Für den FCN schließt sich mit bevor stehender Verschmelzung ein Kreis

Ehrung beim FC Nordsee Hooksiel
Vorsitzender Christian Doyen (2. von links) ehrte die langjährigen FCN-Mitglieder: (von links) Lin Xiao-Doyen, Dieter Galski, Markus Doyen, Ioanis-Lu Doyen, Hajo Hasbargen und Helge Buss. Foto: hol

Hooksiel (18. 1. 2025) – Der FC Nordsee Hooksiel steht vor der größten Veränderung in seiner 69-jährigen Vereinsgeschichte. Und wen interessiert es? Offenbar kaum jemanden. Zur Mitgliederversammlung, auf der die entscheidende Weichen für die Auflösung des Sportvereins gestellt werden sollten, erschienen am Freitag Abend lediglich 12 der rund 300 Mitglieder. Vorsitzender Christian Doyen machte keinen Hehl daraus, dass er „sehr enttäuscht“ sei.

Nach drei Jahren intensiver Vorbereitung steht der FCN vor der Verschmelzung mit Eintracht Wangerland und Rot-Weiß Tettens zum Sportclub (SC) Wangerland. Der Großverein mit dann rund 900 Mitgliedern wird – wenn alle Vereine zustimmen – zum 1. Juli dieses Jahres an den Start gehen. Auf außerordentlichen Mitgliederversammlungen, die zeitgleich am Freitag 21. Februar, 18 Uhr, in der „Bidbank“ in Leerhafe (Wittmund) stattfinden sollen, müssen jeweils 75 Prozent der anwesenden Mitglieder der Vereine für die gemeinsame Zukunft stimmen, die, so Doyen, das Sportangebot im Wangerland für die nächsten Generationen zukunftssicher machen soll. Eine weitere Hoffnung: Ein Großverein werde mehr Gehör bei der Gemeinde, in der Wirtschaft und bei den Medien finden. 

Die vorbereitenden Beschlüsse beim FCN wurden allesamt einstimmig gefasst. Unter anderem musste die Vereinssatzung dahin gehend geändert werden, dass das Vereinsvermögen nach der Verschmelzung dem SC Wangerland (und nicht der Gemeinde) zufließt. Darüber wurde die Beitragssatzung zum 1. Juli so geändert, dass in allen drei Teilvereinen die gleichen Beiträge fällig werden.

Für den FCN ist damit eine nicht unerhebliche Änderung verbunden. Der so genannte „Familienbeitrag“ fällt weg. Jedes Mitglied muss künftig einen Grundbeitrag und gegebenenfalls einen, aber auch nur einen Spartenbeitrag zahlen. Um die finanzielle Belastung für Familien in Grenzen zu halten, wird für Kinder, die das vierte Familienmitglied im Verein sind, lediglich ein Beitrag von 0,50 Cent im Monat fällig. „Für einige Mitglieder wird der Beitrag steigen“, räumte Doyen ein. Aber mit Blick auf andere Vereine, vor allem auch Tennisclubs, werde das Sportangebot beim SC Wangerland mit seinen zahlreichen Abteilungen weiterhin sehr günstig sein.

In seinem Jahresbericht unterstrich der Vorsitzende, dass der Verein finanziell gesund sei, auch dank der Überschüsse des jährlichen FCN-Hafenfestes, das auch künftig weiter gefeiert werden soll. Die Flutlichtanlage auf dem Trainingsplatz sei abbezahlt. Der Hooksieler Fußballplatz an der Jaderennbahn sei in einem Top-Zustand, auch Dank des Einsatzes eines Rasenmäh-Roboters. Doyen dankte für die Umsetzung dieser wirtschaftlich sinnvollen Innovation ausdrücklich dem Bauhof der Gemeinde. Geschäftsführerin Marina Doyen stellte den Kassenbericht vor, die Abteilungsleiter Gerd Abeldt (Tennis), Arnim Fels (Tischtennis) und Werner Doyen (Freizeitsport) die Lage in ihren Sparten. 

Zu den Höhepunkten der Veranstaltung gehörte die Ehrung langjähriger Mitglieder. Mit einer Ehrennadel ausgezeichnet wurden für 15-jährige Mitgliedschaft Helge Buss Ioanis-Lu Doyen (seit seiner Geburt im Verein), Lin Xiao-Doyen, Marius Kramer sowie Siegrid und Alexander Scholz. Seit 25 Jahren im Verein ist Hayo Hasbargen, Markus Doyen ist seit 35 Jahren CN-Mitglied.

Neben der Nadel durfte sich Dieter Galski über eine Ehrenurkunde und einen großen Präsentkorb freuen. Der 88-jährige FCN-Ehrenpräsident ist seit 50 Jahren Vereinsmitglied. Er hat sich unter anderem als Trainer, Schiedsrichter und als Funktionär im Fußballverband engagiert. Von 1990 bis 2002 war Galski FCN-Vorsitzender. 

Galski, der das Fußballspielen in seiner Kindheit bei Tura Wilhelmshaven erlernt hat, kam 1975 als Trainer nach Hooksiel – nachdem er zuvor die Mannschaften von Eintracht Wangerland und Rot-Weiß Tettens gecoacht hatte. „So schließt sich jetzt mit der Verschmelzung der Vereine auch für Dich ein Kreis, Dieter“, sagte Christian Doyen, der abschließend dafür warb, dass möglichst viele Mitglieder an der Fusions-Versammlung am 21. Februar teilnehmen mögen.