Krabbentage: Gottesdienst setzt ein moralisches Ausrufezeichen

Krabbentage Hooksiel
Die Hooksieler Krabbentage haben am Sonnabend Tausende Menschen angezogen. Foto: hol

Hooksiel (6. 8. 2023) – Die Hooksieler Krabbentage sind gelaufen. Die Veranstalter um den Vorsitzenden der Dorfgemeinschaft, Marco Knodel, zeigen sich zufrieden – trotz des Starkregens, der am Sonnabend gegen 20 Uhr einsetzte und die meisten Gäste vom Alten Hafen vertrieb. 

„Das war schade. Vor allem für das Programm auf der Showbühne“, sagte Knodel gegenüber „Hooksiel-life“. „Aber die Schausteller sind alle sehr zufrieden mit dem Umsatz, den sie bis dahin erzielt haben.“

Und tatsächlich: Hooksiel war nach einem gut besuchten Freitag am Sonnabend rappelvoll. Die Musik auf der Showbühne kam gut an. Moderator Wieland Rosenboom machte aus dem Krabbenpul-Wettbewerb und einer Rettungsübung der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) humorvolle Spektakel. Die zahlreichen Schiffe und Boote im Alten Hafen sorgten für den maritimen Rahmen. Tausende Einheimische und Gäste, die sich über die Verkaufsmeile in der Lange Straße schoben, ließen die Kassen der Händler klingeln.

Krabbentage Gottesdienst
Der Gottesdienst am Alten Hafen gehört traditionell zum Programm der Krabbentage. Foto: hol

Für ein moralisches Ausrufezeichen sorgte der ökumenische Gottesdienst Sonntag früh am Alten Hafen, der von den Geistlichen Pastor Stefan Grünefeld und Bruder Raphael sowie von Leserin Bettina Schrievers und Klavierspieler Carlo Carstens gestaltet wurde. Über Hundert Christen lauschten der Geschichte vom barmherzigen Samariter aus dem Lukas-Evangelium. 

Die Botschaft sei heute noch so aktuell wie vor 2000 Jahren, sagte Stefan Grünefeld. Es ist christlich, Menschen in Not zu helfen. Der Samariter, ein Fremder im damaligen Israel, hilft einem von Räubern übel zugerichteten Mann, an dem andere zuvor achtlos vorbeigingen. Sogar Geistliche. Auch heute, so Grünefeld, sei Hilfe für Flüchtlinge geboten, die in Not sind, etwa bei der Überfahrt übers Mittelmeer – und über die in den Medien nur noch wenig berichtet werde. Bruder Raphael machte Mut zur Hilfe im Rahmen der eigenen Möglichkeiten: „Nicht jeder Fremde ist ein religiöser Fanatiker.“