Heimaufsicht überprüft mögliche Betreiber vom „Wohnstift Hooksiel“

Hooksiel (1.2.2023) – Mitarbeiter und Bewohner der Seniorenresidenz Hooksiel brauchen sich offenbar keine Sorgen darüber machen, dass die Wohn- und Pflegeeinrichtung im Zuge der Insolvenz der Betreibergesellschaft Convivo Life GmbH (Bremen) in unseriöse Hände fällt. „Betreiberinnen und Betreiber müssen grundsätzlich diverse Voraussetzungen zum Beispiel personeller und räumlicher Natur erfüllen, um ein Heim betreiben zu dürfen“, teilt die Heimaufsicht des Landkreises Friesland auf Anfrage von „Hooksiel-life“ mit.

Wie berichtet will die Convivo Life GmbH den Betrieb des Hauses am Freesenpad bereits zum 28. Februar an die „Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH“ übergeben. Das geht aus einem Schreiben an die Angehörigen der Bewohner hervor. Bei der Wohnstift Hooksiel GmbH handelt es sich offenbar um eine Neugründung. Die Namen der Gesellschafter sind öffentlich nicht bekannt.

Convico life Hooksiel
Wird aus der „Seniorenresidenz“ bald das „Wohnstift Hooksiel“? Foto: hol

Convivo Life sowie auch die vorläufigen Insolvenzverwalter halten sich aktuell mit Auskünften sehr zurück. Nicht einmal Angaben zur Zahl der Mitarbeiter und Bewohner in einzelnen von der Insolvenz betroffenen rund 100 Häuser werden preisgegeben. Nach Medienberichten sollen aber in der Seniorenresidenz Hooksiel noch 43 Mitarbeiter beschäftigt sein. Von den 95 Plätzen in dem Haus seien derzeit lediglich 30 Prozent belegt. Die zu niedrigen Belegungszahlen in der gesamten Gruppe hatte Convivo als einen der Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage genannt. 

Grund, an der fachlichen Kompetenz der künftigen Betreiber zu zweifeln, gibt es aus Sicht des Landkreises Friesland offenbar nicht. Die Heimaufsicht stehe in Kontakt zu den Beteiligten in Hooksiel und arbeite mit daran, die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sicher zu stellen. Die Namen, die hinter der Wohnstift Hooksiel GmbH stecken, nennt der Landkreis nicht. Ein Betreiberwechsel sei der Heimaufsicht mitzuteilen. Dazu müsse ein so genannter „Strukturerhebungsbogen“ ausgefüllt werden, in dem die künftigen Betreiber unter anderem ihre Qualifikation, ihr Konzept samt Wirtschaftlichkeit und ihr Personalausstattung darzulegen haben.

Die Heimaufsicht prüft dann, ob die Anforderungen an den Betrieb eines Heimes erfüllt sind und fertige dazu eine Stellungsnahme an, die samt der Informationen und Nachweise der potenziellen Betreiber an die zuständige Pflegekasse weitergeleitet werden. „Diese schließt dann den Versorgungsvertrag mit der Betreiberin oder dem Betreiber ab, wenn sie oder er die notwendigen Voraussetzungen erfüllt“, heißt es von Seiten der Heimaufsicht.

Derzeit ist der Pflegebetrieb in der Seniorenresidenz durch das Insolvenzrecht gesichert. Noch bis März erhalten die Mitarbeiter danach ihre Gehälter.

Aus insolventer Seniorenresidenz soll ein „Wohnstift Hooksiel“ werden

Hooksiel (28.1.2023) – Die insolvente Betreibergesellschaft Convivo Life GmbH will ihr Konvolut an Senioreneinrichtungen offenbar doch schneller umstrukturieren als zunächst erwartet. So soll die „Seniorenresidenz Hooksiel“ bereits zum 28. Februar in eine neue Betreibergesellschaft überführt werden. Convivo und die vorläufigen Insolvenzverwalter hatten sich bislang zu Plänen für einzelne der insgesamt rund 100 Convivo-Einrichtungen in Deutschland bedeckt gehalten und lediglich darauf verwiesen, dass nach Insolvenzrecht die Gehälter der Mitarbeiter und damit auch die Betreuung der Bewohner bis März besichert seien.

