Wangerland/Hooksiel (28. 6. 2023) – Die Gemeinde Wangerland leidet unter akutem Personalmangel. Hinzu komme ein hoher Krankenstand. Vor allem das Bauamt sei betroffen, sagte Bürgermeister Mario Szlezak (SPD) am Dienstagabend vor dem Rat. Die Gemeinde habe kürzlich eine an sich attraktive Stelle ausgeschrieben. Darauf sei aber nicht eine einzige Bewerbung eingegangen. „Da wird der Fachkräftemangel sichtbar.“
Die personellen Lücken im Bauamt könnten unmittelbare Auswirkungen auf Hooksiel haben. Als Beispiel verwies Szlezak auf die Planungen für die Entwicklung des heute noch von der örtlichen Feuerwehr genutzten Areals am Alten Hafen. Bekanntlich soll die Feuerwehr noch in diesem Jahr in einen Neubau am Hohe Weg umziehen.
„Die Nachnutzung des Grundstückes am Alten Hafen hat Priorität 1“, sagte Szlezak. „Aber wir kommen da einfach nicht weiter, weil uns das Personal fehlt.“ Um Probleme des Bauhofs der Gemeinde mit dem aktuell überall explodierenden Grün in den Griff zu bekommen, setzt der Bürgermeister auf die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger. Für den Bauhof allen sei das nicht zu schaffen. Sein Appell: „Anwohner dürfen auch mal selbst einen Besen in die Hand nehmen.“
Hoffnung machte Szlezak den Hooksielern hinsichtlich einer neuen touristischen Attraktion. Bekanntlich sucht der Bund als Eigentümer einen küstennahen Standort an Land für den vom Verfall bedrohten Leuchtturm „Roter Sand“. „Das ist wirklich kein April-Scherz“, beteuerte Szlezak. Der Bürgermeister hatte die Idee aufgegriffen, wonach der zwischen Helgoland und Bremerhaven, auf einer Sandbank mitten in der Nordsee, stehende Turm ins Freizeitgelände Hooksiel umziehen könnte – mit Blick auf den Energy-Hub-Wilhelmshaven. Das 140 Jahre alte maritime Bauwerk gilt als erstes Offshore-Bauwerk der Welt. Das technische Denkmal dürfte durchaus eine gewissen Anziehungskraft haben.
Die Gemeinde habe inzwischen Kontakt zum Eigentümer aufgenommen. Aus eigenen Mitteln könne das Wangerland zwar das Projekt nicht stemmen, so Szlezak. Er sei aber zuversichtlich, dass der Bund helfen würde – immerhin spiele die Gemeinde bei der Energiewende eine wichtige Rolle. Direkt vor Hooksiel befindet sich der erste LNG-Terminal Deutschlands und im Gemeindegebiet sollen Wasserstoff-Kavernen entstehen …