Wangerland/Hooksiel (7. 2. 2024) – Die Gemeinde Wangerland muss noch erhebliche Anstrengungen stemmen, um den künftigen Anforderungen an den Grundschulbetrieb gerecht zu werden. Wie Markus Gellert, zuständiger Abteilungsleiter der Gemeindeverwaltung, vor dem Schulausschuss sagte, soll ab dem Schuljahr 2026/2027 in Niedersachsen zunächst für die ersten Klassen flächendeckend Ganztagunterricht angeboten werden. Das Angebot solle dann Jahr für Jahr bis Klasse 4 erweitert werden.
Betreuung täglich von 8 bis 16 Uhr
Vorgesehen sei eine Betreuungszeit von montags bis freitags, jeweils von 8 bis 16 Uhr. Auch wenn die pädagogischen Konzepte für die drei Grundschulen im Wangerland (Hooksiel, Tettens, Hohenkirchen) noch nicht erarbeitet sind, sei absehbar, so Gellert, dass es mit den Räumlichkeiten an der GS Hohenkirchen Probleme geben könnte.
Ganztaguntericht setzt voraus, dass die Kinder in der Schule zu Mitttag essen können. Anders als in Hooksiel und Tettens gibt es derzeit in Hohenkirchen noch keinen Ganztag. Als Schulträger müsse die Gemeinde investieren.Wie hoch der Investitionsbedarf genau ist, stehe noch nicht fest, so Gellert. Es werde zwar Fördertöpfe geben, aber – da ist man sich im Rathaus einig – auf die Gemeinde kommen dennoch Belastungen zu. Gellert: „Wir haben noch zweieinhalb Jahre Zeit. Wir müssen jetzt unsere Hausaufgaben machen.“
Kooperationspartner gesucht
Derzeit wisse noch niemand, wie die Förderungen ausgestaltet werden, so Gellert. Hinzu komme, dass ein verlängerter Schulunterricht mit erhöhten Energie- und Reinigungskosten einhergehe. Auch die Schulleitungen stehen vor Herausforderungen. Für die über den Unterricht hinaus gehende Betreuungszeit seien die Schulen auf Kooperationspartner wie Vereine oder Feuerwehren angewiesen. Hinzu komme, dass die Schließzeit der Schulen in den Sommerferien nur noch vier Wochen umfassen soll. In der übrigen unterrichtsfreien Zeit muss es ein Betreuungsangebot für die Kinder geben.
Gespräche mit dem Landkreis
Die Hoffnungen von Bürgermeister Mario Szlezak ruhen auf Bundes- und Landesprogrammen. Ziel müsse es zwar sein, alle drei Schulen im Wangerland zeitgleich für den erweiterten Ganztagunterricht fit zu machen. Verpflichtend sei das seiner Ansicht nach aber zum Start noch nicht. Szlezak verweist zudem auf laufende Gespräche mit dem Landkreis Friesland, der auf dem Bildungscampus in Hohenkirchen als Träger für die Oberschule zuständig ist. „Wir werden die vorhandenen Räume auf dem Campus sortieren. Vielleicht findet sich dabei eine gemeinsame Lösung.“