Bürgerinitiative enttäuscht: Mitglieder sollen künftigen Kurs vorgeben

Hooksiel (12. 10. 2023) – Die Bürgerinitiative Hooksiel ist enttäuscht. Die drei Sprecher Günter Schmöckel, Dietrich Gabbey und Uwe Diekmann blicken stolz auf ihre großen Erfolge zurück: Den erfolgreichen Bürgerentscheid gegen den Verkauf des Gästehauses im Februar 2021 und den Ratsbeschluss zum Weiterbetrieb des Meerwasser-Hallenwellenbades. Seither aber, so ihr Eindruck, werde die im Dezember 2018 gegründete Initiative von der Politik im Rathaus und von der Wangerland Touristik GmbH mehr oder weniger links liegen gelassen.

Man sei froh, dass das Hallenbad inzwischen wieder geöffnet sei und sehr gut angenommen werde. Aber eine langfristige Perspektiv für das Bad fehle ebenso wie eine Lösung für das immer noch geschlossene Restaurant. Auf Vorschläge der Bürgerinitiative werde von Seiten des Rates und der WTG nicht geantwortet, zugesagte Gespräche nicht eingehalten, die Expertise von BI-Mitgliedern nicht genutzt. „Es läuft alles so etwas von zähflüssig …“, beklagt Günter Schmöckel. „Das ist wirklich enttäuschend.“

Bürgerinitiative Hooksiel
Sind enttäuscht, wie die Politik im Rat und die WTG mit ihnen umgehen: Die Sprecher der Bürgerinitiative Hooksiel (v. l.) Uwe Diekmann, Dietrich Gabbey und Günter Schmöckel. Archiv-Foto: hol

Für die BI-Sprecher stellt sich vor diesem Hintergrund die Frage, wie es mit der Bürgerinitiative weiter gehen soll. Vor einer Entscheidung sollen die Mitglieder befragt werden. Am Freitag, 20. Oktober, ab 19 Uhr findet im Gästehaus Hooksiel eine BI-Vollversammlung statt, zu der alle Bürgerinnen und Bürger eingeladen sind – „natürlich auch der Bürgermeister, die Ratsmitglieder und die WTG-Vertreter“, so Schmöckel. Aber eine Extra-Einladung bekomme niemand.

Die BI-Sprecher treibt die Sorge um, dass man im Rat bewusst auf Zeit spielt. Nach zwei Jahren hat ein Bürgerentscheid keine bindende Wirkung mehr. Bemühungen, das leer stehende Hallenbad-Restaurant so schnell wie möglich wieder zu beleben, seien ebenso wenig erkennbar wie ein Konzept für den dauerhaften Erhalt des Bades oder das Ringen um eine Strategie, wie der Urlaubsort Hooksiel vor dem Hintergrund der expandierenden Industrie in unmittelbarer Nachbarschaft zukünftig aufgestellt werden soll. 

„Wir brauchen jetzt dringend ein Mandat unserer Mitglieder, wie es weiter gehen soll“, sagte Gabbey im Pressegespräch. Die Hoffnung, dass sich durch die Wahl des ehemaligen Mit-BI-Sprechers Dieter Schäfermeier (WPW) das Miteinander zwischen BI und Rat verbessern würde, hätten sich leider nicht erfüllt. Uwe Diekmann ist skeptisch: „So wie jetzt kommen wir jedenfalls nicht weiter.“