Hooksiel (15. 4. 2023) – Thomas Ulfers erinnert sich noch genau. 1972. Trainer Werner Remmers fährt mit der gerade erst von Jugendleiter Gerd Peters gegründeten E-Jugend des FC Nordsee Hooksiel zum ersten Pflichtspiel nach Gödens. Das deprimierende Ergebnis: 0:14. „Wir hatten im ganzen Spiel nur eine einzige Chance, selbst ein Tor zu schießen …“
Den Spaß am Fußball hat sich Thomas Ulfers durch den holprigen Karriere-Start nicht verderben lassen. Noch heute kickt der 58-Jährige regelmäßig beim Fußball-Tennis in der Freizeit-Abteilung des FCN mit. Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins wurde er jetzt für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.
Vorsitzender Christian Doyen und sein Stellvertreter Werner Funke überreichten dem Jubilar neben einer Urkunde und einer Ehrennadel einen schönen Präsentkorb. Ebenfalls 50 Jahre im Verein ist Axel Ponath. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurde Martina Künken geehrt.
Zur Hauptversammlung im Stelzengebäude war nur ein Bruchteil der rund 340 Mitglieder erschienen. Doyen berichtet davon, dass der Verein stabil über die Corona-Jahre gekommen sei. Die Mitgliederzahl habe sogar leicht zugenommen. Aufgrund von Corona-Hilfen, treuen Sponsoren und eines erfolgreichen Hafenfestes im vergangenen Sommer sei man auch wirtschaftlich zufrieden.
Geschäftsführerin Marina Doyen sprach von schwarzen Zahlen in allen Abteilungen. Ausdrücklich bedankte sie sich bei Steuerberater Axel Bendiks, der ihre Arbeit ehrenamtlich unterstützt. Die Abteilungsleiter Andreas Cassens (Fußball), Gerd Abeldt (Tennis), Werner Doyen (Freizeit) und Arnim Fels (Tischtennis) legten Berichte vor. Cassens lobte dass reibungslose Miteinander in der Spielgemeinschaft bzw. Jugendspielgemeinschaft mit den Nachbarvereinen Eintracht Wangerland und Rot-Weiß Tettens. Gemeinsam stelle man drei Herren- und zwei Altherren-Teams sowie Nachwuchsmannschaften in fast allen Altersklassen.
Maximale Transparenz gegenüber den Vereinsmitgliedern
Mit Tettens und Wangerland, so Christian Doyen, spreche man zudem seit rund einem Jahr über einen Ausbau der Kooperation, möglicherweise bis hin zur Fusion. In diesem auch juristisch „sehr, sehr komplexen Prozess“, der vom Landessportbund begleitet wird, seien aber noch keinerlei Entscheidungen getroffen worden. Man habe sich maximale Transparenz auf die Fahnen geschrieben.
Einer Fusion müssten ohnehin die Mitglieder der Vereine jeweils mit Drei-Viertel-Mehrheit zustimmen. Einig sei man sich aber, so Doyen, dass ein Großverein eine Reihe von Vorteilen habe. Zum Beispiel hätte ein Verein mit an die 800 Mitgliedern eine ganz andere mediale Wahrnehmung und könnte mit einer gewichtigen Stimme gegenüber Gemeinde und Wangerland Touristik auftreten.
Einen Euro für jeden Monat Mitgliedschaft
Andreas Cassens hofft für die Fußballabteilung, gerade auch für die Jugendmannschaften, auf zusätzlich ehrenamtliche Helfer und Betreuer. Arnim Fels beklagte, dass die vor zwei Jahren gegründete Tischtennisabteilung als Hallensport stark unter Corona gelitten habe. Er hoffe, dass sich von den ursprünglich rund 20 Aktiven ein Großteil spätestens zum Herbst wieder zu den Trainingsstunden einfinde.
Jubilar Thomas Ulfers unterstrich abschließend die Bedeutung des Sports gerade für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen. „Ich bin stolz darauf, seit 50 Jahren in diesem Verein Mitglied zu sein.“ Als Dankeschön dafür kündigte der Bäckermeister an, einen Euro spenden zu wollen: „Aber einen Euro für jeden Monat meiner Mitgliedschaft.“ Insgesamt also über 600 Euro.