale Prävention (VKP) hin. Im Rahmen der gemeinsamen Informationsoffensive zum Thema „Einbruchschutz“ geben sie heute Tipps zu Überfall- und Einbruch-Meldeanlagen.

„Mechanische Sicherungen können dem Täter einen bestimmten Widerstand entgegensetzen und einen Einbruch unter Umständen verhindern“, sagt Katja Reents, PI-Beauftragte für Kriminalprävention. Zusätzlich eingebaute Einbruch-Meldeanlagen böten darüber hinaus besonderen Schutz. „Durch ihre Meldewirkung wird das Risiko für den Einbrecher erhöht, entdeckt zu werden“, so Reents. „Zudem verhindert die Alarmanlage, dass heimkehrende Bewohnern einem Einbrecher in die Arme laufen.“ Sinnvoll sei, die mechanische Sicherungstechnik mit der elektronischen Überwachung zu kombinieren.

Man unterscheidet zwischen Fallen-Überwachung und Außenhaut-Überwachung. Welche Überwachungsart ist im Einzelfall geeignet? Dazu bietet das Präventionsteam der Polizei kostenlose Beratungen an. Die wesentlichen Unterschiede: Die Fallen-Überwachung (Infrarot-, Ultraschall- oder Mikrowellen-Bewegungsmelder) löst Alarm erst dann aus, wenn Einbrecher bereits in den überwachten Bereich eingedrungen sind. Bei der Auswahl müssen Art, Ausstattung und Nutzung der Räume sowie Umwelteinflüsse berücksichtigt werden.

Einbruch

Bei der Außenhaut-Überwachung werden vor allem Türen und Fenster durch Kontakte überwacht. Zwei Vorteile: Die Alarmierung erfolgt, bevor Einbrecher eingedrungen sind. Und: Die Anlage kann auch bei Anwesenheit der Bewohner, zum Beispiel nachts, eingeschaltet werden. Aber eine reine Außenhaut-Überwachung ist meist sehr teuer. Foto: Polizeiliche Kriminalprävention

Auch hier raten die Fachleute zu Kombi-Lösungen. Es gibt verschiedene Alarmierungs-Arten. Der Extern-Alarm soll den Täter durch akustische Signale vor Ort abschrecken. Mithilfe eines Fern-Alarms wird ein Alarm an eine hilfeleistende Stelle weitergeleitet. Durch einen lauten Alarm soll der Täter physisch unter Druck gesetzt und vertrieben werden. „Es ist möglich, zusätzlich einen optischen Signalgeber (etwa Rundum-Blitzleuchte) zu installieren, damit Interventionskräfte das Objekt im Alarmfall besser finden“, so Katja Reents. „Ein Alarm sollte aber immer zusätzlich als Fernalarm weitergemeldet werden.“

Der Fernalarm dient zur Unterrichtung etwa von Notruf- und Serviceleitstellen oder Interventionsstellen. Die Weiterleitung des Alarms direkt zur Polizei könne nur in besonderen Fällen erfolgen. 

Der interne Alarm soll lediglich die im Gebäude anwesenden Personen aufmerksam machen. Dies ist nötig, da berechtigterweise anwesende Personen versehentlich, wie zum Beispiel durch das Öffnen eines Fensters, einen Falschalarm auslösen können. Intern-Signalgeber sollten im ganzen Haus hörbar sei. Katja Reents: „Liegt eine Bedrohung vor, kann durch die manuelle Betätigung eines Überfallmelders ein Fernalarm ausgelöst werden.“

Für Planung und Einbau von Einbruch-Meldeanlagen gibt es europäische und nationale Normen sowie Richtlinien. Die Polizei hat diese in einem Pflichtenkatalog für Installationsbetriebe zusammengefasst. 

Einbruch-Meldeanlagen werden mit Blick auf das Risiko in verschiedene Sicherheitsstufen unterteilt. Die Normung sieht vier Grade vor. Katja Reents: „Für den Schutz von Personen und kleineren Wohnobjekten reicht eine Meldeanlage der Klasse A bzw. des Grades 2 mit mittlerer Überwindungs-Sicherheit und mittlerer Ansprech-Empfindlichkeit aus.“ Klasse B, Grad 3 mit hoher Überwindungssicherheit und mittlerer Ansprechempfindlichkeit sei ratsam, wenn Personen oder Wohnobjekte mit erhöhter Gefährdung bzw. kleine Gewerbeobjekte oder öffentliche Objekte überwacht werden sollen. Grad 1 werde nicht empfohlen, Grad 4 sei für besonders gefährdete Objekte ratsam.

Wer bei sich eine Alarmanlage welcher Art auch immer einbauen lassen möchte, sollte sich von Fachleuten eingehend beraten lassen. Die Installation gehöre in die Hände eines qualifizierten Fachbetriebs. Auch wichtig aus Sicht der Polizei: Die Bewohner sollten ausführlich in die Bedienung der Anlage eingewiesen werden.

Für weitere Fragen zu dem Thema stehen als Ansprechpartnerinnen bei der Polizei für Wilhelmshaven Katja Reents (Tel. 04421/942-108) sowie für den nördlichen Landkreis Friesland Anja Kienetz, Prävention-Fachfrau beim Polizeikommissariat Jever (04461/7449-181,) zur Verfügung. Der VKP ist unter Telefon 04421/7780942 zu erreichen.