Oldenburg/Wilhelmshaven/Hooksiel (4. 3. 2025) – Das Volumen des Güterumschlags im Hafen Wilhelmshaven ist im 2024 um 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 35,3 Millionen Tonnen gestiegen. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung habe der Umschlag von flüssigen Massengütern mit rund 25,6 Millionen Tonnen (+ 8 % ) gehabt, hieß es auf der Jahrespressekonferenz der landeseigenen Hafengesellschaft Niedersachsen Ports GmbH (NPorts).
Auch bei festen Massengütern (Baustoffen, Kohle etc.) gab es ein Plus von 13 Prozent auf rund 2,6 Millionen Tonnen. Der Stückgutbereich wuchs auf 7,1 Millionen Tonnen Umschlagsvolumen (+ 33 % ), in erster Linie getragen von gestiegenen Volumen an Containern und Fahrzeugen. So wurden 2024 an der Jade 843.452 20-Fuß-Standardcontainer (TEU) umgeschlagen (+ 59 %). Die Importmengen im noch jungen Geschäftsfeld Automobilumschlag habe sich gegenüber dem Vorjahr auf über 74.000 Fahrzeuge mehr als verdoppelt.
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) und Holger Banik, Geschäftsführer von NPorts sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH, unterstrichen die wirtschaftliche Bedeutung der 15 niedersächsischen Seehäfen. Sie Häfen würden direkt und indirekt an die 50.000 Arbeitsplätze sichern. Lies unterstrich zudem die Rolle der Häfen bei der Energiewende. Allein für den Bau der geplante Offshoe-Windparks auf der Nordsee müsse gewaltig in Hafenanlagen investiert werden. Hier sei auch der Bund gefragt.

„Die Herausforderungen wachsen – und wir ermöglichen, dass unsere Häfen mitwachsen“, betonte Banik. „In diesem Jahr werden wir voraussichtlich rund 160, im nächsten Jahr 150 Millionen Euro investieren.“ Hinzu kämen allein in 2025 rund 67 Millionen Euro Unterhaltungsaufwand.
Für Wilhelmshaven sei eine weitere Anlegerstruktur südlich der bestehenden Umschlaganlage Voslapper Groden geplant. Die neue Umschlaganlage soll als universeller AVG Umschlagplatz für „grüne“ Gase, insbesondere Wasserstoff und Wasserstoff-Derivate, dienen sowie Möglichkeiten für den CO2-Export bieten. Zudem will NPorts in der Region die denkmalgeschützte Nassaubrücke in Wilhelmshaven sanieren und die auf vier Jahre angelegte Sanierung der Schleuse am Außenhafen Hooksiel vorantreiben.
Die Marketingorganisation „Seaports of Niedersachsen“ zeigt sich erfreut, dass es den niedersächsischen Seehäfen gelungen sei, ihr Umschlagvolumen trotz des schwierigen Marktumfelds in 2024 um zehn Prozent auf 55,5 Millionen Tonnen zu erhöhen. Weitere Wachstumspotenziale sieht Geschäftsführerin Imke Onnen-Lübben durch die Energiewende sowie in der Projektlogistik und beim Containerumschlag. Die Folgen möglicher Handelskonflikte seien aber schwer abzuschätzen. Aber, so die Wangerländerin, die Investitionen der Hafenwirtschaft würden zeigen, dass man weiterhin optimistisch in die Zukunft blickt.
„Für die kommenden Jahre erwarten wir im Zuge des Ausbaus der Erneuerbaren Energien gute Geschäfte für unsere Seehäfen, z.B. beim Umschlag von Komponenten für die Windenergiebranche. Auch im Projektgeschäft gibt es interessante Potentiale. Der Containerumschlag in Wilhelmshaven dürfte durch den Start der Gemini-Kooperation im Februar weiteren Aufwind erfahren“, so Onnen-Lübben weiter.