Hooksiel/Wilhelmshaven (12. 6. 2025) – Wer früh morgens durchs Wangerland streift, dem ist der schnelle Radfahrer mit seinem High-Tech-Fahrrad vielleicht schon einmal aufgefallen. Wolf-Dietrich Hufenbach von der „Zukunftswerkstatt Wilhelmshaven“ tritt für die Umwelt und den Klimaschutz in die Pedale. Das Motto des Film-Projektes „Litter to go“, mit dem er zusammen mit dem EU-Projekt Treasure das Bewusstsein für Belastungen durch Plastik und Wegwerf-Kunststoffe für die Natur schärfen will, heißt: „5000 Kilometer Lösungssuche“.

Donnerstag früh, 7 Uhr. Hufenbach steuert aus Waddewarden kommend auf Hooksiel zu. Die Kreuzung in Schmidtshörn liegt auf dem über 125 Kilometer langen Rundkurs durchs Wangerland und das benachbarte Ostfriesland, den der Aktivist schon etliche Mal absolviert hat. Die Fahrzeit beträgt zwischen vier und sechs Stunden. Geplant sind mindestens 40 Fahrten. Möglichst früh morgens, da der Gegenwind da noch nicht allzu scharf sei.
Über 5000 Kilometer Gesamtstrecke
Mit gelbem Helm und schwarzem Rennanzug liegt Hufenbach auf dem Carbon-Triathlon-Rad, das ihm eine Werkstatt in Wilhelmshaven aus gebrauchten Einzelteilen anderer Räder zusammengebaut habe, schildert Hufenbach im Gespräch mit „Hooksiel-life“. „Das ist nachhaltig und kostet nur einen Bruchteil von einem neuen Rad – und das fährt auch noch gut und gern zehn Jahre.“
Das Projekt läuft bis Mitte nächsten Jahres. Auf der über 5000 Kilometer langen Gesamt-Fahrstrecke will Hufenbach vor allem eines: Aufmerksamkeit erregen. Aufmerksamkeit für die Aktion der unter anderem durch Spenden finanzierten Zukunfswerkstatt, die sich über weitere Unterstützer freuen würde. Aufmerksamkeit vor allem aber für das riesige Umweltproblem: Plastikmüll.
Kunststoffmüll ist langlebig
Hufenbach ist Diplom-Designer, Filmer und Fotograf, begeisterter Radfahrer und seit Jahren bekannt als kritischer Begleiter der Kommunalpolitik in Wilhelmshaven, insbesondere bei Fragen, die den Umwelt- und Naturschutz betreffen. Zu seiner ständigen Ausrüstung gehört eine Kamera, mit der er an der Radfahrsterecke liegende Kunststoff-Hinterlassenschaften aufnimmt und dokumentiert. Zum Teil immer wieder. „Ein Langzeitprojekt ist zum Beispiel ein am Straßenrand liegender Becher von Kentucky Fright Chicken. Der will irgendwie nicht kaputtgehen.“
Dokumentarfilm und Veranstaltungen
Aus den Fotos und Filmsequenzen wird ein Dokumentarfilm über das Thema Plastikvermeidung. Es gehe vor allem darum, sich Gedanken über den cleveren Einsatz von Kunststoffen Gedanken zu machen und Lösungen zu erarbeiten, wie Plastikmüll zu vermeiden ist. Hufenbach sucht auf seinen Rundtouren nach Ideen und guten Beispielen in der Praxis – sei es in Unternehmen, Schulen, Dörfern oder Vereinen. Darüber hinaus plant er Veranstaltungen und Vorträge in der Region zu dem Thema.
„Gerade hier bei uns direkt am Wasser ist Plastikvermeidung ein ganz wichtiges Thema. Nicht nur aus touristischen Gründen“, so Hufenbach. Das Makro-Plastikmüll an Land werde in den Meeren Mikro-Plastik, der inzwischen in nahezu allen Organismen nachweisbar sei. Auch im Menschen. „Ein nachhaltiger Umgang mit unserer ,Mutter Erde‘ sieht anders aus.“
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