Hooksiel (30. 5. 2024) – Es soll für das Paar der schönste Tag des Lebens werden. Ihre Hochzeit. Direkt am Wasser. Am Strand von Hooksiel. Und danach die Feier mit Familien und Freunden in den Hooksieler Skiterrassen. Damit alles so wird, wie erträumt, braucht es eine gute Vorbereitung.
Die steht und fällt mit guten Planerinnen. Auf dem Weg dorthin sind Fenja Onken (23) und Elena Köhler (22). Beide lernen in dem Gastronomiebetrieb von Anja Seidl-Vogt und Hans-Ott Vogt Veranstaltungskauffrau.
Wie viele Gäste werden erwartet? Wie ist der Zeitplan? Sollen wir nach der Trauung in den Pagoden am Strand zum Sekt ein paar Häppchen reichen? Wie soll der Pavillion an den Skiterrassen eingedeckt werden? Was halten Sie von einem Buffet? Welche Tischdecken nehmen wir? Blumen-Deko? Wer macht die Musik? – Und, ach ja, wann wollen Sie eigentlch heiraten? Was, nächsten Monat schon? Keine Chance. Da ist schon alles ausgebucht ….
Veranstaltungen im ganzen Jahr
Als angehende Veranstaltungs-Managerinnen übernehmen Fenja Onken und Elena Köhler, beide Auszubildende im dritten Lehrjahr, schon ein gehöriges Maß Verantwortung. Nicht nur für Hochzeiten, sondern auch für die vielen anderen privaten, öffentlichen und sportlichen Veranstaltungen an den Skiterrassen. Neben Hochzeiten, die man mindstens ein Jahr im Vorfeld planen sollte, stehen unter anderem auch Geburtstage, Trauerfeiern, Betriebs- und Familienfeste aber auch Wasserski-Events etwa zu Ostern oder Weihnachen – natürlich mit dem Osterhase und dem Nikolaus auf Brettern – auf dem Programm.
Durch die vielen Veranstaltungen sind die Skiterrassen schon längst kein klassischer Saisonbetrieb mehr. „Natürlich ist in der Hauptsaison auf unsere Außenterasse direkt am Wasserskilift mehr los als sonst“, sagt Hans-Ott Vogt. „Aber unser Pavillion-Bereich hat uns wetterunabhängig gemacht.“ Nur so könne der Betrieb zwölf Monate im Jahr 25 Festangestellte und rund 80 Aushilfen beschäftigen.
Einstieg über einen Aushilfsjob
Elena Köhler ist selbst begeisterte Wasserski-Läuferin. Sie kommt aus dem Saarland. Hooskiel kennt sie, weil hier ihre Großeltern als Dauercamper ein zweites Zuhause haben. Fenja Onken wohnt in Schortens. Schon als 16-Jährige hat sie an der Wasserski-Anlage in Hooksiel gejobbt. „Als ich nach der Schule gefragt wurde, ob ich mir hier eine Ausbildung vorstellen könnte, habe ich mich sehr gefreut“, so Fenja Onken. „Das ist hier wie eine große Familie.“
Ihre Berufswahl haben beide bislang nicht bereut. Im ersten Jahr besucht man zwei Tage, im zweiten und dritten Jahr einen Tag in der Woche die Berufsschule in Oldenburg-Wechloy. Der Schwerpunkt der praktischen Arbeit liegt im Büro – allerdings müssen Veranstaltungskaufleute auch in allen anderen Bereichen des Betriebes fit sein. Insbesondere im Service. „Wenn Not an Frau oder Mann ist, helfen wir dort gelegentlich mal aus.“
Talent zum Improvisieren wichtig
Der Weg zum Veranstaltungsplaner führt vom Begleiten zum selber machen. Und besonders wichtig: „An Veranstaltungen, die wir geplant haben, nehmen wir meistens auch selbst teil“, sagt Fenja Onken. „Man will schließlich wissen, was funktioniert und was nicht.“ Und, so ergänzt Elena Köhler: „Der schönste Lohn ist doch, wenn sich ein frisch vermähltes Paar später bei einem für den tollen Tag bedankt.“
Um den Beruf der Veranstaltungskauffrau erlernen zu können, benötigt man einen Realschulabschluss, besser noch das Abitur. Wichtiger aber sei, so die Erfahrung der beiden Auszubildenden aus Hooksiel, die Fähigkeit, Gespräche zu führen, Stress auszuhalten und zu improvisieren. Einstellen müsse man sich zudem auf flexible Arbeitszeiten. Viele Veranstaltungen finden am Wochenende oder abends statt. „Dafür bekommt man dann einen Tag unter der Woche frei“, sagt Elena Köhler. „Das ist auch ganz schön. Dann hat man jedenfalls mal Zeit, richtig Wasserski zu fahren.“
„Hooksiel-life“ stellt in loser Folge Auszubildende vor, die in Hooksiel eine Lehre machen. Bereits erschienen sind Berichte über einen Einzelhandelskaufmann, eine Medizinische Fachangestellte und einen angehenden Maler.
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