Hooksiel (20. 2. 2025) – Die CDU Wangerland macht sich Sorgen um das Image der Gemeinde bei potenziellen Investoren. Das könnte nach Ansicht der Christdemokraten durch das Fehlverhalten eines SPD-Ratsherrn im Rahmen der Suche nach einen Investor für das ehemalige Feuerwehrgelände am Alten Hafen in Hooksiel Schaden genommen haben.
„Wir alle sind Menschen und Menschen machen Fehler“, so Thies Fischer, Vorsitzender der CDU-Wangerland. „Es gibt aber Fehler, die einem Ratsherrn nicht passieren dürfen. Passieren sie doch, so steht man in der jeweiligen Ausschusssitzung auf, steht zu seinem Fehlverhalten und entschuldigt sich zumindest öffentlich dafür.“
Gelegenheit dafür hätte der Hooksieler Ratsherr Holger Ulfers auf der Sitzung des Ratsausschusses für Gemeindeentwicklung im Gästehaus gehabt. In der Sitzung hatte die Planungsgesellschaft „Moss & Kumbrink“ ihren Plan für den Bau eines Vier-Sterne-Hotels vorgestellt. Eigentlich hätte als zweiter Bewerber die Bremer „Specht-Gruppe“ ihr Konzept für eine Health-Care-Appartementanlage präsentieren sollen.
Telefonnummern vertauscht
Die „Specht-Gruppe“ hatte ihr Angebot aber kurz vor der Sitzung nach einen voran gegangenen Telefonat mit dem SPD-Kommunalpolitiker zurückgezogen. Wie Ulfers einräumt, hatte er die Telefonnummern der beiden Bewerber vertauscht und – im Glauben, er spreche mit dem Büro „Moss & Kumbrink“ – gegenüber Sprecht-Geschäftsführer Heinz Beekmann Unterstützung für das Hotelprojekt signalisiert. Ob nur seine persönliche, die seiner Fraktion oder gar die des gesamten Rates, darüber gehen die Darstellung auseinander. In einem Zeitungsinterview hatte Ulfers seinen Fehler eingeräumt, aber beteuert, nur für sich selbst gesprochen zu haben.
„Bei uns bleiben nach diesem ganzen Schauspiel viele Fragen offen“, so CDU-Vorsitzender Fischer. „Wieso nimmt ein einzelner Ratsherr ohne ausdrücklichen Auftrag des Gemeinderats mit potenziellen Investoren Kontakt auf? Warum suggeriert dieser Ratsherr im Namen einer Mehrheit des Gemeinderats zu sprechen? Welche Auswirkungen hat das für den Investitionsstandort Wangerland?“
Die Auswirkungen auf die Gemeinde seien noch nicht abschätzbar. „Es droht aber ein großer Imageschaden für die Gemeinde und es sind langfristig negative wirtschaftliche Auswirkungen möglich“, so Andy Strümpel, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Wangerland. „Solche Fehler und diese Handlungsweise hat einen Abschreckungscharakter für Investoren und lässt unsere Gemeinde in keinem guten Licht stehen.“
Dankbar für Offenheit des HHG
Die öffentliche Positionierung des Vereins für Handel, Handwerk und Gewerbe (HHG) Hooksiel für einen Hotelbau halten die CDU-Vertreter hingegen für in Ordnung. Fischer: „Diese Rückmeldungen aus den örtlichen Vereinen haben für uns bei der Entscheidungsfindung eine große Bedeutung und werden auch regelmäßig in persönlichen Gesprächen mit den örtlichen Vereinen von uns eingefordert. Daher sind wir erstmal dem Verein für seine Offenheit dankbar. Die Veröffentlichung dieser Stellungnahme hat sicherlich bei den Investoren der Specht-Gruppe für Unmut gesorgt, wird aber nur der Tropfen gewesen sein, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat.“
Der Ausschuss hatte sich für das noch verbliebene Projekt der Planungsgesellschaft „Moss & Kumbrink“ ausgesprochen. Das solle positiv begleitet werden. „Verbliebene Fragen nach Investoren, Betreiber und Bauzeit hoffen wir nun, in den kommenden Sitzungen klären zu können“, so die CDU-Vertreter. Fischer: „Es geht darum, für das Dorf Hooksiel die beste Lösung für das Grundstück am Alten Hafen zu finden.“