Horumersiel/Hooksiel (29. 12. 2023) – Die Wangerland Touristik GmbH (WTG) hat sich im ablaufenden Jahr in vielerlei Hinsicht neu aufgestellt. Geschäftsführer Armin Kanning gab kürzlich am Stammtisch für touristische Leistungserbringern mit Marketingleiterin Larissa Strangmann einen kleinen Überblick. Ein großes Thema: Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit sei ein Wert, den immer mehr Urlauber nachfragen. Auch für ihren Urlaubsort und ihr Ferienquartier. Kanning: „Nachhaltigkeit ist ein Buchungsgrund.“
Die WTG, Partner des Unesco Weltnaturerbes Niedersächsisches Wattenmeer, hat in diesem Jahr erstmals die „Wangerländer Nachhaltigkeitswochen“ ausgerichtet. Premiere hatte auch das „Wangerländer Deichleuchten“, das böllerfreie Silvester. Strangmann: „Nachhaltig toll.“
Neben den klassischen Themen wie zum Beispiel das Werben für Mehrwegflaschen, Müllvermeidung, Recycling-Produkte oder fair gehandelte Waren spielt Nachhaltigkeit auch beim wirtschaftlichen Handeln der WTG eine zunehmende Rolle. Wie Kanning sagte, dürften Vertragspartner der WTG kein Plastik mehr verwenden – zumindest so weit das irgendwie möglich ist.
Nachhaltig wirken sollen auch die Anwendungen und Behandlungen, die voraussichtlich ab Mai 2024 im neuen „Thalasso Meeres Spa“ in Horumersiel verabreicht werden wollen. Nachhaltig für die Gesundheit der Besucher, aber auch als nachhaltiger Impuls für Nachfrage von Urlaubern. Auch Sauberkeit sei eine Frage der nachhaltigen Bindung von Gästen. Hier seien neben Gemeinde und WTG aber auch die Privatleute in den Urlaubsorten gefragt, so der WTG-Geschäftsfühter Kanning (Foto).
Ein weiteres großes Thema: die Digitalisierung. Neben den praktischen Vorteilen, die mit einer Digitalisierung von Abläufen einher gehen können, verweist Kanning auf einen weiteren Aspekt, der für die WTG wichtig sei. Über digitale Kommunikation gelange die WTG an eine Fülle von Informationen über ihre Zielgruppen. Wer interessiert sich für einen Urlaub im Wangerland? Warum möchte der Gast gern kommen? Was wollen die Menschen vor Ort machen? Was hat ihnen im Urlaub gefallen? Diese Informationen seien von entscheidender Bedeutung, wenn das Wangerland für sich neben den Stammgästen auch neue Gästegruppen gewinnen will.
Wichtig sei aber auch die Arbeit im Bestand. Etwa in den Bädern. Die Hallenbäder in Horumersiel und Hooksiel waren aufgrund der enorm gestiegenen Energiekosten mehrere Monate geschlossen. Im Meerwasser-Hallenwellenbad Hooksiel wurde die Pause bis in den Juli zudem für wichtige Sanierungsarbeiten genutzt. Auch die „Friesland-Therme“ in Horumersiel habe einen neuen Anstrich bekommen. Zudem sei die dortige Sauna samt Außenbereich modernisiert und verschönert worden.
Inzwischen sind auch die Wasser- und Lufttemperaturen in beiden Bädern wieder auf das Niveau der Vor-Corona-Zeit hochgefahren worden, nämlich auf 29 beziehungsweise 31 Grad. Dennoch bleibe der hohe Zuschussbedarf für die Bäder von in der Summe rund 1,3 Millionen Euro im Jahr (750.000 Euro in Horumersiel, 500.000 bis 550.000 Euro in Hooksiel) ein Problem. Nach dem Bekenntnis der Kommunalpolitik zum Hallenbad in Hooksiel sei für die WTG aber klar, so Kanning, dass beide Bäder weiter betrieben werden.
Mit der „Onleihe“ habe die WTG das Angebt ihrer Büchereien in den Gästehäusern in Hooksiel und Horumersiel deutlich verbessert. Nutzer erhalten dabei digital Zugriff auf die Ausleihe etwa von Büchern und Hörbüchern und, so betonte Kanning, auf auf eine Reihe von Zeitschriften und Zeitungen.
Eine weitere Neuerung, sei der Vertrieb von Wangerland-Produkten durch die WTG. „Wir wollen dem Einzelhandel keine Konkurrenz machen“, versicherte Larissa Strangmann. „Es geht um Marken-Branding.“ Also um Produkte, die für das Wangerland stehen, die Urlauber gern mit nach Hause nehmen. Die Produkt-Palette sei noch ausbaufähig und örtliche Einzelhändler könnten sich gern am Vertrieb beteiligen.
Neu aufgestellt hat sich die Wangerland-Touristik auch im Bereich der direkten Kundenbetreuung. Die 400 Quadratmeter große Tourist-Information im Kurmittelhaus in Horumersiel habe bislang den Charme der 1970/1980er Jahre versprüht. Sie ist inzwischen in ein helleres und wesentlich kleineres Dialog-Center im Gästehaus umgezogen. Während sich hier zwei Mitarbeiter im direkten Gespräch um die Belange der Gäste kümmern, wickeln in den alten Räumen andere die Telefon- und Email-Kommunikation ab. Über eine entsprechende Umstrukturierung, so kündigte Kanning an, mache man sich auf für Hooksiel Gedanken.