In einem Schreiben an die Angehörigen der Bewohner der Seniorenresidenz Hooksie, das „Hooksiel-Life“ vorliegt, hat Convivo Life jetzt angekündigt, dass die Einrichtung bereits zum 1. März unter dem Namen „Wohnstift Hooksiel“ betreiben werden soll. Das Haus mit seinen 95 Plätzen solle an die „Wohnstift Hooksiel Betriebgesellschaft mbH“ übergeben werden. 

Geplant sei, dass die Übergabe zum 28. Februar in einem so genannten „Asset Deal“ erfolgt. Dabei werde nicht die bisherige Betriebsgesellschaft selbst übernommen sondern nur einzelne Vermögensgegenstände der Bremer Convivo Life GmbH übertragen. Die Angehörigen der Bewohner der Seniorenresidenz werden in dem Anschreiben um die Zustimmung dafür gebeten, dass sämtliche Bewohnerverträge an die neuen Träger und Betreiber übergehen.

Angaben dazu, wer hinter der Wohnstift Hooksiel Betriebsgesellschaft mbH steckt und welche Pläne die neuen Betreiber für das Hooksieler Haus haben, enthält das Schreiben nicht. Unklar ist weiterhin auch, wie viele Plätze in der Seniorenresident aktuell belegt sind und ob auch alle Mitarbeiter der Einrichtung übernommen werden sollen.

Heimaufsicht: Wir helfen mit, dass Senioren nach Insolvenz betreut bleiben

Hooksiel (26.1.2023) – Die Zukunft der Convivo Senioren-Einrichtungen in der Region bleibt ungewiss. Eine Gefahr, dass einzelne Häuser in unmittelbarer Zukunft geschlossen werden könnten, besteht offenbar aber auch nicht. Auch nicht für die Seniorenresidenz Hooksiel, die seit Mitte 2021 von der jetzt in wirtschaftliche Schieflage geratenen Convivo Life GmbH betreiben wird.

Vom Betreiber selbst sind aktuell trotz mehrer Anfragen keine konkreten Auskünfte über die Zukunft einzelne der rund 100 betroffenen Einrichtungen zu bekommen. Die vorläufigen Insolvenzverwalter, die am Dienstag vom Amtsgericht Bremen bestellt worden waren, verweisen unverändert darauf, dass sie sich zunächst ein Bild der Lage verschaffen müssen, bevor sie die betroffenen Mitarbeiter informieren.

Zur Panik vor Ort gibt es derzeit aber offenbar auch keinen Grund. Wie der Landkreis Friesland auf Anfrage der Netzzeitung „Hooksiel-life“ mitteilt, stehe die Heimaufsicht des Landkreises „in Kontakt zu den Beteiligten in Hooksiel und arbeitet daran mit, dass die Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner sichergestellt bleibt“. Der Landkreis sei von Convivo über den Insolvenzantrag informiert worden. Prognosen zur künftigen Entwicklung der betroffenen Einrichtungen in Hooksiel und Sande lehnt man im Kreishaus in Jever aber ab, „Der Landkreis wird keine spekulativen Äußerungen zur Zukunft von Convivo oder einzelner Einrichtungen abgeben.“

Über das Insolvenzrecht sind die Gehälter der rund 4800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Convivo Gruppe bis März gesichert. So lange dürfte auch Personal für die Betreuung der Bewohner der Einrichtungen vorhanden sein. Ob die einzelnen Häuser eine Zukunft haben, dürfte auch davon abhängen, ob im Rahmen des Insolvenzverfahrens eine Sanierung der gesamten Convivo-Gruppe möglich erscheint oder ob sich für einzelne Häuser Käufer finden.

Heute hat das Amtsgericht Bremen für weitere zur Convivo-Gruppe gehörende Gesellschaften das Insolvenzverfahren angeordnet. Darunter ist auch die Pflegeheim St. Willehad GmbH mit Sitz in Wilhelmshaven. Das in den Räumen des ehemaligen St.-Willehad-Hospitals in der Südstadt untergebrachte Unternehmen wird vertreten durch die Geschäftsführer Karl Roland Treinzen und Torsten Gehle, der als Convico-Gründer gilt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Dr. Malte Köster (Bremen) bestellt.