Wangerland/Hooksiel (19. 9. 2023) – Die Feuerwehrleute im Wangerland sind in den vergangenen Wochen stark gefordert gewesen. „Im Moment klingelt bei mir gefühlt jeden Tag zwei Mal der Alarmmelder“, schilderte Gemeindebrandmeister Eike Eilers vor dem Feuerwehr-Ausschuss des Gemeinderates. Dabei habe es auch eine Reihe von kuriosen Einsätzen gegeben.
Ausdrücklich warnte Eilers vor der Gefahr von Akku-Bränden, die mit der zunehmenden Verbreitung von E-Bikes, Elektro-Rasenmähern und selbst von E-Zigaretten zunehmen würden. So habe der Brand eines E-Scooters im Keller eines Hauses erheblichen Schaden verursacht, weil Akkus schwer zu löschen seien und das Gerät zunächst durchs Haus nach draußen gebracht werden musste.
Feuerwehr rät dringend zu Rauchmeldern
Zu Bränden komme es meist bei den Ladevorgängen. Insbesondere dann, wenn die Akkus alt oder beschädigt sind, etwa weil sie schon mal auf den Boden gefallen sind. Eilers rät dringend dazu, Akkus von Fahrrädern oder Haushaltsgeräten nur dann zu laden, wenn man selbst zu Hause ist. Zudem sollte der Raum, in dem die Ladegeräte genutzt werden, unbedingt über einen Rauchmelder verfügen.
Als sinnvoll erweise sich immer wieder die gute Erste-Hilfe-Ausbildung der Freiwilligen in den sieben Wangerländer Wehren. Es komme vor, dass zum Beispiel zwei Verkehrsunfälle nahezu zeitgleich passieren, so dass Feuerwehrleute die Zeit bis zum Eintreffen von Notarzt und Rettungsdienst überbrücken müssten. Selbst psychologische Hilfe in Anspruch nehmen mussten Feuerwehrleute nach einem schweren Unfall Ende Juli, bei dem ein Wagen gegen einen Baum gefahren war. Eine Person wurde dabei tödlich verletzt. Eilers: „Auf solche Einsätze würden wir gern verzichten.“
Munitionsreste im Watt gesichert
Kurios der Einsatz der Minsener Feuerwehr, die sich um Munitionsreste vor Schillig kümmerte. Dabei sei die Gemeinde für solche Gefahrenlagen im Wattenmeer eigentlich gar nicht zuständig, sondern das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA), eine Bundesbehörde. „Unsere Leute haben die Gefahrenstelle trotzdem abgesperrt. Wir wollen doch nicht, dass jemand vom Strand aus dort hin läuft.“
Zu den weitern Herausforderungen gehörten Hausbrände bei Hooksiel und in Sillenstede, eine Hilfeleistung beim Umgang mit einer defekten Gasflasche („Das hatten wir so auch noch nie“), eine ganze Reihe von durch Bauarbeiten verursachten Fehlalarme im „Dorf Wangerland“ und der sehr gut angenommene „Blaulichttag“ mit einer Vielzahl von Rettungskräften in Hohenkirchen. Als „durchweg positiv“ bezeichnete Eilers die Rückmeldung auf die Ausstattung sämtlicher Feuerwehrleute im Wangerland mit neuen Schutzanzügen durch die Gemeinde. Rund 200 Teile der alten Ausrüstung seien inzwischen in die Ukraine gegangen, wo sie noch gute Dienste leiten könnten.