Versteigerung: Selbst ein Kopfkratzen kann dem Ehrenamt helfen

Verlosung fürs Ehrenamt
Die Plattdeutsch-Schnacker Wieland Rosenboom, Frank Hensel und Kurt Brandenburg (vorn mit Blumen von links) haben die Spenden eingespielt, die jetzt an vier ehrenamtlich aktive Organisationen gingen. Die Verlosung managten Silvia Dunker (li.) und Larissa Strangmann (r.) von der WTG. Foto: hol

Horumersiel/Hooksiel (5. 1. 2025) – Ehrenamtliches Engagement ist eine der Säulen des gesellschaftlichen Lebens im Wangerland. Das wurde auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde in Horumersiel immer wieder betont und gewürdigt. „Dorfgemeinschaften, Vereine und Arbeitsgruppen sind es, die für Zusammenhalt und Unterstützung in unserer Gesellschaft sorgen – organisiert, engagiert und mit dem Herz auf dem rechten Fleck“, sagte Bürgermeister Mario Szlezak.

Zur Würdigung des Ehrenamtes soll auch 2025 wieder ein Abend unter dem Moto „Hand in Hand im Wangerland“ stattfinden. Zur Unterstützung dieses Abends wurde im Rahmen des Empfangs eine Nachbildung der Skulptur des Seefiekens versteigert, der Meerjungfrau, die das Wappen der Gemeinde Wangerland ziert. In „Lebensgröße“ steht die von der Künstlerin Karin Mennen geschaffene Bronzeskulptur seit 1992 am Norderaltendeich zwischen Minsen und der Nordsee. 

Als Auktionator trat das Horumersieler Original Wieland Rosenboom auf, der die Bieter – weitgehend auf Plattdeutsch – zu Geboten für eine kleine, von der Wangerland Touristik GmbH (WTG) gespendeten Nachbildung der Originalskulptur animierte. „50 Euro, 60, 70, 80 Euro. 90 Euro zum ersten, zum zweiten … 100 Euro, der Herr dahinten. War nur ein Kopfkratzen? Das zählt alles.“ 

Seewiefken-Skulptur ersteigert
Wangerland Bürgermeister Mario Szlezak übergab die Nachbildung der Seefieken-Skulptur an die Meistbietende, Ulrike Schneider. Foto: hol

Der Zuschlag an Ulrike Schneider aus Düsseldorf erfolgte schließlich für 300 Euro. Kostenlos dazu gab es eine Einführung von Rosenboom in die Seewiefken-Legende. Danach hatten einst Fischer aus Minsen die Meerjungfrau, halb Frau, halb Fisch, in ihren Netzen. Sie wollten es festhalten, aber es entkam und war wütend auf die Fischer. Danach zerstöre eine Sturmflut den Deich und das Dorf und das Wangerland versank unter einer weißen Gischt, die sich bei genauerer Betrachtung als eine Unmenge von Möwen herausstellte, die sich auf dem Festland niederließen.

Vier ehrenamtlich aktive Organisationen durften sich zudem über einen Scheck in Höhe von jeweils 606,10 Euro freuen. Sie waren die Gewinner einer Verlosung, die Larissa Strangmann und als „Glücksfee“ Silvia Dunker von der WTG vornahmen. Verlost wurden dabei statt Eintrittsgeld eingeworbenen Spenden und Verlaufserlöse der Veranstaltung „Advent op Platt“ der vergangenen beiden Jahre. Gewonnen haben der Förderverein der Grundschule Hohenkirchen, die Dorfgemeinschaft Waddewarden, der Förderverein der Feuerwehr Minsen und der FC Nordsee Hooksiel. Ihr Dank galt insbesondere Wieland Rosenboom, Kurt Brandenburg und Frank Hensel, die durch ihr Mitwirken an der plattdeutschen Klönrunde in Horumersiel und Hooksiel das Format zu einer Erfolgsgeschichte gemacht haben.