Wangerland (15. 5. 2024) – Der Betrieb der Flüchtlingsunterkunft der Landesaufnahmebehörde im „Dorf Wangerland“ in Hohenkirchen läuft weiter reibungslos. Wie Bürgermeister Mario Szlezak am Dienstag vor dem Sozialausschuss des Gemeinderates sagte, seien auf dem ehemaligen Kasernengelände aktuell 300 bis 320 Geflüchtete untergebracht. Die Menschen würden zwar im Ortsbild auffallen, aber nicht negativ.
„Keine der Befürchtungen, die vor der Eröffnung der Einrichtung vor einem guten Jahr geäußert wurden, ist eingetreten“, so Szlezak. „Es herrscht einen hohe Akzeptanz. Und wir hoffen, dass das auch im zweiten Jahr so bleibt.“ Bekanntlich soll die Einrichtung nur bis zum Frühjahr 2025 betrieben werden.
In Hohenkirchen werden die Asylsuchenden zu Beginn ihres Aufenthalts in Deutschland untergebracht. Nach einigen Wochen werden die Menschen dann nach einem bestimmten Schlüssel auf die Kommunen im Land Niedersachen verteilt. Ausdrücklich lobte Szlezak die offenen Gespräche am Runden Tisch, zu dem sich regelmäßig die Betreiber der Einrichtung, Vertreter der Gemeinde, der Polizei, der Feuerwehr und anderer Institutionen im Ort treffen. „Der wechselseitige Austausch funktioniert bestens. Etwas wirklich Schlimmes ist aber auch noch nicht passiert“, so Szlezak. „Wir hoffen, dass das so bleibt. Toi, toi, toi.“
Schwerpunktthema der Ausschusssitzung war der Bau der Kindertagesstätte in Hohenkirchen. Politiker und Verwaltungsmitarbeiter wurden auf der Baustelle von Dipl.-Ing. Pierre Balke und Ramona Kohl vom Planungsbüro Thalen Consult über den Stand der Arbeiten informiert. Markus Gellert, für der Gemeinde zuständiger Abteilungsleiter für die Kindertagesstätten, zeigte sich zuversichtlich, dass die Einrichtung Anfang August eröffnet werden kann.
Bis dahin ist noch einiges zu tun. In dem Bauwerk sollen zwei Krippen- und drei Kindergarten-Gruppen untergebracht werden, darunter eine Inklusionsgruppe. Für das Gebäude werden ehemalige Grundschul-Gebäudeteile mit genutzt. Ein Teil der Philosophie des Konzeptes, so Kohl: „Große Räume und viel natürliches Licht.“ Hinzu kommen eine Mensa, ein Aufenthaltsraum mit Teeküche für die Mitarbeiterinnen sowie ein großzügiger Außenbereich, in dem Krippen- und Kindergartenkinder getrennt voneinander spielen sollen. Davon aber, so räumt Bahlke ein, sei derzeit noch nicht viel zu sehen.
Mit Blick auf die geplante Rund-um-Sanierung der Sporthalle der Oberschule Hohenkirchen durch den Landkreis Friesland zeigten sich Gellert und Szlezak zuversichtlich, dass der Ausfall der Halle über ein gutes Jahr von 2025 bis 2026 gut aufgefangen werden kann. Die Schule habe angekündigt, im Sportunterricht verstärkt Yoga, Tanzen und Sporttheorie anbieten zu wollen. Sportvereine, die die Halle aktuell mitnutzen, sollen in umliegende Einrichtungen ausweichen. „Trotz der Beeinträchtigungen, die es natürlich geben wird, war die Entscheidung zur Sanierung richtig“, sagte der Bürgermeister. Der Landkreis bekommt für das Projekt Millionen-Zuschüsse vom Bund.